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Nicht nur die Leber betroffen
Diese sieben Krebsarten begünstigt Alkohol

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 26.07.2016Lesedauer: 2 Min.
Alkohol begünstigt auch Tumore im Kehlkopf und der Speiseröhre.Vergrößern des Bildes
Alkohol begünstigt auch Tumore im Kehlkopf und der Speiseröhre. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein Glas Wein zum Essen, ein kühles Bier vor dem Fernseher oder eine Flasche Sekt, wenn es etwas zu feiern gibt: Kein anderes Suchtmittel ist gesellschaftlich derart akzeptiert wie Alkohol. Doch die gesundheitlichen Risiken werden oft unterschätzt. Das ergab nun auch eine Metastudie der Otago Universität in Neuseeland.

Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler Studien der letzten zehn Jahre aus. Mit dem Ergebnis, dass Alkohol diese Krebsarten auslösen kann:

  • Mundrachen
  • Kehlkopf
  • Speiseröhre
  • Leber
  • Dickdarm
  • Rektum
  • Brustkrebs

Die Autorin Jennie Connor fordert deshalb in ihrem, im Fachmagazin "Addiction" veröffentlichten, Artikel mehr Aufklärung zu den Gefahren von Alkohol.

  • Alkoholabhängigkeit: Welche Symptome auf Alkoholismus hinweisen

Alkohol greift alle Zellen an

Das bei den Deutschen beliebte Genussmittel verhält sich im Körper ungut: Über die Schleimhäute und den Darm findet der Alkohol schnell seinen Weg in die Blutbahn und gelangt so in den gesamten Körper. Dort greift er nicht nur die Leber an. Wer regelmäßig trinkt, riskiert in praktisch allen Geweben Zellschädigungen, warnt auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Sie weist darauf hin, dass Alkohol zu den "Top Ten" der Krebsrisikofaktoren gehört.

Jährlich 13.000 Krebsfälle aufgrund von Alkohol

Auch vorherige Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die viel Alkohol trinken, öfter an Darm- und Leberkrebs erkranken als Menschen, die wenig bis gar nicht trinken. Besonders gegenüber der Leber verhält sich der Alkohol tückisch: Über eine chronische Entzündung und Verfettung der Leber kann Alkohol zu einer sogenannten Schrumpfleber, also einer Leberzirrhose, führen, die ebenfalls ein hohes Krebsrisiko darstellt. Auch der Zusammenhang zwischen Alkohol und Lungenkrebs wird diskutiert. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) verursacht Alkohol in Deutschland jährlich etwa 13.000 Krebsfälle.

Schon geringe Mengen Alkohol erhöhen das Krebsrisiko

Dabei müssen es keine große Mengen sein: Schon der regelmäßige Konsum geringer Mengen könne die Entstehung bösartiger Tumoren begünstigen, heißt es beim Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Die Experten sind sich einig: Es gibt keine Alkoholmenge, die bedenkenlos konsumiert werden kann.

Abbau-Produkte des Alkohols stören die DNA

Wie genau Alkohol die Entstehung von Krebs beeinflusst, ist noch nicht abschließend geklärt. In Verdacht stehen verschiedene Stoffe, die beim Abbau im Körper entstehen, darunter etwa Acetaldehyd. Diese greifen in die Erbinformation der Zellen ein.

Diese Grenzwerte nicht überschreiten

Wer trotz der Risiken auf Alkohol nicht verzichten möchte, sollte seinen Konsum deutlich einschränken. Als akzeptable Alkoholmenge gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zehn Gramm Alkohol am Tag für Frauen an. Bei Männern sind es 20 Gramm.

Mindestens zwei alkoholfreie Tage in der Woche

20 Gramm entsprechen etwa einem halben Liter Bier oder 250 Millilitern Wein beziehungsweise Sekt. Allerdings sollte man keinesfalls täglich Alkohol trinken. Mindestens zwei alkoholfreie Tage in der Woche sollten eingehalten werden. Am besten für die Gesundheit ist es, wenn man ganz verzichtet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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