Forscher warnen Neue Corona-Variante JN.1 könnte noch ansteckender sein
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit JN.1 breitet sich langsam eine neue Variante des Coronavirus aus. Wie Wissenschaftler ihr Risiko einschätzen.
Seit zwei Jahren sorgen die Corona-Variante Omikron und ihre Subtypen für die meisten Infektionen mit dem Coronavirus. In einigen Ländern wurde nun ein mutiertes Virus entdeckt. Was bisher über JN.1 bekannt ist.
US-Forscher halten Untervariante für infektiöser
Erstmals wurde die neue Variante JN.1 im September 2023 in den USA nachgewiesen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC geht davon aus, dass sie auch in mindestens elf weiteren Ländern aufgetreten ist – darunter Großbritannien, Island und Frankreich. Die Fallzahlen sind allerdings noch sehr gering.
JN.1 stammt laut Forschern von der Linie BA.2.86 ("Pirola"-Variante) ab und ist damit eine weitere Omikron-Variante. "BA.2.86 hat mehr als 20 Mutationen auf dem Spike-Protein, und als es vor einiger Zeit entdeckt wurde, gab es Bedenken, dass dies ein echtes Problem sein könnte", sagt Dr. Thomas Russo, Professor und Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten an der University at Buffalo in New York. JN.1 allerdings besitzt auf seinem Spike-Protein eine zusätzliche Mutation, die es gefährlicher machen könnte.
Das Spike-Protein – das so genannt wird, weil es wie winzige Stacheln auf der Oberfläche des Virus aussieht – spielt eine entscheidende Rolle bei der Infektion von Menschen durch das Virus. Dr. Russo und seine Kollegen gehen deshalb davon aus, dass JN.1 weitaus "ansteckender" ist als andere Varianten.
JN.1: Was bisher zu Symptomen bekannt ist
Bislang gibt es keine Daten, die darauf hindeuten, dass JN.1 andere Symptome verursacht als frühere Omikron-Varianten. Der CDC zufolge können folgende Anzeichen auftreten:
- Fieber oder Schüttelfrost
- Husten
- Halsschmerzen
- Schnupfen
- Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Verlust von Geschmack oder Geruch
- Übelkeit oder Erbrechen
- Durchfall
Wird JN.1 auch in Deutschland auftreten?
Ob und wie stark sich JN.1 auch in Deutschland ausbreiten wird, lässt sich angesichts der begrenzten Datenlage noch nicht sagen. Aktuell gehen laut Robert-Koch-Institut (RKI) die meisten Infektionen mit knapp 43 Prozent auf die Corona-Variante Eris zurück, lediglich sieben Prozent auf die Pirola-Variante (Stand: November 2023).
Unabhängig von der Variante ist es wichtig, sich selbst und andere vor einer Ansteckung zu schützen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- unmc.edu: "What Is JN.1, the Latest COVID Variant?". (Stand: November 2023)
- cdc.gov: "Variants Happen". (Stand: Oktober 2023)
- Robert Koch-Institut: ARE-Wochenbericht KW 44/2023