Stiftung Warentest Nähmaschinen im Test: Das sind die besten Modelle
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Seit Jahren liegen Handarbeiten und Selbstmachen wieder im Trend. Neben Häkeln und Stricken ist auch das Selbstnähen von Kleidung immer beliebter. Da braucht es eine gute und einfach zu bedienende Nähmaschine. Die Stiftung Warentest hat zuletzt 13 Nähmaschinen in ihrer "test"-Ausgabe von November 2019 untersucht. Wir stellen die Testergebnisse vor.
Mal eben ein paar hübsche Kissenbezüge, Stoffmasken oder praktische Beutel aus dekorativen Stoffen nähen, den kaputten Reißverschluss austauschen, die Hose kürzen oder warme Fäustlinge für den Winter anfertigen – Selbstgemachtes ist einzigartig und spart den Gang zum Schneider.
Stiftung Warentest: So wurde getestet
Die Stiftung Warentest hat in ihrer "test"-Ausgabe 11/2019 insgesamt 13 Nähmaschinen untersucht, davon elf Freiarm-Nähmaschinen und zwei Overlock-Maschinen. Bewertet wurden dabei Nähen und Handhabung (jeweils 45 Prozent des Gesamturteils) der Geräte. Des Weiteren schauten die Tester auf die Haltbarkeit der Modelle und führten dazu auch einen Belastungstest durch.
Das Ergebnis
Die Testurteile klingen durchweg positiv. Von den elf getesteten Freiarm-Nähmaschinen bekamen sechs Maschinen das "test"-Qualitätsurteil "Gut". Fünf Geräte bekamen die Note "Befriedigend", darunter beide getesteten Maschinen des Herstellers Singer und die bei Lidl erhältliche Silvercrest-Nähmaschine. Die beiden im Test vertretenen Overlock-Maschinen erhielten beide ein "Gut" von den Prüfern. Die Preisunterschiede der getesteten Maschinen sind hoch – sie reichen von rund 60 Euro bis zu über 900 Euro.
Wir stellen die drei Freiarm-Nähmaschinen vor, die im aktuellen Test der Stiftung Warentest am besten abgeschnitten haben, sowie die beste Overlock-Nähmaschine. Alle Freiarm-Nähmaschinen haben ein Display, auf dem sich Sticharten, Stichlänge und Stichbreite einstellen lassen.
Die beste Nähmaschine: Brother Innov-is F400
Testsieger und beste Nähmaschine wurde die Innov-is F400 von Brother. Sie erhielt das "test"-Qualitätsurteil "Gut (1,7)" und schnitt in allen Teiluntersuchungen mit "Gut" ab. Die Tester lobten die verständliche Gebrauchsanleitung, den gleichmäßigen Geradestich und dass sie die beste Maschine beim Versäumen von Stoffen ist. Auch Knopflöcher fertigt die Innov-is F400 automatisch und sehr exakt an. Bei dicken Stoffen oder dem Nähen von Quernähten und an Kanten entlang erzielt sie sehr gute Ergebnisse. Die Beleuchtung mit zwei LEDs ist sehr gut. Beste im Test beim Rückwärtsnähen. Zum Lieferumfang gehören sieben Nähfüße.
Komfortabler Luxus: Bernina B 325
Mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,0)" erreichte das Modell von Bernina den zweiten Platz. Deutlich teurer als der Testsieger schnitt auch diese Nähmaschine in allen Teiluntersuchungen mit "Gut" ab. Lediglich beim Verarbeiten von dicken Stoffen und Quernähten bei Jeans schwächelt das Modell. Sie spult eigenständig. Die Beleuchtung mit zwei LEDs ist sehr gut. Eine Schutzhülle gehört nicht zum Lieferumfang. Beste im Test beim Langsamnähen. Zum Lieferumfang gehören fünf Nähfüße.
Der Preis-Leistungs-Sieger: Janome 230 DC
Mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,1)" erhielt die Nähmaschine 230 DC von Janome eine nur unwesentlich schlechtere Note als das Modell von Bernina. Der Preis ist dafür allerdings erheblich geringer. Die Nähmaschine ist leicht und schnitt in allen Teiluntersuchungen mit "Gut" ab, schafft mehrere Stofflagen und Quernähte problemlos, schwächelt aber beim Nähen von dickem Material. Die Bedienungsanleitung könnte laut den Testern ausführlicher sein. Sie lobten die leichte Bedienbarkeit. Zum Lieferumfang gehören sechs Nähfüße.
Die beste Overlock-Nähmaschine: Gritzner 788
Eine praktische Ergänzung für fortgeschrittene Hobbyschneider bieten Overlock-Nähmaschinen. Sie sind erste Wahl beim Rändernähen: Die Modelle nähen Stoffe zusammen und schneiden gleichzeitig den Rand sauber ab. Dieser Alles-in-einem-Arbeitsgang macht die Maschinen nicht leicht zu handhaben und ist für Anfänger daher weniger geeignet.
Die 788 von Gritzner bekam das "test"-Qualitätsurteil "Gut (2,3)". In der Teiluntersuchung Nähen bekam das Gerät die Note "Sehr Gut (1,5)", in der Handhabung die Note "Befriedigend (3,1)". Die Tester monierten, dass die Overlock-Maschine sehr laut ist und stark vibriert. Da sich im Inneren der Maschine Stoffflusen ansammeln, muss sie regelmäßig gesäubert werden.
Fazit des Nähmaschinentests
Der Testsieger von Brother ist der Favorit und mit gutem Abstand die beste Nähmaschine im Test und wegen seiner Vielseitigkeit und des mittleren Preises besonders empfehlenswert. Wer weniger Geld ausgeben will, greift zum Preis-Leistungs-Sieger, der Janome 230 DC Nähmaschine.
Fragen und Antworten rund ums Thema Nähmaschinen
Was ist eine Freiarm-Nähmaschine?
Freiarm-Nähmaschinen sind heutzutage Standard. "Freiarm" heißen sie deswegen, weil sie nicht in einen Tisch eingebaut sind und der Maschinenfuß so schmal ist, dass geschlossene Kleidungsstücke wie Ärmel oder Hosen gut über ihn gezogen werden können.
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Nähmaschine achten?
Wer mit seiner Nähmaschine unterschiedliche Stoffe verarbeiten möchte, sollte auf eine variable, einstellbare Fadenspannung Wert legen. Außerdem bringt die Maschine idealerweise unterschiedliche, stoffspezifische Nadeln mit und bietet ausreichend Nähprogramme sowie Variation bei Sticharten, -breite und -länge. Das erklärt der TÜV Süd.
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