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FC Bayern | Der nächste Titel ist schon verspielt – Neuer fordert Neustart


Neuer fordert Neustart
Der FC Bayern hat den nächsten Titel schon verspielt


18.05.2024Lesedauer: 4 Min.
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Joshua Kimmich: Auch Bayerns dritter Kapitän war nach der verspielten Vizemeisterschaft bedient.Vergrößern des Bildes
Joshua Kimmich: Auch Bayerns dritter Kapitän war nach der verspielten Vizemeisterschaft bedient. (Quelle: IMAGO/Ralf Poller/Avanti)

Der FC Bayern hat beim Saisonfinale mehr als nur die Vizemeisterschaft verspielt. Der große Traum gerät außer Reichweite. Kapitän Neuer fordert einen Neustart.

Wo man auch hinschaute, nach dem 2:4 des FC Bayern am letzten Bundesliga-Spieltag in Hoffenheim blickte man in frustrierte Gesichter beim Rekordmeister. Verständlich. Denn die Saison endet für die Münchner damit also, wie sie bereits bei der Ouvertüre im Supercup mit der 0:3-Niederlage begonnen hatte: titellos und mit großer Enttäuschung.

Denn mit dem erneuten Patzer, den sich die Bayern im Abschiedsspiel ihres scheidenden Trainers Thomas Tuchel geleistet hatten, verspielten sie nicht nur eine zwischenzeitliche 2:0-Führung, sondern auch noch die Vizemeisterschaft. Platz zwei hinter Premierenchampion Bayer Leverkusen sicherte sich der VfB Stuttgart mit einem souveränen 4:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach.

Für die Bayern hat das Folgen. Das Image des vormaligen Branchenprimus, der den Meistertitel nach elf Jahren Dauerdominanz nicht gewann, bröckelt weiter. Erstmals seit 2012 stehen die Bayern nun wieder komplett ohne Titel da. Und aufgrund der verspielten Vizemeisterschaft wird das nun zunächst auch so bleiben. Denn damit steht nun auch fest, dass der FC Bayern nicht im Supercup gegen Meister Leverkusen antreten wird. Der erste kleine Titel der kommenden Saison ist damit bereits verspielt, bevor diese überhaupt begonnen hat.

Müller: ich will wirklich raus aus dieser Saison

"Wir gratulieren allen, die uns dieses Jahr geschlagen haben, natürlich auch dem deutschen Meister", sagte der sichtlich frustrierte Thomas Müller nach der Partie in Hoffenheim bei Sky. Die enttäuschende Niederlage passte nur zu gut ins Bild einer – abgesehen vom Erreichen des Halbfinals der Champions League – rundum enttäuschenden Saison.

Im DFB-Pokal waren die Bayern bereits in Runde zwei an Drittligist Saarbrücken gescheitert (1:2). In der Meisterschaft nach dem verlorenen direkten Duell in Leverkusen (0:3) längst geschlagen. "Wir haken das Ganze ab", sagte Vizekapitän Müller, "ich will wirklich raus aus dieser Saison und rein in die neue."

An deren Ende steht schließlich das große Ziel in Aussicht, mit dem sich die Münchner wieder zurückmelden wollen: das Endspiel der Champions League, das in der Allianz Arena ausgetragen wird. Der große Traum vom Finale dahoam. Wie der in Erfüllung gehen soll, dürfte den Bayern momentan aber selbst noch ein Rätsel sein.

Nach der bereits im Februar verkündeten und nun endgültig beschlossenen Trennung von Thomas Tuchel stehen sie nach wie vor ohne neuen Trainer da. Die Planungen zur neuen Saison liegen damit auch in Sachen Kaderplanung weiterhin auf Eis.

Tuchel hakt Kapitel FC Bayern ab

"Danke ans Trainerteam, danke an Thomas Tuchel", sagte Müller noch, "weil er hatte auch in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen den einen oder anderen Haufen vor sich wegkehren müssen, den er nicht selber produziert hat."

Tuchel war nach dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft, bei dem diese in alte Muster aus schwachen Phasen dieser Saison zurückgefallen war, jedenfalls bedient. "Wir haben absolut ungenügend verteidigt", kritisierte Tuchel. Seine Mannschaft habe Ballverluste und individuelle Fehler aneinander gereiht. "Noch mal eine bittere Niederlage, völlig unnötig,"

Ob er eine Erklärung dafür hat? Seine Antwort: "Ja, aber die ist nicht für die Öffentlichkeit." Seine Botschaft: Diese Erklärung soll doch bitte schön sein Nachfolger geben. Ihn geht dieses ganze Dilemma, in dem die Bayern nach wie vor stecken, ab sofort jedenfalls nichts mehr an.

Abwehrspieler Matthijs de Ligt dagegen schon. "Wir haben das Spiel eigentlich unter Kontrolle", sagte de Ligt, der die Patzer von Kapitän Neuer vor dem 1:2, dem 2:3 und dem 2:4 lieber unerwähnt ließ. "Dann bekommen wir ein Gegentor nach einem Einwurf. Danach haben wir komplett unseren Weg verloren."

Neuer: "Es muss jetzt einen Neustart geben"

Aber warum? "Das ist eigentlich genau das, was unsere ganze Saison definiert: Wir können manchmal sehr gut Fußball spielen, haben aber auch immer wieder Phasen, in denen wir nicht gut spielen", so der niederländische Nationalspieler weiter. "Aber das Wichtigste ist, dass du als Mannschaft, aber auch als Spieler weißt: Okay, ich mache noch immer meine Arbeit zu 100 Prozent. Ich gehe in die Zweikämpfe, gewinne die Zweikämpfe. Ich laufe zurück, ich versuche, der Mannschaft zu helfen. Und ja, das hat manchmal gefehlt."

Dementsprechend mangelhaft fällt sein Zeugnis für die missratene Spielzeit nun aus. "Das ist eine Vier oder noch schlechter", sagte de Ligt. "Du gewinnst keinen Titel, das ist schon nicht gut. Aber wenn am Ende sogar der dritte Platz steht, ist es einfach nicht gut genug." Zumindest darin herrscht beim FC Bayern geschlossen Einigkeit.

"Das war eine sehr schwierige Saison für uns alle", sagte auch Neuer. Bayerns ernüchterter Kapitän forderte, "dass es jetzt einen Neustart geben muss – für uns, für den Verein, auch von unserer Seite vom Team her." Denn, so Neuer weiter. "Dass es jetzt nicht so weiterlaufen kann, ist klar." Das hat die verspielte Vizemeisterschaft in Hoffenheim allen nur noch einmal verdeutlicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Aussagen von Thomas Müller, Manuel Neuer und Thomas Tuchel bei Sky
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