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Dividende steuerfrei erhalten: Das sind die Voraussetzungen


Aktien-Investment
Dividende steuerfrei erhalten: Das sind die Voraussetzungen

t-online, Günter Beus

01.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Dividende steuerfrei erhalten: Als Privatanleger haben Sie einen Freibetrag bis 1.000 Euro.Vergrößern des Bildes
Freude über die positive Entwicklung Ihrer Geldanlage (Symbolbild): Dividendenerträge aus Aktien sind besonders lukrativ, wenn Sie sie steuerfrei einnehmen. (Quelle: fizkes)

Als Aktiensparer schaffen Sie sich mit Dividenden ein regelmäßiges Einkommen. Noch attraktiver werden die Auszahlungen, wenn keine Steuer abgeht.

Im Frühsommer beginnt die Zeit der Dividendenjäger. Die großen Aktiengesellschaften aus dem Dax, dem MDax oder SDax halten ihre Hauptversammlungen ab. Dabei beschließen sie auch die Ausschüttung der Dividenden. Als Anteilseigner erkennen Sie an der Höhe, wie erfolgreich das Unternehmen gearbeitet hat. Und wenn Sie auf dividendenstarke Konzerne setzen, freuen Sie sich über ein regelmäßiges Zusatzeinkommen. Das wird Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen sogar brutto für netto ausgezahlt.

Überraschung für Aktiensparer: Dividende ohne Steuer

Einige Unternehmen deklarieren ihre Gewinnbeteiligungen für die Aktionäre werbewirksam als "steuerfrei". Die Ausschüttungen stammen in diesen Fällen aus dem sogenannten steuerlichen Einlagenkonto gemäß § 27 des Körperschaftsteuergesetzes (KStG).

Das galt 2022 unter anderem für folgende Unternehmen:

  • Deutsche Telekom
  • Vonovia
  • Freenet
  • LEG Immobilien
  • Deutsche Pfandbriefbank
  • Deutz
  • Berentzen

Beachten Sie dabei, dass sich das bei den Unternehmen jederzeit ändern kann. Die Deutsche Post AG hat beispielsweise viele Jahre lang Dividenden aus den Einlagen bezahlt. Im Jahr 2021 hat sich das jedoch überraschend geändert. Und: Nicht alle Aktionäre profitieren von der Einlagenkonto-Regel (siehe unten).

Auszahlung Dividende: Steuerfreibetrag nutzen

Da die meisten Unternehmen ihre Dividenden nicht aus dem Einlagenkonto zahlen, bringt Ihnen in allen anderen Fällen der Sparerpauschbetrag die Dividende steuerfrei aufs Konto. Als Privatanleger bleiben von Ihren Einkünften, die Sie aus Kapitalvermögen erzielen, ab 2023 bis 1.000 Euro steuerfrei. Sind Sie verheiratet und lassen sich mit Ihrem Ehepartner gemeinsam veranlagen, sind es insgesamt 2.000 Euro.

Damit die Bank den Sparerfreibetrag berücksichtigt, reichen Sie dort einen Freistellungsauftrag in entsprechender Höhe ein. Den Gesamtbetrag von 1.000 oder 2.000 Euro können Sie auf mehrere Institute verteilen. Wie Sie den Freistellungsauftrag erteilen, lesen Sie hier.

Der Sparerfreibetrag wurde 2009 zusammen mit der sogenannten Abgeltungssteuer eingeführt. Mit dieser Steuer werden seitdem Kapitaleinkünfte pauschal mit 25 Prozent Steuer belegt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Wie die Abgeltungssteuer funktioniert, lesen Sie hier.

Dividenden tatsächlich steuerfrei kassieren: So geht's

Unternehmen, die Dividenden als steuerfrei deklarieren, müssen diese auf einem gesonderten Konto ausweisen, dem steuerlichen Einlagenkonto. Hintergrund ist, dass diese Dividenden nicht aus dem erzielten Gewinn des abgelaufenen Geschäftsjahres stammen, sondern aus speziellen Rücklagen.

Ausschließlich Altaktionäre profitieren von der Steuerfreiheit

Nur wenn Sie vor dem 1. Januar 2009 – und damit vor der Einführung der Abgeltungssteuer – Ihre Aktie gezeichnet haben, erhalten Sie die als steuerfrei deklarierten Dividenden tatsächlich steuerfrei.

Wenn Sie die Aktie später erworben haben, profitieren Sie jedoch von der zeitlichen Verschiebung der Besteuerung. Die Abgeltungssteuer wird für Sie in dem Fall erst beim Verkauf fällig. Praktisch wird dazu für die Versteuerung des Gewinns der Einstandskurs in Höhe der erhaltenen Dividenden gekürzt. Damit erhöht sich der Gewinn, den Sie versteuern müssen.

Wirklich steuerfrei erhalten Sie somit Dividenden unter zwei Voraussetzungen:

  • Das Unternehmen zahlt die Dividende aus dem steuerlichen Einlagenkonto (aus Rücklagen).
  • Sie haben die Aktie vor dem 1. Januar 2009 gekauft.

Quellensteuer bei Dividenden aus dem Ausland

Neben der Abgeltungssteuer kann bei Dividenden von Unternehmen, die Ihren Sitz im Ausland haben, auch Quellensteuer für die Dividende einbehalten werden. Der Steuersatz fällt je Staat unterschiedlich aus und liegt zwischen 0 Prozent und 35 Prozent.

Sie können sich die vom Staat einbehaltene Quellensteuer zum Teil zurückholen, indem Sie ein entsprechendes Formular ausfüllen und einreichen. Am besten berücksichtigen Sie dieses Thema bereits beim Kauf, wenn Sie auf Dividendenerträge ausländischer Aktien setzen und informieren sich über die Quellensteuer des jeweiligen Herkunftslandes.

Zinseszinseffekt: Wiederanlage der Dividenden

Bei Ihrem Vermögensaufbau spielt der Zinseszinseffekt eine wesentliche Rolle (wie er genau funktioniert, lesen Sie hier). Bei der Aktienanlage machen Sie sich den Effekt zunutze, indem Sie ausgezahlte Dividenden reinvestieren.

Praktische Lösung für Aktiensparer: Richten Sie für die zu erwartenden Dividenden einen Aktiensparplan ein. So werden aus den Dividendenzahlungen im Laufe der Zeit ansehnliche Summen.

Verwendete Quellen
  • gevestor.de: "Dividende steuerfrei kassieren: Darauf sollten Aktionäre achten" (Stand: 14.07.2021)
  • finanztip.de: "1.000 Euro sind ab 2023 bei Kapitalerträgen steuerfrei" (Stand: 20.12.2022)
  • bzst.de: "Ausländische Quellensteuer" (Stand: 23.03.2023)
  • finanztip.de: "Was bei der Steuer auf ausländische Dividenden wichtig ist" (Stand: 20.02.2023)
  • Eigene Recherche
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