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Gasströmungswächter: Was kann er, wie wird er geöffnet?


Gasströmungswächter
Bei falschem Druck schaltet sich die Heizung aus

Schwankender Druck in der Gasleitung kann zum Problem werden. Vor allem, wenn er plötzlich zu hoch ist. Im schlimmsten Fall schaltet sich die Heizung dann aus.

Aktualisiert am 06.09.2022|Lesedauer: 3 Min.

Erdgas ist ein hochentzündliches und explosives Gas. Der Umgang damit setzt also hohe Sicherheitsmaßnahmen voraus. Eine davon ist der Gasströmungswächter. Er kann im Notfall Leben retten.

Gasanlage: Ist der Druck in der Erdgasleitung zu hoch, wird der Gasströmungswächter aktiviert. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Gasanlage: Ist der Druck in der Erdgasleitung zu hoch, wird der Gasströmungswächter aktiviert (Symbolbild). (Quelle: nimis69/getty-images-bilder)

Was ist ein Gasströmungswächter?

Alle Gasanlagen und Abnehmer von Gas – also sobald eine Gasheizung oder ein Gasherd vorhanden ist – sind mit einem Gasströmungswächter (GS) ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein Ventil, welches vor dem Gaszähler sitzt. Es wird aktiviert, sobald der Druck vor und hinter dem Bauteil nicht mehr identisch ist. Also dann, wenn durch einen Schaden an der Gasleitung der vorhandene Gasdurchfluss (Ansprechvolumenstrom, VS) höher ist als der geplante Volumenstrom (Auslegungsvolumenstrom, VN). Dadurch soll die Gasheizung beziehungsweise Gasanlage vor Schäden und Manipulationsversuchen geschützt werden. Zu einer Aktivierung des GS kann es kommen, wenn der Gasdruck stark schwankt, ein festgelegter Druckwert überschritten wird oder die Fließgeschwindigkeit des Erdgases zu hoch ist.

Ein schwankender Gasdruck kann problematisch werden, weil dann unter Umständen Erdgas unkontrolliert ausströmen kann. Infolgedessen kann es zu Explosionen kommen.

Info

Der Gasströmungswächter muss für jeden Gasanschluss individuell ausgelegt werden. Dabei soll sichergestellt werden, dass der Auslegungsdurchsatz (Maximaldurchsatz) niedriger ist als der Ansprechvolumenstrom.

Ist ein Gasströmungswächter Pflicht?

Ja. GS sind sowohl bei der Installation neuer Gasanlagen Pflicht als auch dann, wenn man Veränderungen vornimmt. Denn der Gasströmungswächter dient vor allem der Sicherheit – bei Ein- und Mehrfamilienhäusern schützt er beispielsweise die Hausbewohner und deren Nachbarn vor unbemerkt austretendem, entzündlichem Gas.

In Einfamilienhäusern reicht ein Gasstromwächter für die gesamte Gasinstallation. Bei Mehrfamilienhäusern hängt die Anzahl der GS von der Anzahl der Gaszähler ab. In der Regel wird vor jedem Gaszählerhahn ein GS montiert.

Kosten

In der Regel kosten Gasströmungswächter zwischen 25 und 40 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für die Montage durch einen Fachbetrieb. Denn der Einbau des Gasströmungswächters sollte ausschließlich durch einen Experten erfolgen.

Was ist beim Gasströmungswächter problematisch?

Das nützliche Ventil kann in besonderen Fällen auch zum Problem werden. Wird es aktiviert, also wenn es zu Druckschwankungen beim Gaszufluss kommt, schaltet der GS die Gaszufuhr vollständig aus.

Das kann dann problematisch werden, wenn keine sogenannte Überströmungsöffnung am Ventil vorhanden ist. Denn in diesem Fall kann der Gasströmungswächter ausschließlich von einem Fachmann wieder entriegelt werden. Das heißt, dass erst wieder Gas durch die Hausleitungen und somit zur Gasheizung und zum Gasherd fließt, wenn der Gasströmungswächter entriegelt ist. Vorher werden diese Verbraucher nicht mit Gas versorgt.

Was tun, wenn der Strömungswächter aktiv ist?

Wenn der Strömungswächter aus Sicherheitsgründen aktiviert und die Gaszufuhr unterbrochen wurde, sollten sich Besitzer von Gasheizungen und -öfen an den Netzbetreiber wenden und einen Termin ausmachen. Den GS selbst zu entriegeln, ist selten möglich (Ausnahme: siehe folgenden Absatz). Die Experten des Netzbetreibers überprüfen dann, weshalb der GS aktiviert wurde und ob es (aus Sicherheitsgründen) sinnvoll ist, die Gasheizung wieder einzuschalten. Darüber hinaus kann es sein, dass auch die Gasheizung im Zuge dessen zusätzlich durch einen Fachbetrieb überprüft und neu eingeschaltet oder eingestellt werden muss.

Kann man den Gasströmungswächter selbst entriegeln?

Das geht nur dann, wenn der Verschlussleiter zusätzlich noch mit einer sogenannten Überströmungsöffnung ausgestattet ist. Sie ermöglicht, dass sich der Strömungswächter von selbst wieder öffnen kann. Dafür müssen, sobald die Situation es zulässt, kurzzeitig alle Verbraucher (Gasheizung, Gasherd etc.) vom Netz genommen, also verschlossen werden. Anschließend wird der Haupthahn langsam wieder geöffnet. Kurz darauf werden die Hähne der Verbraucher wieder langsam und nach und nach geöffnet. So kann sich das Gas gleichmäßig in den Leitungen verteilen.

Gasströmungswächter oder Gasmangelsicherung?

Eine weitere Sicherungsfunktion bei einer Gasanlage ist die Gasmangelsicherung. Sie wird, wie der Name bereits vermuten lässt, dann aktiviert, wenn zu wenig Gas fließt und der Gasdruck zu gering ist. Auch sie dient dazu, Schäden an der Gasanlage, also der Gasheizung, zu verhindern.

Der Vorteil gegenüber dem Gasströmungswächter besteht darin, dass sich die Gasmangelsicherung von selbst deaktiviert, sobald der Gasdruck wieder ein ausreichendes Level erreicht hat.

Verwendete Quellen
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