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Trockene Augen im Sommer: Fünf Stressfaktoren und was dagegen hilft


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Fünf Stressfaktoren
Trockene Augen im Sommer: Tipps gegen das Jucken und Brennen


Aktualisiert am 16.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Im Sommer sind die UV-Strahlen der Sonne besonders intensiv. Da sie für die Augen schädlich sind, sollte man im Sommer eine Sonnenbrille tragen.Vergrößern des Bildes
Im Sommer sind die UV-Strahlen der Sonne besonders intensiv. Da sie für die Augen schädlich sind, sollte man sich mit einer Sonnenbrille schützen. (Quelle: Zorica Nastasic / Getty Images)

Unsere Augen sind im Sommer einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt. Insbesondere die direkte Sonneneinstrahlung kann die Augen schädigen.

Nicht nur das intensive Sonnenlicht im Sommer stresst die Augen. Auch nach dem Schwimmen in Freibädern oder natürlichen Gewässern kann es zu Reizungen und Rötungen kommen. Vor allem Kontaktlinsenträger sollten beim Baden vorsichtig sein.

Stressfaktor Nr. 1: UV-Licht

Ein Übermaß an UV-Strahlung kann zu bleibenden Schäden im Auge führen. Dabei handelt es sich um Licht mit einer Wellenlänge von 100 bis 400 Nanometern, dessen Strahlung die Linse eintrüben und die Entstehung eines Grauen Stars begünstigen kann.

Auch das Risiko einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) steigt. Beide Krankheiten führen zu einem nachlassenden Sehvermögen. Eine AMD kann unbehandelt eine schwerwiegende Seheinschränkung nach sich ziehen.

"Wir empfehlen daher dringend, die Augen zu schützen und Sonnenbrillen mit dem Kennzeichen "UV-Schutz 400" zu tragen“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorstand der Stiftung Auge und Direktor der Augenklinik an der Universität Bonn.

"Dieser Hinweis auf der Brille zeigt an, dass die Gläser kurzwellige UV-Strahlung bis zu 400 Nanometern beinahe vollständig herausfiltern. Das CE-Zeichen kennzeichnet außerdem Brillen, die nach geltenden EU-Richtlinien wirksamen Sonnenschutz bieten." Besonders wichtig sei der Schutz beim Urlaub in den Bergen, da die UV-Belastung pro 1.000 Meter um bis zu 20 Prozent zunehme.

Schon gewusst?

Blaue und grüne Augen sind lichtempfindlicher als braune. Sie reagieren dreimal sensibler auf Sonnenlicht, weil ihre Iris wenige Pigmente enthält. Braune Augen sind weitaus robuster, dank ihrer dichten Pigmentschicht, die wie ein Lichtfilter wirkt.

Auch Ozon kann das Auge schädigen. An heißen Tagen steigen oft die Ozonwerte. Eine hohe Ozonkonzentration kann ebenso Schleimhäute und Augen reizen. Zur Vorbeugung hilft, viel zu trinken und sich zu Ozon-Spitzenzeiten von ca. 14 bis 17 Uhr nicht im Freien aufzuhalten.

Stressfaktor Nr. 2: Chlorwasser

Doch auch im Bade- oder Strandurlaub empfiehlt es sich, eine Sonnenbrille zu tragen, da das Wasser etwa 25 Prozent der Strahlen reflektiert und diese so weiter intensiviert. Beim Schwimmen selbst reizt Chlorwasser die Augen zusätzlich. "Gechlortes, sauberes Wasser ist noch relativ harmlos, problematisch ist erst der Kontakt mit Trichloramin", erklärt Professor Gerd Geerling, Mediensprecher der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf.

"Es entsteht durch die Reaktion von Chlor mit organischen Verbindungen, wie etwa Harnstoff, der in Urin und Schweiß enthalten ist. Trichloramin wird als typischer Chlorgeruch wahrgenommen und reizt die Bindehaut am Auge." Gefährlich seien die resultierende Rötung und das Brennen aber nicht, meist verschwinde sie nach kurzer Zeit von selbst.

Das Nachspülen mit Leitungswasser oder der Einsatz von Augentropfen mit Hyaluron helfen womöglich, die Reizung schneller zu lindern. "Hält die Irritation aber länger als einen Tag an, ist der Besuch eines Augenarztes anzuraten", sagt Geerling.

Um Reizungen vorzubeugen, sollte man im Wasser eine Schwimmbrille tragen. Denn sie hält Schmutzpartikel und reizende Substanzen vom Auge fern. Kontaktlinsenträger schützt eine Schwimmbrille auch vor dem Verlust der Linsen. Alternativ eignen sich auch Schwimmbrillen mit Fehlsichtigkeitskorrektur oder Tageslinsen, die man nach dem Baden entsorgt.

Stressfaktor Nr. 3: Keime im Wasser

Nicht nur Poolwasser, sondern auch See- oder Meerwasser waschen den natürlich schützenden Tränenfilm des Auges aus und reizen das Auge zusätzlich. Dadurch können Keime und Krankheitserreger leichter in die Hornhaut eindringen und eine Infektion wie eine Bindehautentzündung verursachen. Dies gilt vor allem bei Kontaktlinsenträgern. Eine Schwimmbrille kann auch hier helfen, eine Verunreinigung mit Keimen und reizenden Substanzen zu vermeiden.

Auch außerhalb des Wassers können Fremdkörper wie Sand, kleine Insekten oder Sonnencreme das Auge irritieren. "Wenn die Augen brennen und tränen, gilt es, Reiben zu vermeiden, auch wenn es schwerfällt", sagt Holz. Das Auswaschen mit klarem Leitungswasser helfe am besten. Falls auch hier die Beschwerden nicht nachlassen oder sich der Fremdkörper nicht auswaschen lässt, ist der Besuch beim Augenarzt ebenfalls ratsam.

Stressfaktor Nr. 4: Zugluft und Fahrtwind

Zugluft und Fahrtwind durch Autofahrten mit offenem Fenster oder Fahrradfahrten können zusammen mit Autoabgasen zu brennenden oder tränenden Augen führen. Denn Zugluft lässt den Tränenfilm verdunsten, und die schützende Schicht über dem Sehorgan trocknet aus. Das beeinträchtigt nicht nur die Funktionstüchtigkeit der Augen, sondern erhöht auch das Risiko für Entzündungen. Denn der Tränenfilm enthält keimabtötende Substanzen.

Was schützt, ist eine Sonnenbrille mit möglichst große Gläsern. Es gibt sogar Modelle, die einen Seitenschutz haben und so das Auge besonders gut abschirmen.

Stressfaktor Nr. 5: Klimaanlagen und Ventilatoren

Künstlich gekühlte Luft durch Klimaanlagen oder Ventilatoren ist besonders trocken und daher ein Reizfaktor für die Augen. Daher ist es wichtig, nicht direkt im Windkanal zu sitzen, sondern besser etwas abseits. Kontaktlinsenträgern schafft häufig ein vorübergehender Umstieg auf die Brille etwas Erleichterung, denn die Linsen trocknen die Augen meist noch mehr aus.

Auch Luftbefeuchter und befeuchtende Augentropfen können Linderung bringen. Was sonst noch wichtig ist: Viel Wasser trinken. Auf keinen Fall sollten Sie sich die Augen reiben, da das die Verletzungsgefahr für die Hornhaut erhöht und über die Hände Keime ins Auge gelangen können.

Tipps gegen trockene Augen im Sommer

Besonders in den warmen und trockenen Sommermonaten ist ausreichendes Trinken wichtig, mindestens 1,5 bis zwei Liter Wasser oder ungesüßte Tees pro Tag sorgen dafür, dass die Schleimhäute nicht austrocknen und ausreichend Tränenflüssigkeit gebildet wird.

Ergänzend hierzu können feuchtigkeitsspendende Augentropfen aus der Apotheke Abhilfe schaffen. Als Therapie bei trockenen Augen tragen diese sogenannten Tränenersatzmittel dazu bei, gereizte und beanspruchte Augen zu beruhigen, ihren Tränenfilm zu stabilisieren und Feuchtigkeit zu spenden.

Doch Vorsicht: Hinter trockenen, geröteten Augen können auch erste Krankheiten stecken, wie beispielsweise eine Allergie oder eine Infektion mit Viren oder Bakterien. Möglich ist auch, dass eine Bindehautentzündung, eine Hornhautentzündung oder eine Lidrandentzündung das Auge rot werden lässt. Daher gilt immer die Regel: Halten die Augenbeschwerden länger als 24 Stunden an, sollte man einen Augenarzt aufsuchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.stiftung-auge.de: "Wie Sie Ihre Augen im Sommer vor UV-Strahlung, Chlor und Co. schützen". Online-Informationen der Stiftung Auge der DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG), Stand: 23. Juli 2023
  • www.sehen.de: "Trockene Augen (Sicca-Syndrom) – Ursachen, Symptome und Behandlung". Online-Informationen des Kuratoriums Gutes Sehen, e.V., abgerufen am 14.8.2023
  • www.bfs.de: "UV-Schutz für die Augen". Online-Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz, abgerufen am 14.8.2023
  • 12 Tipps für Kontaktlinsenträger. Online-Broschüre des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (abgerufen am 14.8.2023)
  • Leitlinie "Trockenes Auge" des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). (Stand: 8. März 2019)
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