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Nackt, schwer oder sportlich – Welches Motorrad passt zu mir?


Trends und Expertenmeinungen
Nackt, schwer oder sportlich – Welches Motorrad passt zu mir?

dpa-tmn, MHa

Aktualisiert am 28.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Die Anzahl der Menschen, die sich ein Motorrad kaufen möchten, stieg in den letzten Jahren kontinuierlich auf fast eine Million pro JahrVergrößern des BildesDie Anzahl der Menschen, die sich ein Motorrad kaufen möchten, stieg in den letzten Jahren kontinuierlich auf fast eine Million pro Jahr (Quelle: www.pixabay.de)

Motorrad ist nicht gleich Motorrad: Für jeden Einsatz gibt es das passende Zweirad. Hier finden Sie die verschiedenen Modelle im Überblick.

Custom-Bikes, Chopper, Enduro und Sportler. Bei Motorrädern gibt es viele Varianten und es werden mehr. Der Trend zu individuellen, puristischen Motorrädern hält weiterhin an. "Der Bereich des klassischen Motorradtyps und Maschinen mit Retro-Optik zeigt deutliche Zuwächse", sagt Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz).

Sportliche Motorräder führen den Markt vor geländegängigen Motorrädern (sogenannten Enduros) nach wie vor an. Aber unverkleidete und leichtere Maschinen auf Basis neuester Technik seien stark im Kommen.

Was sollten Sie vor dem Kauf bedenken?

„Bei der Motorradwahl geht es zunächst um die persönlichen Vorlieben sowie um die Frage des Einsatzzwecks“, sagt Haasper. Deswegen sollten Sie sich diese Fragen stellen, bevor Sie über einen Kauf nachdenken:

  1. Nutze ich die Maschine im Alltag oder nur in der Freizeit?
  2. Fahre ich alleine oder brauche ich ein Partnerbike?
  3. Soll das Bike auch fürs Gelände taugen?
  4. Möchte ich längere Urlaubsreisen mit dem Motorrad machen?

Insbesondere Einsteiger müssten die Eigenschaften des jeweiligen Modells im Auge behalten.

Tipps vom Experten: Die besten Einsteigermaschinen

"Generell tun sich die meisten Anfänger mit leichteren und kompakteren Maschinen leichter, die bei einem breiten Lenker eine relativ aufrechte Sitzposition ermöglichen", sagt Ruprecht Müller vom ADAC. Meist sind diese Maschinen leicht zu steuern und verzeihen auch mal unpräzises Fahren. Beispiele sind:

  • Enduros
  • Supermotos
  • leichte Tourer
  • Naked Bikes

Das sollten Sie beachten

Das Motorrad muss zur jeweiligen Körpergröße passen und der Fahrer möglichst aufrecht sitzen können. "Wenn das Motorrad zu groß ist, kann es für den Fahrer gefährlich werden. Bei zu kleinen Maschinen wird es schnell unbequem", sagt Haasper.

Fahrer ermitteln die richtige Größe, indem sie im Stand beide Füße auf den Boden stellen. Dabei sollten sie sich nicht verrenken und bequem sitzen. Das Gewicht des Motorrades sollte nicht zu hoch ausfallen. Neben einem ausführlichen Probesitzen ist eine Probefahrt obligatorisch. "Grundsätzlich sollte man nur ein Motorrad fahren, das man auch handeln kann."

Sind die „Alleskönner“ die beste Wahl?

Jürgen Bente vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat rät zu Allround-Motorrädern: "Ein Anfängermotorrad sollte nicht unbedingt eine hochbeinige Enduro oder eine schwere Maschine sein", sagt er. Der Fahrer sollte entspannt sitzen können. "Wenn sich die Fahrer auf der Maschine nicht wohl fühlen, wird es keine gute Beziehung werden. Da kann die Maschine noch so toll aussehen", sagt Bente.

Welche Motorradtypen gibt es?

"Die Vielfalt und Auswahl an unterschiedlichen Maschinen war noch nie so groß wie derzeit", sagt Müller. Er kategorisiert Motorräder in folgende Typen mit Beispielen:

Allrounder
Alle Modelle, die keine ausgeprägte Spezialisierung aufweisen (Honda CB 500 F).

Naked Bike
Maschinen, die abgesehen von einem kleinen Windschild am Lenker, keine Verkleidung haben. Die Sitzposition liegt zwischen sportlich und aufrecht (Ducati Monster).

Supermoto
Die Supermoto ist ein leichtes, sehr spartanisch ausgestattetes Motorrad. Meist hat sie einen Einzylindermotor und ist unkompliziert im Handling (KTM 690 SMC).

Enduros
Die Enduro eignet sich für Fahrten auf der Straße, im Gelände und bedingt auch für längere Touren. Sie zeichnet sich durch lange Federwege, leichte Motoren und meist einfache Ausstattungen aus (KTM 690 Enduro R).

Reiseenduro
Das sind große und schwere Maschinen die eine hohe Sitzposition und umfangreiche Serien- und Zubehörangebote als Markenzeichen haben (BMW 1200 GS).

Sporttourer
Sporttourer sind kompakt, vollverkleidet, ausreichend motorisiert und sportlich in der Sitzhaltung (Honda VFR 800).

Crossover- oder Adventure-Sport-Modelle
Das sind von Straßenmaschinen abgeleitete Varianten mit höherer und aufrechterer Sitzposition (Ducati Multistrada).

Tourer
Tourer sind vollverkleidete und meist relativ schwere Motorräder mit Komfort, um lange Reisen machen zu können (BMW K 1600 GTL).

Sportler/Supersportler
Die Sitzposition bei Sportlern ist stark vorderradorientiert und die Maschinen sind meist hoch motorisiert. Sie sind nur bedingt alltags- und tourentauglich (Ducati 1299 Superleggera).

Classic-, Retro-, Custom-Bikes (auch Café Racer genannt)
Classic und Retro-Bikes sind fast identisch: Neue Maschinen mit klassischer Optik (Triumph Bonneville Bobber oder die Ducati Scrambler). Classic-Bikes können aber auch Oldtimer sein, die wieder neu aufgebaut wurden. Ein Custom-Bike, ob neu oder alt, ist ein modifiziertes Motorrad. Die BMW R nineT lässt sich beispielsweise mit vielen Teilen individualisieren.

Cruiser/Chopper
Charakteristisch für diesen Motorradtyp sind ein langer Radstand, niedriger Schwerpunkt, heckorientierte Sitzhaltung und breite Lenker (Softail-Modelle von Harley-Davidson).

Muscle-Bikes
Muscle-Bikes haben einen großen Hubraum, hohes Drehmoment, heckorientierte Sitzhaltung, wuchtige Erscheinung und meist breite Hinterreifen (Triumph Rocket III).

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-tmn
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