Durchgefallen? So oft darf man die Führerscheinprüfung absolvieren
Trotz vieler Fahrstunden und erfolgreicher Theorieprüfung kommt es vor, dass Fahrschüler durch die praktische Prüfung fallen. Was in solchen Fällen gilt.
Kurz zusammengefasst:
- Es gibt keine Obergrenze, wie oft man die Führerscheinprüfung wiederholen darf.
- Wer durchfällt, muss mindestens zwei Wochen bis zum nächsten Versuch warten.
- Wer mehrmals nicht besteht, muss sich womöglich einer MPU unterziehen.
Der Tag der Führerscheinprüfung beginnt für viele mit Nervosität. Fahranfänger fiebern auf den Moment hin, an dem sie alleine am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Nicht immer klappt der erste Versuch – vielleicht auch nicht der zweite oder der dritte. Gibt es irgendwann eine Sperre?
Mehr als ein Drittel fällt durch
2022 wurden in Deutschland 1,79 Millionen theoretische und 1,81 Millionen praktische Führerscheinprüfungen absolviert. 39 Prozent – also mehr als ein Drittel – der theoretischen Prüfungen endeten mit "nicht bestanden". Bei der praktischen Fahrerlaubnisprüfung lag die Durchfallquote bei 37 Prozent.
Wie oft darf die Führerscheinprüfung wiederholt werden?
Es gibt keine Obergrenze, die festlegt, wie oft Sie die Führerscheinprüfung absolvieren dürfen. Für die theoretische und die praktische Prüfung können beliebig viele Versuche unternommen werden.
Ein paar Regeln gibt es trotzdem: Ist eine Prüfung nicht geglückt, zum Beispiel wegen zu vieler Fehlerpunkte in der Theorieprüfung, muss der Fahrschüler mindestens zwei Wochen warten, bis er einen neuen Versuch starten kann. Bei einem aufgeflogenen Täuschungsversuch liegt die Frist sogar bei mindestens sechs Wochen.
Auch nach Theorieprüfung gibt es eine Frist: Sie haben dann zwölf Monate Zeit, um sich in der Praxis zu beweisen. Absolvieren Sie die Prüfung in diesem Zeitraum nicht, müssen Sie auch die Theorie wiederholen. Das ist mit weiterem Aufwand – und weiteren Kosten – verbunden.
Außerdem gilt: Wenn Prüfer das Gefühl haben, dass der Fahrschüler nicht für das Autofahren geeignet ist, kann schlimmstenfalls eine sogenannte MPU angeordnet werden (wie diese abläuft, erfahren Sie hier). Bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung wird geprüft, warum mehrere Versuche gescheitert sind. Ein Grund dafür ist zum Beispiel, wenn in der theoretischen Prüfung häufig Fehler gemacht werden.
Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Jede durchgefallene Prüfung bringt nicht nur Frust – sondern auch mehr Kosten mit sich. Beispielsweise muss die Prüfungsgebühr der theoretischen Prüfung bei der Behörde noch einmal bezahlt werden. Laut Verivox sind das circa 22,50 Euro.
Bei der praktischen Prüfung zählt, welche Führerscheinklasse Sie anstreben. Für den normalen Pkw-Führerschein fallen laut Verivox beispielsweise zirka 120 Euro Extrakosten an. Das allerdings sind nur die Gebühren für die Prüfstelle. Bedenken Sie auch, dass wahrscheinlich weitere Fahrstunden für den Autoführerschein nötig sein werden. Dort unterscheiden sich die Preise je nach Fahrstunde.
So bestehen Sie die praktische Fahrprüfung
Angst und Aufregung sind an Prüfungstagen normal. Doch Sie können ein paar Tipps vor und während der praktischen Prüfung beachten:
- Klären Sie vor der Prüfung etwaige Fragen und tauschen Sie sich mit Fahrlehrer oder Fahrschülern aus.
- Versuchen Sie ausgeruht zur Prüfung zu kommen. Auch Pünktlichkeit ist sehr wichtig.
- Bringen Sie Ihren Personalausweis und, wenn erforderlich, Brille oder Kontaktlinsen mit.
- Vergessen Sie vor der Abfahrt nicht, sich anzuschnallen und die richtige Sitzposition sowie Lenkrad und Spiegel einzustellen.
- Der Prüfer sagt Ihnen während der Fahrt, wohin Sie fahren müssen. Wenn Sie etwas nicht verstehen, sollten Sie noch einmal nachhaken.
- Autobild: "Führerscheinprüfung wiederholen – wie oft geht das?"
- Verivox: "Bei der Fahrprüfung durchgefallen: Wie es danach weitergeht"
- Bussgeldkatalog.org: "Die praktische Prüfung für den Führerschein"