Abnehmen Pritikin-Diät: Viele Kohlenhydrate, wenig Fett
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Pritikin-Diät ist ein besonders konsequenter Vertreter der sogenannten Low-Fat-Konzepte. Dabei sollen Sie mit vielen Kohlenhydraten und möglichst wenig Fett abnehmen können.
Abnehmen mit ballaststoffreicher Kost
Seit Jahren kennt die Diätindustrie vor allem einen Hype: „Low-Carb“ – wenig Kohlenhydrate. Mehrere clever vermarktete Konzepte aus den USA propagieren die Lebensweise mit viel Eiweiß und möglichst wenig Kohlenhydraten auf dem Ernährungsplan. Die Pritikin-Diät, die ihren Namen von ihrem Erfinder Nathan Pritikin hat und Mitte des vergangenen Jahrhunderts entstand, geht genau den umgekehrten Weg: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse stehen auf dem Ernährungsplan ganz oben.
Die ballaststoffreiche Kost ist auf drei Hauptmahlzeiten verteilt. Zwischenmahlzeiten sind erlaubt, solange es sich dabei um Gemüse und/oder Vollkornprodukte handelt. Unter dem Strich bestehen bis zu 80 Prozent der Ernährung im Rahmen der Pritikin-Diät aus Kohlenhydraten, während der Fettgehalt möglichst auf 5 Prozent zurückgefahren werden soll. Der Anwender soll täglich nicht mehr als 1000 kcal zu sich nehmen. Zum Vergleich: Die empfohlene Tagesration für einen erwachsenen Menschen umfasst nach jüngsten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen 2000 kcal. (Acai-Diät: Abnehmen mit südamerikanischen Beeren)
Radikalansatz ist mittlerweile überholt
Im Hinblick auf das harte Kalorienlimit sind Süßigkeiten, aber auch energiereiche Produkte wie Weizenbrot genauso untersagt wie Alkohol, Tee und Nikotin. Fleisch und Fisch sollen Pritikin-Anwender nur in sehr geringen Mengen zu sich nehmen. Wenn Fett auf den Teller kommt, dann möglichst in Form gesättigter Omega-3-Fettsäuren. Die zunächst unkonventionell anmutenden Verbote sind schnell erklärt: Ursprünglich wurde die Pritikin-Diät für die Rehabilitation von Herzkranken entwickelt, was unter anderem das strikte Verbot von Zigaretten begründet.
Nach heutiger Maßgabe eignet sich diese Diät nicht für den dauerhaften Einsatz, da der tägliche Kalorienhaushalt viel zu knapp bemessen und am Ende des Tages kontraproduktiv ist. Dauerhafte Anwender kämpfen mit Konzentrationsstörungen und Hungerattacken. Weiterhin ist der gesundheitsfördernde Sinn eines De-Facto-Verzichts auf Fleisch unter vielen ernährungswissenschaftlichen Gesichtspunkten diskussionswürdig. Wer gesund abnehmen möchte, sollte entsprechend auf zeitgemäße Ansätze ausweichen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.