Gesund leben Mit Leinsamen abnehmen: Geht das?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Überschüssiges Gewicht zu verlieren, ist nicht leicht. Viele halten Leinsamen für ein Wundermittel in Sachen Diät. Aber stimmt das auch?
Tatsächlich sind Leinsamen äußerst gesund. Sie fördern die Verdauung und machen lange satt. Die Wirkung der Samen geht auf die enthaltenen Ballaststoffe und gesunden Omega-3-Fettsäuren zurück – und ist seit Jahrhunderten in der Volksmedizin bekannt. Trotzdem sind Leinsamen kein Wundermittel.
Leinsamen fördern die Verdauung
Leinsamen enthalten einen hohen Anteil an Ballaststoffen. Diese wertvollen Quell- und Schleimstoffe binden im Darm eine Menge Flüssigkeit. Dadurch wird der Nahrungsbrei weicher und voluminöser, was die Verdauung fördert und Verstopfungen vorbeugt. Die gequollenen Samen schmieren zudem die Darmwände, sodass der reibungslose Abtransport des Nahrungsbreis gelingt. Diese abführende Wirkung fördert nicht nur die einfache Darmentleerung, sondern auch die allgemeine Darmgesundheit.
Gewichtsreduktion: Mit Leinsamen abnehmen
Auch für die Gewichtsreduktion können Leinsamen nützlich sein. Der Grund: Durch die quellenden Ballaststoffe wird der Magen gedehnt. Das sorgt dafür, dass Sie schneller satt werden. Zudem bleiben Ballaststoffe länger im Verdauungstrakt und bewirken so, dass Sie sich länger satt fühlen. Leinsamen können also für ein schnelleres und lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
Allerdings können Sie sich nicht allein auf die wertvollen Samen stützen und erwarten, dass Sie Gewicht verlieren, wenn Sie hin und wieder ein paar Samen verzehren. Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend viel Bewegung sollten die Basis jeder Diät sein. Die Leinsamen unterstützen Sie insofern nur bei der Gewichtsreduktion. Weitere Tipps, die Ihnen beim Abnehmen helfen, finden Sie hier.
So gewöhnen Sie Ihren Körper an Leinsamen
Essen Sie am besten täglich bis zu zwei Esslöffel Leinsamen und erhöhen Sie die Menge nur langsam – Ihr Körper muss sich womöglich erst an eine ballaststoffreiche Ernährung gewöhnen.
Fangen Sie am besten mit einem Esslöffel Leinsamen im Müsli oder Joghurt an. Nach einer Woche erhöhen Sie die Portion auf zwei Löffel. Wichtig ist, dass Sie während der Anwendungsdauer stets genug trinken. Trinken Sie zu jeder Mahlzeit mit Leinsamen also ein Glas Wasser. Täglich sollten Sie mindestens zweieinhalb Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, damit der Verzehr der Leinsamen nicht zu Verstopfung führt.
Die heilende Wirkung der kleinen Samen
Leinsamen haben jedoch nicht nur eine verdauungsfördernde Wirkung. Sie enthalten auch die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure sowie Eiweiß und die Vitamine B1, B2 und B6 sowie Fol- und Pantothensäure (beachten Sie die Hinweise im nächsten Abschnitt).
Dank der Vielzahl an Inhaltsstoffen werden Leinsamen daher häufig bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie der Haut eingesetzt. So helfen die Samen bei Erkrankungen wie Reizdarm, Entzündung der Magenschleimhaut oder des Darms. Als Breiumschläge werden Leinsamen auch bei Entzündungen auf der Haut und rheumatischen Beschwerden verwendet.
Geschrotet, gepulvert oder als Öl?
Je nachdem, welchen Vorteil Sie sich von den Leinsamen erhoffen, müssen Sie die richtige Form wählen. Denn Leinsamen sind erhältlich: als ganze Samen, Öl, geschrotet oder als Pulver.
Möchten Sie lediglich Ihre Verdauung unterstützen oder etwas Gewicht verlieren, können Sie ganze Samen verwenden. Denn für diese Zwecke sind hauptsächlich die Ballaststoffe von Bedeutung. Wollen Sie jedoch auch an die wertvollen Inhaltsstoffe wie die Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Antioxidantien, sollten Sie die geschrotete Form bevorzugen.
Leinöl oder Leinsamenöl liefert hauptsächlich die wertvollen Fettsäuren und die Vitamine E und K. Ballaststoffe sind nicht mehr enthalten. Besonders, wenn Sie selten Fisch essen oder sich vegetarisch oder vegan ernähren, versorgt das reichhaltige Öl den Körper mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Das Öl eignet sich hervorragend zum Kochen, etwa als Dressing über Salat oder Quark.
Gepulverte Leinsamen oder auch Leinkuchen sind für Breiumschläge ideal geeignet. Durch ihre weiche Konsistenz wird die Haut bei der Anwendung nicht zusätzlich gereizt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- pschyrembel.de: "Leinsamen". (Stand: Februar 2022)
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov: "The effect of flaxseed supplementation on body weight and body composition: a systematic review and meta-analysis of 45 randomized placebo-controlled trials" (Stand: 2017; englisch)
- clevelandclinic.org: "The Benefits of Flaxseed Oil". (Stand: Mai 2022; englisch)
- mayoclinic.org: "Does ground flaxseed have more health benefits than whole flaxseed?" (Stand: 2023; englisch)