Hatte Schiff "ernsthafte Probleme"? Nach Brückeneinsturz: FBI ermittelt
Die eingestürzte Autobahnbrücke in Baltimore sorgte für weltweite Schlagzeilen. Jetzt nimmt das FBI Ermittlungen auf.
Nach dem spektakulären Einsturz einer Autobahnbrücke in Baltimore mit sechs Todesopfern hat die US-Bundespolizei FBI strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen. Dabei soll laut US-Medienberichten vom Montag geprüft werden, ob die Besatzung des Frachters wusste, dass das Schiff bereits beim Auslaufen "ernsthafte Probleme" hatte.
Das FBI erklärte, Ermittler seien an Bord des Frachters "Dali" aktiv, der noch immer unter den Brückentrümmern festsitzt. Die Ermittler führten "von einem Gericht genehmigte Aktionen" aus, nähere Informationen werde es vorerst nicht geben.
Bürgermeister: Arbeiten mit zwei Anwaltskanzleien zusammen
Derweil teilte das Büro des Bürgermeisters von Baltimore ebenfalls am Montag mit, die Stadt arbeite mit zwei Anwaltskanzleien zusammen, um die Verantwortlichen für die Tragödie zur Rechenschaft zu ziehen – "einschließlich des Eigentümers, der Chartergesellschaft, des Betreibers und des Herstellers der M/V Dali sowie aller anderen potenziell haftbaren Dritten".
Die Francis Scott Key Bridge an der Hafeneinfahrt von Baltimore war am 26. März eingestürzt, nachdem ein Brückenpfeiler von einem auslaufenden Containerschiff, der "Dali", gerammt worden war. Zwei Menschen konnten gerettet werden, drei Männer wurden tot geborgen. Die Behörden gehen vom Tod drei weiterer Vermisster aus. Bei den Opfern handelt es sich nach Behördenangaben um Bauarbeiter, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke durchführten.
Ersten Erkenntnissen zufolge war das Schiff womöglich wegen eines Stromausfalls manövrierunfähig geworden. Der Einsturz der mehr als 2,5 Kilometer langen vierspurigen Autobahnbrücke hat auch immense wirtschaftliche Auswirkungen, weil einer der bedeutendsten Seehäfen der Vereinigten Staaten vorübergehend nicht nutzbar ist.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP