Ungebetener Gast Wie gefährlich ist der Biss der Hauswinkelspinne?
Sie kommen vor allem im Herbst in Häuser und Wohnungen und können dann sogar zubeißen. Doch wie berechtigt ist die Angst vor der Hauswinkelspinne?
Viele ekeln sich oder haben gar panische Angst, wenn eine Hauswinkelspinne plötzlich in der Wohnung auftaucht. Zu Recht? Die Spinne kann schließlich beißen. Doch wie erkennen Sie einen solchen Biss und wie gefährlich ist er wirklich?
Wie erkennen Sie eine Winkelspinne?
In Deutschland gibt es zehn verschiedene Arten von Winkelspinnen, darunter die Mauerwinkelspinne (Tegenaria parietina) – größer und seltener als die Große Winkelspinne –, die Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica), die durch ihre Lebensweise in Häusern weltweit verschleppt wurde, und die Feldwinkelspinne (Tegenaria agrestis), die ausschließlich in natürlichen Lebensräumen lebt.
Die wohl bekannteste, die Hauswinkelspinne, auch bekannt als Kellerspinne oder Große Winkelspinne, ist im Grunde absolut ungefährlich. Sie taucht häufig in heimischen Badezimmern oder dunklen Ecken auf und verschreckt viele Menschen allein wegen ihrer Größe von etwa zehn bis 16 Millimetern ohne Beine.
Wann beißt die Hauswinkelspinne?
Spinnen beißen äußerst selten. In der Regel ergreifen sie die Flucht oder stellen sich tot. Da der Mensch nicht zum Beutespektrum der Spinnen gehört, beißen sie nur zu Verteidigungszwecken, wenn sie sich stark bedroht fühlen.
Die Hauswinkelspinne sucht nicht aktiv die Nähe zu Menschen, ein Biss kommt eigentlich nur zustande, wenn Sie nach ihr greifen oder auf sie treten oder sie anderweitig bedrängen. Beißt die Spinne allerdings zu, kann sie mit ihren Zangen anders als andere Arten auch die menschliche Haut durchdringen und Gift abgeben.
Welche Symptome hat der Biss der Hauswinkelspinne?
Der Biss selbst fühlt sich für die meisten Menschen an wie ein kleiner Nadelstich. Er ist zwar schmerzhaft, allerdings nicht vergleichbar mit dem Stich einer Biene oder Wespe.
Anschließend kann an der Bissstelle eine Rötung sowie leichte Schwellung auftreten, beides verschwindet nach wenigen Stunden meist wieder.
Wie können Sie den Spinnenbiss behandeln?
Ähnlich wie bei Mückenstichen kann es helfen, wenn Sie die betroffene Stelle kühlen oder mit einem kühlenden Gel bestreichen. Auch eine frische, aufgeschnittene Zwiebel, die sie mit der Schnittfläche auf die Wunde legen, kann Linderung verschaffen.
Ähnliches gilt für Aloe Vera oder einen praktischen Stichheiler, der auch bei Mückenstichen zum Einsatz kommen kann.
Wann wird der Biss der Hauswinkelspinne gefährlich?
Gefährlich kann ein Biss der Spinne werden, wenn sich daraus eine bakterielle Infektion entwickelt. Wie alle Wildtiere trägt auch die Hauswinkelspinne Bakterien in sich, die bei einem Biss übertragen werden und Hautinfektionen verursachen können.
Das ist meist durch eine sich flächig ausbreitende, schmerzende Rötung, eine starke Schwellung sowie Wärmeentwicklung zu erkennen. Eine solche bakterielle Infektion sollte in jedem Fall ärztlich behandelt werden.
Ebenfalls problematisch kann der Spinnenbiss werden, wenn allergische Reaktionen auftreten. In seltenen Fällen kann das zu Kreislaufproblemen, Herzrasen oder Kopfschmerzen führen. Auch dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Deutsche Arachnologische Gesellschaft: "Wie gefährlich sind Spinnentiere für den Menschen? Ein Gutachten zur Beurteilung medizinisch-relevanter Spinnentiere zum Entwurf eines Gefahrtiergesetztes der Landesregierung NRW" (PDF)
- nabu.de: "Die Große Winkelspinne im Porträt"
- gartenjournal.net: "Was tun, wenn die Hauswinkelspinne zugebissen hat?"
- umweltbundesamt.de: "Spinnen"
