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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Biathlon-Weltcup in Oberhof Trotz bitterer Strafrunde: DSV-Staffel holt sich Platz zwei
Die deutschen Biathleten haben beim Weltcup-Rennen im heimischen Oberhof den zweiten Platz gemacht. Eine Strafrunde verhinderte ein besseres Ergebnis.
Mit einer couragierten Leistung hat sich die DSV-Staffel der Männer am Sonntag beim Weltcup-Rennen in Oberhof den zweiten Platz gesichert. Für das Team um Roman Rees, Benedikt Doll, Philipp Nawrath und Philipp Horn hätte auch mehr drin sein können. Mehrfache Fehler beim Schießen verhinderten den Sieg. Am Ende kam Favorit Norwegen mit großem Vorsprung ins Ziel.
Besonders bitter lief es für Nawrath. Er machte zunächst mehrere Sekunden auf die Norweger gut und ging nach Fehlern von Tarje Bö im Liegenschießen mit diesem zeitgleich zurück auf die Strecke. Im Stehen patzte Nawrath dann aber und musste in die Strafrunde. Tarje Bö zog davon. Sein Bruder Johannes Thingnes Bö brachte den Sieg souverän ins Ziel. Norwegen holte damit seinen dritten Staffelsieg in diesem Winter. Italien trudelte auf Rang drei ein.
So lief das Rennen
Die deutsche Staffel ging mit Roman Rees als Startläufer ins Rennen. Nachdem das Feld am Anfang noch eng zusammenblieb, riss das erste Schießen die ersten Lücken. Rees blieb ebenso wie der Franzose Fabien Claude und der Finne Jaako Ranta fehlerfrei. Favorit Norwegen fiel nach Endre Strömsheims zwei Nachladern 18 Sekunden zurück.
Beim zweiten Schießen im Stehen patzte dann aber auch Rees, der die Strafrunde nur knapp vermeiden konnte und drei Nachlader brauchte. Claude hielt Frankreich mit nur einem Fehler beim Schießen weiter an der Spitze. Auch Strömsheim brauchte nur einen Nachlader und ging auf Rang drei wieder ins Feld.
In der Folge löste Benedikt Doll Rees ab. Vorne lagen Frankreich in Person von Eric Perrot und das herangerückte Norwegen mit Sturla Holm Lägreid. Doll konnte zunächst von Position vier aus keine Sekunden gut machen, überholte dann aber nach dem dritten Schießen Belgien. Lange musste in die Strafrunde. Doll brauchte genauso wie Perrot und Lägreid zwei Nachlader und blieb auf der Strecke über 30 Sekunden hinter dem Spitzenduo.
Beim vierten Schießen übernahm Norwegen dann die Führung. Lägreid blieb fehlerfrei. Perrot musste nach zwei weiteren Fehlern in die Strafrunde. Auch Doll verschoss mehrfach, konnte die Extrameter mit einem letzten Treffer im Stehen aber vermeiden. Er blieb damit an den Franzosen dran und konnte den Abstand vor dem nächsten Wechsel noch auf vier Sekunden verringern.
Beim Übergang der Norweger kam es dann zu einem Fauxpas, der die Skandinavier wichtige Zeit kostete. Lägreid wollte an Tarjei Bö übergeben, doch der stand noch gar nicht bereit. Norwegen hatte sich jedoch schon über 40 Sekunden auf Frankreich und Deutschland erarbeitet. Der Fehler blieb zunächst folgenlos, rächte sich dann aber beim Schießen: Boe verschoss im Liegen zweimal, während Deutschlands Läufer Philipp Nawrath, der schon im Laufen elf Sekunden aufgeholt hatte, alle fünf Schüsse direkt ins Ziel brachte. Gemeinsam ging es wieder in die Runde. Frankreich rutschte nach zwei Strafrunden auf Rang fünf, Schweden rückte auf die drei, Slowenien auf die vier.
Probleme hatte Nawrath dann im Stehen. Dreimal verschoss der 30-Jährige, brauchte drei Nachlader und setzte dann einen weiteren Schuss daneben. Boe traf seine fünf Schüsse im ersten Versuch und zog davon, während Deutschland in die Strafrunde musste, aber auf dem zweiten Platz verweilte. Erster Verfolger blieb Schweden.
Schlussläufer der Norweger war der aktuell beste Biathlet der Welt: Tarjes Bruder Johannes Thingnes Boe. Der blieb im Liegen eiskalt und traf fünfmal. Etwas später brauchte Deutschlands Philipp Horn einen Nachlader, blieb aber sonst ohne weiteren Fehlschuss. Im Stehen schoss Boe erneut perfekt. Horn konnte die Strafrunde mit Mühe vermeiden, traf aber mit seinem letzten Nachlader. Platz zwei war damit hinter den enteilten Norwegern gewiss. Schweden gab in Person von Samuelsson noch Rang drei her. Er setzte gleich vier Schüsse daneben. Die Strafrunde nutzte der Italiener Giacomel, um vorbeizuziehen.
- Eigene Beobachtungen ARD Sportschau