Dieselfahrer schauen oft in die Röhre AdBlue ist gar nicht so leicht zu bekommen
Dieselfahrer mit SCR-Kat, die unterwegs an Tankstellen AdBlue nachtanken wollen, haben oft schlechte Karten. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der Zeitschrift "Auto, Motor und Sport".
Der Grund: An AdBlue-Zapfsäulen dürfen Pkw meist nicht betankt werden, da fast alle den Lkw vorbehalten sind. Aber auch in Kanistern und Flaschen verkaufen nicht alle Tankstellen das Harnstoff-Wasser-Gemisch. Dieses benötigt der SCR-Kat, um die Abgase zu reinigen.
AdBlue darf oft nicht getankt werden
Bei einer Fahrt durch Deutschland und dem Versuch, wahllos an Tankstellen AdBlue zu tanken, waren die Tester der Zeitschrift fast durchweg erfolglos. So sind fast alle der 1500 AdBlue-Tankstellen in Deutschland nur für Lkw zugelassen, Pkw dürfen dort ihren Harnstofftank nicht befüllen.
Doch wer davon ausgeht, dass man die Flüssigkeit dann einfach im Kanister kaufen und selbst nachtanken kann, sieht sich getäuscht. Viele Tankstellen hielten überhaupt kein AdBlue vor. Als die Redaktion endlich das Mittel erstehen konnte, entpuppte sich das Nachtanken jedoch als ausgesprochen schwierig.
Bei einem Testwagen, einem Peugeot 308 SW, liegt der Nachfüllstutzen versteckt im Kofferraum. Zunächst muss das Gepäck ausgeräumt, die Abdeckplatte mit Ersatzrad und Werkzeug entfernt und der Stutzen gefunden werden. Wem das zu schwierig ist, der muss AdBlue in der Werkstatt nachfüllen lassen.
Teurer Zusatzstoff
Bei vielen neuen Modellen ist der Stutzen allerdings gleich unter dem Tankdeckel neben dem Einfüllstutzen für den Kraftstoff integriert – die praktischste Lösung. Die fehlenden Tanksäulen für Pkw kommen die Fahrer übrigens auch noch teuer zu stehen, wenn sie auf Kanister ausweichen. AdBlue kostet an der Zapfsäule etwa 65 Cent je Liter, abgefüllt jedoch bis zu fünf Euro pro Liter.
Ein Liter AdBlue reicht - je nach Modell und Fahrweise - für etwa 1000 Kilometer Strecke.