t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeDiabetes mellitus

Diabetischer Fuß: Ursachen, Symptome & Behandlung


Anzeichen ernst nehmen
Diabetisches Fußsyndrom – diese Symptome sind Warnsignale

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 29.05.2024 - 15:06 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Frau massiert sich den Fuß: Kribbeln im Fuß kann auf Durchblutungsstörungen hinweisen. Damit steigt das Risiko für das diabetische Fußsyndrom.Vergrößern des BildesEin diabetisches Fußsyndrom kann sich unter anderem durch Missempfindungen im Fuß äußern. Es ist wichtig, diese und andere Symptome frühzeitig ärztlich abklären zu lassen. (Quelle: eyepark/getty-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der diabetische Fuß ist eine häufige Folge der Zuckerkrankheit. Ein Kribbeln an der Sohle und an den Zehen kann ein erster Hinweis sein. Doch es gibt weitere Symptome.

Etwa 20 bis 30 von 100 Menschen mit Diabetes mellitus erkranken im Verlauf der Erkrankung an einem diabetischen Fuß, auch diabetisches Fußsyndrom genannt. Damit sind verschiedene Beschwerden gemeint, die durch Schäden an Nerven und Blutgefäßen in den Füßen entstehen können, wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch ist.

Welche Symptome genau auftreten, hängt davon ab, ob die Nerven oder die Gefäße geschädigt sind, oder beides der Fall ist. Entsprechend lassen sich mehrere Formen des diabetischen Fußsyndroms unterscheiden:

  • Am häufigsten kommt der neuropathische diabetische Fuß vor, der durch Nervenschäden entsteht. Aufgrund der geschädigten Nerven nehmen Betroffene Wunden und Verletzungen der Füße unter Umständen nicht rechtzeitig wahr.
  • Ebenfalls verbreitet ist der ischämische diabetische Fuß, der sich infolge geschädigter Gefäße und einer gestörten Durchblutung entwickelt. Wegen der Durchblutungsstörungen verheilen Wunden schlechter.
  • Ein Teil der Erkrankten hat einen neuroischämischen diabetischen Fuß, also sowohl Nervenschäden als auch Durchblutungsstörungen.

In jedem Fall ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend. Denn Wunden, die zunächst unbemerkt bleiben und schlecht verheilen, können sich zu chronischen Geschwüren entwickeln und sich entzünden. Mit der Zeit kann das betroffene Gewebe absterben. Ohne rechtzeitige Gegenmaßnahmen kann es sogar notwendig werden, Teile des Fußes im Rahmen einer Amputation zu entfernen.

Um derartige Folgen abzuwenden, sollten Menschen mit Diabetes gut auf ihre Füße aufpassen und Anzeichen für ein diabetisches Fußsyndrom ernst nehmen.

Diabetischen Fuß erkennen: typische Symptome

Es gibt verschiedene Symptome, bei denen an Diabetes Erkrankte aufmerksam werden und eine ärztliche Praxis aufsuchen sollten. Auf einen diabetischen Fuß deuten insbesondere folgende Beschwerden am Fuß beziehungsweise an den Füßen hin:

  • ein Taubheitsgefühl, Kribbeln und/oder Brennen
  • kühle, blasse bis bläuliche Haut (bei Gefäßschäden) oder warme Haut (bei Nervenschäden)
  • ein kaum noch tastbarer Puls
  • trockene Haut
  • Druckstellen und Hornhautschwielen
  • Risse oder Wunden
  • Wadenschmerzen beim Gehen

Die Behandlung des Diabetes-Fußes

Wer Anzeichen für einen diabetischen Fuß bei sich feststellt, sollte zeitnah eine ärztliche Praxis aufsuchen. Je eher die Wunden ärztlich behandelt werden, umso geringer ist das Risiko für schwere Gewebeschäden.

Die Behandlung der Wunde setzt sich aus mehreren Maßnahmen zusammen:

  • Eine ärztliche Fachkraft sollte die Wunde regelmäßig sorgfältig reinigen. Dabei entfernt sie Schmutz, Beläge sowie abgestorbenes und entzündetes Gewebe.
  • Anschließend deckt die Ärztin oder der Arzt die Wunde so ab, dass diese besser heilen kann und vor Infektionen geschützt ist. Dazu kommt eine Wundauflage zum Einsatz, die regelmäßig zu wechseln ist.
  • Ist die Wunde mit Bakterien infiziert, bekommt die erkrankte Person Antibiotika verordnet.

Darüber hinaus sollte die Therapie des diabetischen Fußes darauf abzielen, die Ursachen der Gefäß- beziehungsweise Nervenschädigung bestmöglich unter Kontrolle zu bringen. Die Ärztin oder der Arzt muss vor allem darauf achten, dass der Blutzucker der erkrankten Person richtig eingestellt ist.

Bestehen Gefäßkrankheiten – etwa die Schaufensterkrankheit (PAVK) – gilt es, diese gezielt zu behandeln. Zudem kann es nötig werden, die beeinträchtigte Durchblutung durch einen operativen Eingriff zu verbessern.

Gut zu wissen: Aufgrund der Komplexität des diabetischen Fußsyndroms arbeiten meist verschiedene Fachkräfte zusammen, darunter Ärztinnen und Ärzte aus der Diabetologie, der Gefäßchirurgie, der Orthopädie und der Neurologie.

Druckentlastung und gute Fußpflege sind entscheidend

Die oder der Erkrankte sollte dafür sorgen, dass der betroffene Fuß keinem Druck ausgesetzt ist, damit die Wunde ungestört abheilen kann. Zur Entlastung des Fußes können gewisse Hilfsmittel beitragen, die die Ärztin oder der Arzt verordnen kann. Hierzu zählen etwa spezielle Schuhe, Gipse oder Schienen, Gehstützen oder ein Rollstuhl.

Außerdem kann eine gute Fußpflege dabei helfen, die Heilung der Füße zu fördern und neuen Wunden vorzubeugen. Zu empfehlen sind vor allem folgende Maßnahmen:

  • Reinigen Sie die Füße täglich mit lauwarmem Wasser und trocknen Sie sie sorgfältig ab, auch die Räume zwischen den Zehen.
  • Cremen Sie die Füße nach der Reinigung ein. Die Creme sollte fünf bis zehn Prozent Harnstoff (Urea) enthalten. Auf fettige Salben oder Öle sollten Sie verzichten.
  • Feilen Sie die Nägel regelmäßig gerade ab.
  • Untersuchen Sie die Füße jeden Tag auf Wunden, Druckstellen, Rötungen, Fußpilz und andere Auffälligkeiten hin. Um auch die Fußsohle und den Raum zwischen den Zehen vollständig begutachten zu können, nehmen Sie einen kleinen Spiegel zur Hand.
  • Bei Fußpilz ist eine gezielte und konsequente Behandlung notwendig. Wirksame Präparate gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Ältere Menschen, die nicht mehr so gut ihre Füße erreichen und diese nicht entsprechend pflegen können, sollten regelmäßig zur medizinischen Fußpflege (Podologie) gehen. Dort können die Zehennägel geschnitten, Hornhaut und Schwielen entfernt sowie kleine Wunden frühzeitig entdeckt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 29.5.2024)
  • "Diabetes mellitus". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 21.5.2024)
  • "Diabetischer Fuß". Online-Informationen von gesund.bund.de: gesund.bund.de (Stand: 12.4.2021)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website