Praktische Checkliste Daran erkennen Sie gute Berater und Pflegekräfte
Die meisten Menschen möchten lange ein selbstbestimmtes Leben führen. Wenn dann plötzlich der Pflegefall eintritt, stellen sich den Betroffenen viele Fragen. Beratungsangebote zum Thema Pflege gibt es zahlreiche.
Doch "Pflegeberater" ist kein gesetzlich geschützter Begriff. Woran können Sie also eine gute Pflegeberatung erkennen? Und was macht danach eine gute Pflegekraft aus?
Anspruch auf eine kostenlose Beratung
Betroffene und ihre Angehörigen haben Anspruch auf eine kostenlose Pflegeberatung. Diese sollte möglichst schnell stattfinden können, erklärt das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in einer neuen Checkliste für eine gute Pflegeberatung. Mehr als 48 Stunden sollten Ratsuchende demnach nicht warten müssen.
Ein guter Pflegeberater informiert gründlich über die verschiedenen Leistungen der Pflegeversicherung. Er zeigt Lösungen für den Pflegefall auf und empfiehlt passende Anbieter und Einrichtungen. In einem ausführlichen Gespräch gibt er zudem Hilfestellungen zu diesen Themen:
- Leistungen beantragen
- Finanzielle Hilfen der Pflegeversicherung
- Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MDK)
- Suche nach Hilfsangeboten
- Angebote für pflegende Angehörige
Selbstbestimmtheit steht im Mittelpunkt
Im Gespräch informiert der Berater zu möglichen Unterstützungsangeboten und begleitet den Ratsuchenden bei der Umsetzung. Dessen Selbstbestimmtheit steht dabei im Mittelpunkt – der Berater hält seine eigene Meinung zurück und hilft im Interesse des Pflegebedürftigen. Wichtig sei auch, dass der Berater eine Art Hilfe zur Selbsthilfe gibt – den Ratsuchenden also darin unterstützt, die Organisation der Pflege wenn möglich selbst in die Hand zu nehmen.
So finden Sie einen Pflegeberater
Entspricht die Beratung nicht den Erwartungen, sollte man den Berater darauf ansprechen, rät das ZQP. Letztlich hat jeder auch das Recht, den Berater zu wechseln. Wer auf der Suche nach einer Beratungsstelle ist, kann auf eine Datenbank des ZQP zurückgreifen. Das Zentrum hat rund 4500 nicht-kommerzielle Angebote herausgesucht. Durch Eingabe der Postleitzahl findet man Berater in der Nähe seines Wohnortes.
Daran erkennen Sie eine gute Pflege
Die angestrebten Ziele der Pflege sind Wohlbefinden, Gesundheit und Sicherheit für die pflegebedürftige Person. Das kann auf zwischenmenschlicher, organisatorischer und technischer Ebene passieren, schreibt das Zentrum für Qualität in der Pflege.
Pflege ist eine intime Angelegenheit und erfordert ein hohes Maß an Vertrauen. Insgesamt sollte die Pflegeperson über ein nachgewiesenes Fachwissen verfügen und dieses auch aktuell durch Schulungen ausbauen und auffrischen. Die Kommunikation auf allen drei Ebenen, mit der zu pflegenden Person als auch mit den Angehörigen, ist unabdingbar. Geduld und Zuverlässigkeit sind zwei der wichtigsten Eigenschaften des Pflegepersonals, um das Vertrauen weiter zu stärken.
Wenn Sie diese Faktoren bei Ihrer Pflegekraft finden, sind das viele gute Zeichen. Noch detailliertere Eigenschaften finden Sie auf der Seite des ZQP.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- So finden Sie das passende Pflegeheim. Online-Information der Verbraucherzentrale Bundesverband. (Stand: 20. Oktober 2021)
- Worauf Sie bei einem Vertrag mit dem Pflegeheim achten sollten. Online-Information der Verbraucherzentrale Bundesverband. (Stand: 9. November 2021)
- Pflegestützpunkte bundesweit. Eine Auflistung des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: Aufgerufen am 18. Januar 2022)
- Der vdek-Pflegelotse - Suchportal für Pflegeeinrichtungen. Angebot des Verbands der Ersatzkassen e. V. (Stand: Aufgerufen am 18. Januar 2022)
- Datenbank. Beratung zur Pflege. Online-Angebot des Zentrums für Qualität in der Pflege.
- Heimverzeichnis: Pflegeeinrichtungen und Seniorenresidenzen. Online-Information der Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung. (Stand: Aufgerufen am 12. Januar 2022)