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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Praxistest Sony korrigiert mit dem Xperia Z5 die Patzer des Vorgängers
Das Sony Xperia Z5 vervollständigt die Reihe der und muss sich gegen Samsung Galaxy S6, LG G4, HTC One M9 und iPhone 6s behaupten. Wir haben das Xperia Z5 getestet und auch genau hingeschaut, welche Verbesserungen das neue Sony-Flaggschiff im Vergleich zu den beiden Vorgängern mitbringt.
Nach dem etwas missglückten Xperia Z3+ ist das Sony Xperia Z5 der wahre Nachfolger des Xperia Z3 von 2014. Unter anderem interessierte uns, ob Sony die Hitzeentwicklung des Prozessors in den Griff bekommen hat, die das Z3+ noch ausgebremst hat.
Äußerlich ist das Z5 den Vorgängern zum Verwechseln ähnlich. Erst auf den zweiten Blick fallen die kantigere Form und die leicht mattierte Rückseite auf. Das Displayglas und die Rückseite sind in den Rahmen eingelassen, wodurch der Rand leicht übersteht. Damit liegt das Z5 immer auf dem Rahmen und nicht auf dem Glas.
Sehr praktische Kamerataste
Lästige Verschlussklappen wie noch beim Z3 hatte Sony schon beim Z3+ abgeschafft, auch beim Z5 gibt es keine. Die Lautstärkewippe ist ungewohnt weit nach unten gerutscht und dadurch schlechter erreichbar. Die separate Kamerataste wurde lobenswerterweise beibehalten. Sie funktioniert wie bei Digitalkameras zweistufig zum Fokussieren und Auslösen.
Neu ist der Fingerabdruckscanner, der auf dem Ausschalter liegt. Das ist praktisch, denn so wird das Gerät beim Aufwecken aus dem Standby mit einem Griff entsperrt. Auch wenn die Auflagefläche recht klein ist, funktioniert der Sensor äußerst zuverlässig.
Neu ist die 23-Megapixel-Kamera, die viel bessere Fotos macht als die des Vorgängers. Das gilt auch für Fotos im Halbdunkeln, die akzeptabel gelingen, während sie beim Z3/Z3+ fast unbrauchbar waren. Zur besten Kamera aller Smartphones – womit Sony gerne wirbt – reicht es aber nicht ganz – nach unserem Eindruck sind die Aufnahmen von LG G4, Samsung Galaxy S6 und iPhone 6s Plus noch etwas besser. Zu wünschen wäre auch ein optischer Bildstabilisator. Gut: Die "überlegene Automatik" kann jetzt mit maximaler Auflösung genutzt werden, beim Vorgänger war hier bei 8 Megapixeln Schluss; die 20 Megapixel ließen sich nur im manuellen Modus aktivieren.
Schneller Prozessor
Vorauszusehen war, dass das Xperia Z5 eines der schnellsten Smartphones auf dem Markt sein wird. Apps starten blitzschnell, auch grafisch aufwändige Spiele reagieren sehr flott. In den Benchmarkmessungen musste sich das Xperia Z5 allerdings dem Samsung Galaxy S6 geschlagen geben – und das sogar recht deutlich.
Das iPhone 6s ist auch einen Hauch schneller, doch ist der Vergleich aufgrund der verschiedenen Betriebssysteme weniger aussagekräftig. Übrigens hat Sony das Hitzeproblem in den Griff bekommen, denn auch nach zigfacher Messung fiel der Wert nicht signifikant ab.
Android und Apps
Die Android-Version 5.1.1 ist beim Xperia Z5 vorinstalliert, nach der Inbetriebnahme lag ein Update bereit. Allerdings war das offensichtlich nur ein Sicherheitspatch, denn danach war die Stagefright-Lücke geschlossen. Dieser Patch wird auch für die Vorgänger angeboten. Ein Upgrade auf Android 6.0 ist für alle Z-Modelle bis hinunter zum Xperia Z2 versprochen und soll Anfang 2016 verteilt werden.
Wie gewohnt ist die Android-Oberfläche angepasst, und diverse Apps sind vorinstalliert. Dazu gehören nicht nur die Sony-eigenen Anwendungen wie Kalender, Galerie oder der Aktivitätstracker Livelog, sondern auch Dropbox, Kobo-Bücher, Spotify und weitere. Die Drittanbieter-Apps lassen sie sich nachträglich deinstallieren, aber die überflüssigen Hersteller-Apps wie "AR-Effekt", "Xperia Lounge" oder "What's New" nicht.
Akku wird immer kleiner
Die Akkukapazität wurde im Laufe der Xperia-Z-Serie immer weiter reduziert, wenn auch nur leicht. 2900 mAh ist der Akku beim Z5 groß, beim Z2 waren es noch 3200 mAh. Doch dramatische Auswirkungen hat das nicht, die Akkulaufzeiten (4:11 Std. bei Dauerbetrieb mit voller Helligkeit) unterscheiden sich nicht auffallend, die Unterschiede fallen eher in die Kategorie Messtoleranz. Außerdem dürften die Laufzeiten mit Android 6.0 und dessen Standby-Modus Doze ansteigen.
Sony Xperia Z5 | Technische Daten |
---|---|
Bildschirm | IPS, 5,2"/13,2 cm, 1920 × 1080 Pixel |
Prozessor | Snapdragon 810, 4× 2,0 + 4× 1,5 GHz |
Speicher | 3 GB RAM, 32 GB Speicherplatz + MicroSD |
Kameras | 23 MP + 5 MP vorne |
Betriebssystem | Android 5.1 |
Akku | 2900 mAh |
Abmessungen | 146 × 72 × 7,3 mm, 149 Gramm |
Farben | Schwarz, Weiß, Grün, Gold |
Preis | UVP 699 Euro, Straßenpreis ab 570 Euro |
+ schneller Prozessor + großer Arbeitsspeicher + Speicherkartensteckplatz + gute Kamera + separate Kamerataste + wasser- und staubdicht (IP68) + edles Gehäuse + Fingerabdruckscanner | - teilweise nicht deinstallierbare Bloatware - unpraktisch angebrachte Lautstärkewippe - hoher Preis |
Fazit: spürbare Verbesserungen
Anders als das Xperia Z3+ bringt das Z5 mehr als nur marginale Verbesserungen zum Vorgänger, Sonys Flaggschiff spielt wieder in der Top-Klasse mit. Am deutlichsten spürbar ist das bei der Kamera, die jetzt zur Smartphone-Spitzenklasse mit LG G4, Samsung Galaxy S6 und iPhone 6/6s aufschließt. Die Fotos bei Tageslicht sind sogar sehr gut, die hohe Auflösung macht sich positiv bemerkbar. Im Unterschied zur Konkurrenz schafft Sony es, die Kamera auch vollständig im Gehäuse zu versenken.
Das beste Android-Smartphone bleibt allerdings das Samsung Galaxy S6 mit dem besseren Display, dem schnelleren Prozessor und der knapp besseren Kamera. Allerdings hat es keinen Speicherkartenschacht und ist nicht wasserdicht. Diese Schwächen kann das Xperia Z5 vermeiden und ist deshalb vielleicht der bessere Kompromiss – wenn es nicht so teuer wäre.