Trainersuche? Jetzt droht Bayern ein noch größeres Fiasko
Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Gemeinsam mit einem neuen Trainer wollte der FC Bayern die Kaderplanung vorantreiben. Droht die nun aus dem Ruder zu laufen, weil der Klub keinen Trainer findet?
Das Nervenkostüm der Verantwortlichen beim FC Bayern wird zunehmend dünner. "Wir wissen, wie wir unseren Job zu tun haben", sagte Sportvorstand Max Eberl am Wochenende. Und: "Wir werden schon den richtigen Trainer finden."
Genau darum geht es: die Trainersuche bei den Münchenern.
Die gestaltet sich immer schwieriger aufgrund der Absagen von Xabi Alonso (Leverkusen), Julian Nagelsmann (Deutschland) und Ralf Rangnick (Österreich) – zumal auch Roberto De Zerbi (Brighton) und Roger Schmidt (Lissabon) bereits abgewunken haben.
Eberl wollte optimalerweise bis Ende April Klarheit haben, um gemeinsam mit dem Trainer die Kaderplanung zu begehen. Denn sowohl aktuelle Spieler des FC Bayern als auch potenzielle Zugänge wollen wissen, wer ihr Coach in der kommenden Saison ist, bevor sie sich für eine Zukunft beim FC Bayern entscheiden. Das führt zu der Frage:
Droht dem FC Bayern bei der Kaderplanung das nächste Fiasko?
Ja, Bayern hat auch für Spieler an Attraktivität verloren
Der FC Bayern hat sich bei der Trainersuche schon jetzt bis auf die Knochen blamiert und sogar international einen Imageschaden erlitten. Fußball-Europa diskutiert, warum kein Trainer mehr zu Bayern will. Schlechte Nachricht für den deutschen Rekordmeister: Bei der Kaderplanung droht das nächste und sogar noch größere Fiasko.
Natürlich hängt beides auch zusammen. Oder würden Sie Ihren Arbeitgeber wechseln, ohne zu wissen, wer Ihr neuer Chef wird?
Aber: Schon in den letzten Transferphasen konnte Bayern zahlreiche Spielertransfers nicht realisieren, Stars nicht überzeugen, selbst alte und mittelgroße (Kyle Walker, Kieran Trippier, João Palhinha). Durch Leverkusens Meisterschaft ist sogar die Titelgarantie als Anreiz für Neue weg. Die hatte in Kombination mit viel Geld noch Harry Kane nach München gelockt. Geld bleibt als einziges Argument – und davon haben andere Topklubs mehr.
Reichen Eberls Arme ins oberste Star-Regal? Wollen sich Spieler den ganzen Zoff im Klub antun? Greift das alte Gesetz noch, dass die besten Bundesligaspieler zu Bayern gehen? Es bleiben ohne Ende offene Fragen.
Zumal der aktuelle Kader auszufransen droht. Die Zukunft von sechs Topstars ist völlig ungewiss (Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Leroy Sané, Serge Gnabry, Dayot Upamecano, Alphonso Davis).
Kein Trainer, keine neuen Stars, die Konsequenz wird niemanden überraschen: keine Titel!
Nein, die Strahlkraft des Vereins ist enorm
Bayern München ist einer der erfolgreichsten und berühmtesten Fußballvereine der Welt. Unzählige Spieler aus allen Ländern würden zu Fuß nach München kommen, wenn sie ein Angebot erhalten würden. Die Strahlkraft des Vereins ist enorm. Daran wird auch die aktuelle Trainerposse nichts verändern. Denn es gibt so viele Gründe, um als Topspieler an die Säbener Straße zu wechseln.
Bayern hat in seiner Vereinsgeschichte 33 Meisterschaften gewonnen, sechsmal die Champions League bzw. den Europapokal der Landesmeister. Auch aktuell steht der Klub im Halbfinale der Königsklasse, gewinnt vielleicht den Titel. Das zieht bei Fußballprofis.
Und schon jetzt laufen unzählige Topspieler für Bayern auf. Weltstars wie Harry Kane oder Manuel Neuer, Supertalente wie Jamal Musiala. Keiner von ihnen wird nach der Saison den Verein verlassen. Mit diesen Größen zusammenzuspielen, reizt viele Profis. Für Fußballer aus Deutschland bleibt ein Wechsel zu Bayern ohnehin das Nonplusultra.
Aktuell steht Bayern zwar noch ohne Trainer da. Aber Max Eberl wird sicher bald einen geeigneten Kandidaten präsentieren. Und dann ist alles gut.
Nur weil die Trainersuche in Deutschland ein großes Thema ist, heißt das noch lange nicht, dass es Fußballer im Ausland intensiv verfolgen. Wen interessiert in England, Spanien, Italien, dass Ralf Rangnick absagt? Keinen! Aber gerade in diesen Topligen spielen die Fußballer, die für Bayern interessant sind.
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