Psoriasis Schuppenflechte kann für Kinder zur Qual werden
Auf der Haut zeigen sich großflächige rote Flecken, die anschwellen, sich schuppen und mit starkem Juckreiz einhergehen - Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine der häufigsten chronischen Hautkrankheiten. Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gibt Tipps zum Umgang mit Schuppenflechte.
Für Kinder und Jugendliche kann Schuppenflechte zu einer erheblichen körperlichen und seelischen Belastung werden, zumal der Ausschlag oft irrtümlicherweise für ansteckend gehalten wird.
Bei Säuglingen kommt Schuppenflechte im Windelbereich vor
Schuppenflechte bricht in der Regel erstmals in der Pubertät aus. Sie kann aber auch schon bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Schulkindern an unterschiedlichen Körperstellen auftreten und sich anders äußern als bei Erwachsenen. Bei Säuglingen kann sich eine Schuppenflechte im Windelbereich zeigen, als sogenannte Windelpsoriasis. Typisch für etwas ältere Kinder sind betroffene Handflächen und Fußsohlen. Es treten aber auch Hautveränderungen im Gesicht, auf der Kopfhaut und in der Genitalregion auf.
Kinder früh über die Krankheit aufklären
"Eltern sollten ihre Kinder frühzeitig und altersgerecht über die Schuppenflechte aufklären und bei Bedarf auch Betreuer der besuchten Gemeinschaftseinrichtungen informieren, dass es sich um keine ansteckende Krankheit handelt," rät Fegeler. Wenn möglich sollten betroffene Kinder an Psoriasis-Schulungen teilnehmen.
Heilbar ist die Hautkrankheit nicht, aber sie kann phasenweise abklingen, bis der nächste Schub auftritt. Im Winter ist die Schuppenflechte meist stärker ausgeprägt als im Sommer. Spezielle Salben und eine der Jahreszeit angepasste regelmäßige Hautpflege mit milden Shampoos und Duschgels helfen, insbesondere sichtbare Hautflächen von den Ausschlägen zu befreien.
Bei Kindern möglichst selten Kortison einsetzen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass es für Kinder und Jugendliche noch keine allgemeingültige Therapieempfehlung gibt. Üblicherweise kommen entzündungshemmende Salben zum Einsatz, wobei kortisonhaltige Präparate "bei Kindern nur zurückhaltend eingesetzt werden sollten", so die Empfehlung des Kinderärzteverbands. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Lichttherapie und Solebäder.
Familiäre Veranlagung für Schuppenflechte
Insgesamt ist bei Kindern die Schuppenbildung meist nicht so stark ausgeprägt wie bei Erwachsenen. "Da eine Schuppenflechte im Kindesalter eher selten ist und anders ausgeprägt sein kann als bei Erwachsenen, ist es wichtig, dass Eltern dem Kinder- und Jugendarzt darüber berichten, wenn sie oder Verwandte von einer Schuppenflechte betroffen sind", erläutert Fegeler. Bei einem Elternteil mit Psoriasis hat das Kind ein zehnprozentiges Erkrankungsrisiko, haben beide Elternteile Schuppenflechte, steigt das Risiko auf 50 Prozent.
Ursachen der Schuppenflechte sind unklar
Die genauen Ursachen von Psoriasis sind noch nicht erforscht. Genetische Komponenten spielen eine Rolle, doch damit die Krankheit ausbricht, müssen weitere Faktoren dazukommen, beispielsweise Hautentzündungen oder andauernde Hautreizungen, beispielsweise durch Gürtel oder Armbanduhren. Außerdem begünstigen Stress und bakterielle Infektionen - insbesondere mit Streptokokken - den Ausbruch der Schuppenflechte.
Das Kinderkrankheiten-Lexikon bietet einen Überblick über die häufigsten Kinderkrankheiten. In den Artikeln werden Symptome, Behandlung und mögliche Folgen der Kinderkrankheiten erklärt. Eltern erfahren, bei welchen Anzeichen das Kind schnell zum Arzt muss und bei welchen Krankheiten auch Hausmittel helfen können. Sie finden auch die Information, ob und wie lange Kinderkrankheiten ansteckend sind. Manchen Kinderkrankheiten kann man durch Impfung vorbeugen. Einen Überblick über die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen bietet ergänzend unser Impfkalender.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.