Grippewelle ist gestartet Woran erkenne ich, dass ich die Grippe habe?
Die Grippewelle hat offiziell begonnen – und wird noch einige Zeit anhalten. Wer sich den Influenza-Virus eingefangen hat, muss viel Geduld haben. Betroffene können die Beschwerden aber lindern.
In Deutschland ist die Grippewelle gestartet. Das geht aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. 34 Ausbrüche mit mehr als fünf Fällen wurden bisher an das RKI übermittelt. Hinzu kommen mehr als 13.000 labordiagnostisch bestätigte Erkrankungen.
Wer sich noch nicht angesteckt hat, kann sich schützen. Das erklärt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) auf Gesundheitsinformation.de. Die wichtigsten Infos im Überblick:
Wie schütze ich mich vor einer Ansteckung?
Grippeviren verbreiten sich unter anderem über direkten Körperkontakt, beim Händeschütteln etwa, sowie über Dinge, die viele Menschen anfassen, den Haltegriff in der Bahn etwa. Wer sich schützen will, sollte auf beides möglichst verzichten, seine Hände vom Gesicht fernhalten – und sich dazu häufig und gründlich die Hände waschen. Das heißt: Mit Seife und mindestens 30 Sekunden lang.
Lohnt sich eine Impfung?
Ja, unbedingt – auch jetzt noch. Das gilt vor allem für Schwangere und für Ältere. Auch Kinder können ab einem Alter von sechs Monaten geimpft werden. Eile ist geboten: Bis der zusätzliche Schutz der Impfung wirkt, vergehen etwa zwei Wochen. Die Grippewelle wird aber voraussichtlich länger dauern. Hundertprozentigen Schutz bietet allerdings auch die Impfung nicht. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung generell chronisch Kranken, über 60-Jährigen, Schwangeren und Medizinpersonal.
Woran erkenne ich, dass ich die Grippe habe?
Die Symptome der Grippe ähneln denen einer ganz normalen Erkältung, sind allerdings oft schwerer und langwieriger. Größtes Unterscheidungsmerkmal ist der Beginn der Krankheit: Während sich die Erkältung meistens anschleicht, bricht die Grippe fast überfallartig aus.
Muss ich zum Arzt?
Ärztlicher Rat ist bei einer Grippe sinnvoll, so das IQWIG – auch wenn gegen die Krankheit meist kein Medikament so wirklich hilft. Berufstätige brauchen den Arzt für die Krankschreibung, denn nach ein oder zwei Tagen ist die Grippe nicht vorbei. Nach einer Woche lassen die Beschwerden in der Regel zwar deutlich nach, Erschöpfung und Husten können aber deutlich länger bleiben.
Wie gefährlich ist die Grippe?
Die Grippe ist eine potenziell schwere Erkrankung, mit häufigen Begleiterkrankungen wie einer Entzündung der Nasennebenhölen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt oft eine Mittelohrentzündung hinzu. Aufpassen müssen Menschen mit einem schwächeren Immunsystem: Ältere zum Beispiel und Menschen mit Lungen- oder Immunerkrankungen. Hier ist das Risiko besonders hoch, dass die Influenza einen schweren oder sehr schweren Verlauf nimmt. Letzterer kann lebensgefährlich sein.
Welche Medikamente helfen?
Antibiotika helfen auf keinen Fall – beziehungsweise nur dann, wenn zu der viral verursachten Grippe noch ein bakterieller Infekt hinzukommt. Es gibt jedoch spezielle Grippemedikamente, in Deutschland vor allem den Wirkstoff Oseltamivir. Diese sind aber verschreibungspflichtig, helfen nur unter bestimmten Umständen und haben teils heftige Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen.
Was kann ich sonst gegen Grippe tun?
Zu Hause bleiben, schonen, von anderen Menschen fernhalten und benutzte Taschentücher sofort entsorgen. Sonst geht erst einmal nicht viel. Hausmittel wie Kräutertee und Hühnersuppe sind eventuell gut fürs individuelle Wohlempfinden, ihre Wirkung ist aber nicht wissenschaftlich erwiesen. Rezeptfrei erhältliche Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern und Fieber zu senken.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Robert Koch-Institut