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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nützliches Wissen Warum Kreuzschlitz-Schraubenzieher so oft abrutschen
Kreuzschlitz-Schrauben lassen sich oft nicht gut fest anziehen oder wieder lösen. Der Schraubenzieher rutscht immer wieder ab.
Bei der Wahl des passenden Werkzeugs müssen Heimwerker deshalb auf die Kürzel "Pz" und "Ph" achten. Stiftung Warentest rät sogar ganz von Kreuzschlitz-Schrauben ab und empfiehlt eine bessere Alternative. Will der Schraubendreher partout nicht greifen, hilft ein einfacher Trick.
Ein typisches Problem ist, dass der Schraubendreher eine Kreuzschlitz-Schraube nicht richtig am Kopf greift und durchdreht. Oder beim Lösen wird der Kreuzschlitz beschädigt, sodass sich die Schraube gar nicht mehr herausdrehen lässt. Laut Stiftung Warentest kann die Ursache die falsche Wahl des Schraubendrehers oder Schraubbits sein.
Nicht jeder Kreuzschlitz-Schraubenzieher ist gleich
Nicht nur auf die richtige Größe kommt es an. Kreuzschlitz-Schraubenzieher gibt es in zwei unterschiedlichen Ausführungen. So gibt es neben dem Phillips-Recess-System auch das Pozidriv-System. Sie unterscheiden sich in der geometrischen Form der Flanken, also der vier als ein Kreuz angeordneten Klingen. Die Werkzeuge sind mit Pz (Pozidriv) oder Ph (Phillips) gekennzeichnet.
Beim Phillips-System sind die Flanken ein wenig keilförmig. Die Folge: Die Keilwirkung teilt die Kräfte in die erwünschte Drehkraft und eine nicht erwünschte Axialkomponente in Richtung des Schraubendrehergriffs auf. Man muss zum Eindrehen einer Schraube folglich kräftig drücken, damit der Schraubendreher nicht durchrutscht.
Bessere Kraftübertragung beim Pozidriv-Kreuzschlitz
Eine Verbesserung bringt das häufiger anzutreffende Pozidriv-System, bei dem die Flanken gerade verlaufen. Dadurch fehlt die axiale Kraftkomponente. Hinzu kommen kleine spitze Keile, die zwischen den vier Klingen liegen und beim Andrücken in den Schraubenkopf eindringen. Das sorgt für eine bessere Übertragung des Drehmoments. Drücken Sie am besten etwas nach.
Was Sie in Ihrer Werkzeugkiste benötigen, lesen Sie hier.
Darüber hinaus sollte auch die Größe des Schraubendrehers zu der der Schrauben passen. Auf der Schraubenverpackung ist angegeben, welcher Schraubendreher der richtige ist.
Gummiband verbessert den Halt in abgenutzten Schraubenköpfen
Will der Schraubendreher partout nicht greifen, können sich Heimwerker auch mit einem einfachen Trick behelfen: Man legt das flache Gummiband eines Einmachglases über den Schraubenkopf und führt erst dann den Schraubendreher ein. Das Gummi erhöht die Haftung. Selbst ausgeleierte Schrauben kann man so häufig noch lösen.
Die Alternative: Torx statt Kreuz
Am besten verzichten Sie auf Kreuzschlitz-Schrauben. Besser ist das sogenannte Torx-System. Dessen Antrieb basiert anstelle eines Kreuzes auf sechs Flanken. Damit lassen sich auch höhere Drehmomente übertragen. Die Schrauben sitzen fester.
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Möchten Sie sich das Kreuz mit dem Kreuzschlitz ersparen, greifen Sie besser zur Torx-Schraube und dem entsprechenden Tx-Bitsatz in den gängigsten Größen. Darüber hinaus lassen sich Torxschrauben ausschließlich mit der exakt dazugehörenden Bitgröße bewegen.
Wichtig ist hierbei allerdings, dass die Löcher bzw. die Versenkungen sauber sind. Hat sich hier zu viel Dreck angesammelt, können auch Torx-Schraubenzieher abrutschen. Achten Sie zudem auch – wie beim Ph- beziehungsweise Pz-System – auf die korrekte Bitgröße. Andernfalls kann es ebenfalls zum Abrutschen kommen.
Schraubendreher mit langer oder kurzer Kante?
Die Größe und Länge des Schraubendrehers ist abhängig von der Arbeit, für die Sie ihn benötigen. Lange eignen sich unter anderem für Schrauben, die tiefliegen oder für Lüsterklemmen, kürzere hingegen für Arbeiten in einem eher beengten Bereich.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Stiftung Warentest
- Michael Allner: "Werkzeug", ISBN 978-3-613-50881-1
- eigene Recherche