t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeHeim & GartenGartenTiereInsekten

Obama nungara: Gefährlicher Plattwurm für Hobby-Gärtner?


Obama Nungara
Fleischfressender Plattwurm breitet sich immer weiter aus


Aktualisiert am 22.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Plattwurm Manokwari: Wie auch der Plattwurm Obama, bekannt als Neu-Guinea Flatworm, ernährt sich der Plattwurm Manokwari von Schnecken und anderen Weichtieren.Vergrößern des Bildes
Plattwurm Manokwari: Wie auch der Plattwurm Obama, bekannt als Neu-Guinea Flatworm, ernährt sich der Plattwurm Manokwari von Schnecken und anderen Weichtieren. (Quelle: pong_chan/getty-images-bilder)

Er frisst sich unaufhörlich durch die Gärten – und keiner hält ihn auf: Obama nungara. Dieser eingeführte Plattwurm ist immer öfter in Europa zu finden und könnte auch in Ihrem Garten einen großen Schaden anrichten.

Der Plattwurm Obama nungara könnte für Hobbygärtner aus Deutschland gefährlich werden. Denn der fleischfressende Parasit ernährt sich hauptsächlich von den Lebewesen im heimischen Boden. Pflanzen hingegen werden von dem fleischfressenden Wurm verschont. Dennoch: Für Menschen ist Obama nungara, oder auch Obama marmorata, ungefährlich.

Empfohlener externer Inhalt
Instagram
Instagram

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Warum ist der Plattwurm für den Garten gefährlich?

Obama nungara ernährt sich hauptsächlich von Regenwürmern, Schnecken und anderen Insekten sowie Kleintieren. Doch diese sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht des Bodens. Fehlen beispielsweise Regenwürmer, wird der Boden nicht ausreichend belüftet, durchmischt und stabilisiert. Schnecken unterstützen die Humusbildung und entsorgen abgestorbene Pflanzenteile und verwesende Kleinstlebewesen.

Der räuberische Wurm hingegen hat in Europa keine Feinde – das Tier sondert chemische Abwehrstoffe ab, die ihn beispielsweise für Vogel ungenießbar machen. Zudem vermehrt sich der Schädling schnell. Aus diesem Grund gilt er in Frankreich mittlerweile als echte Gartenplage.

Die genauen Auswirkungen auf das Ökosystem und wie groß die Schäden wirklich sind, die der Wurm anrichtet, können Experten jedoch noch nicht absehen.

Wo hat sich der Plattwurm bereits ausgebreitet?

Der Plattwurm wurde 2008 zum ersten Mal auch in Europa entdeckt. Neben Frankreich wurde der Schädling bereits in weiteren europäischen Ländern gesichtet. Darunter sind etwa

In diesen Ländern herrscht ein mildes, hauptsächlich stabiles Klima. Der Schädling wurde bisher vorwiegend an der Atlantikküste in geringen Höhenmetern gesichtet.

Kann der Wurm auch Deutschland befallen?

Der räuberische Plattwurm wurde bereits im Elsass gesichtet. Eine Verbreitung innerhalb Deutschlands ist – zumindest in Regionen mit einem entsprechenden ausgewogenem Klima – wahrscheinlich.

Dr. Andreas Gröger, Oberkonservator am Botanischen Garten München-Nymphenburg sagt: "Bei dieser exotischen Landplanarie handelt es sich um eine Art, die sich bisher vor allem im ozeanisch geprägten Klima Westeuropas ausbreitet." In Deutschland wurde der Wurm bereits gesichtet, allerdings ausschließlich in Botanischen Gärten, so der Experte. Beim Pflanzentausch zwischen den Botanischen Gärten werden die Würmer in den Töpfen und Wurzelballen unbeabsichtigt weitergegeben.

Auf die Frage hin, ob sich der Wurm auch in deutschen Gärten ausbreiten könnte, sagt der Oberkonservator: "Insbesondere in den Weinbaugebieten könnte Obama nungara wahrscheinlich passende Klimabedingungen finden." Mit fortschreitender Klimaveränderung wäre auch eine weitere Ausbreitung denkbar, sagt der Biologe.

Wie sieht Obama nungara aus?

Der Plattwurm kann bis zu 70 Millimeter groß werden. Sein Rücken ist gold- bis honiggelb gefärbt und weist braune oder schwarze Flecken, teilweise auch Längsstreifen auf.

An der Seite befinden sich Hunderte von Augen.

Empfohlener externer Inhalt
Instagram
Instagram

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Woher kommt der räuberische Plattwurm?

Obama nungara stammt ursprünglich aus Südamerika. Dort findet er sich vorwiegend in Brasilien und Argentinien. Aufgrund seiner Beschaffenheit gehen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass die invasive Art, die in Europa gesichtet wurde, aus Argentinien stammt. Weiterhin gehen die Experten davon aus, dass der Wurm durch exotische Pflanzen nach Europa gebracht wurde.

Was bedeutet der Name Obama nungara?

Obama nungara ist eine Zusammensetzung der Begriffe "Oba" (Blatt) und "ma" (Tier) zusammen. Er gehört zur Familie der Landplanarien. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama ist demnach nicht der Namensgeber für den Plattwurm.

Verwendete Quellen
  • Jean-Lou Justine; Leigh Winsor (2020). "How a flatworm from Argentina jumped the Atlantic and invaded France".
  • SciTechDaily: "Obama Nungara – An Invasive Flatworm From Argentina – Invades France and Europe"
  • Telefoninterview Dr. Andreas Gröger, Oberkonservator des Botanischen Gartens München-Nympheburg
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website