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Klimaschutz: Aldi nimmt Rindfleisch aus Brasilien aus dem Sortiment


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Schutz des Regenwaldes
Aldi verkauft kein Rindfleisch aus Brasilien mehr


Aktualisiert am 18.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Geschäft der Kette Aldi-Süd: Beide Discounter der Aldi-Marke, Aldi Süd und Aldi Nord, wollen ihre Lieferketten nachhaltiger machen. Einige Produkte verschwinden deshalb aus den Regalen.Vergrößern des Bildes
Ein Geschäft der Kette Aldi-Süd: Beide Discounter der Aldi-Marke, Aldi Süd und Aldi Nord, wollen ihre Lieferketten nachhaltiger machen. Einige Produkte verschwinden deshalb aus den Regalen. (Quelle: Photo by Scott Olson/getty-images-bilder)

Aldi ändert sein Sortiment: Ab Sommer wird der Discounter kein Rindfleisch aus Brasilien mehr ankaufen. Hintergrund ist die zunehmende Rodung des Regenwaldes in dem südamerikanischen Land. Andere Produkte sollen folgen.

Die führenden Discounterketten in Deutschland lassen ab Sommer ein Produkt komplett aus ihren Regalen verschwinden: Sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd werden kein Fleisch mehr aus Brasilien verkaufen. Das gelte für Tiefkühlware ebenso wie für Frischfleisch, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Hintergrund sei der Klimaschutz: Denn das Rindfleisch aus Südamerika legt nicht nur einen langen Transportweg zurück, bis es in den deutschen Kühlregalen ankommt. Es befeuert auch weitere Rodungen des Regenwaldes in Brasilien.

Denn viele brasilianische Rinderfarmen stehen auf ehemaligen Waldflächen: Seit Jahrzehnten roden Bauern in dem südamerikanischen Land den Regenwald, um dort Platz für Weideflächen zu machen.

Vor allem die weltweit steigende Nachfrage nach Rindfleisch treibt diese Entwicklung an. Aber auch für den Anbau von Soja oder Palmöl werden riesige Flächen abgeholzt.

Skandal um deutsche Konzerne

Auch deutsche Konzerne gerieten für solche Fleischfarmen in die Kritik: So zeigten Recherchen von NDR, SWR und Süddeutscher Zeitung vor einigen Jahren, dass die Volkswagen Tochterfirma VW do Brasil in den 70er Jahren teils selbst solche Rinderzuchthöfe aufgebaut hat. Dafür soll das Unternehmen den Regenwald gerodet und Mitarbeiter in ein System der Schuldknechtschaft gezwungen haben.

Im vergangenen Jahr erreichte die Rodung des Regenwaldes einen neuen Rekordwert. Von August 2020 bis Juli 2021 wurden demnach 13.235 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das waren fast 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – bis dahin der Höchststand.

Dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wird vorgeworfen, die Kontrollmechanismen zum Schutz des Regenwaldes massiv geschwächt zu haben. Fest steht: Seit Beginn seiner Amtszeit haben die Rodungen stark zugenommen.

Regenwaldrodungen beschleunigen den Klimawandel

Das hat fatale Folgen für das Weltklima, denn der Regenwald ist die grüne Lunge der Erde. Die Bäume absorbieren das klimaschädliche CO2, produzieren daraus Sauerstoff und sind Lebensraum für Millionen Tiere und Pflanzen. Werden sie gerodet, wird das in den Bäumen und Böden gespeicherte CO2 wieder in die Atmosphäre abgegeben. Das befeuert die globale Erwärmung und hat Auswirkungen auf der ganzen Welt (mehr dazu lesen Sie hier).

Aldi will seine Lieferketten daher ab Sommer 2022 umstellen: Alle neuen Lieferantenverträge für Frischfleisch und Tiefkühlware dürfen dann kein Rindfleisch aus Brasilien enthalten.

Langfristig will der Discounter auch verarbeitetes Fleisch in anderen Lebensmitteln überprüfen und dessen Herkunft nachverfolgen. Mittelfristig sollen nach Unternehmensauskunft auch Soja- und Palmölprodukte unter die Lupe genommen werden: Was aus Ländern stammt, in denen der Regenwald gerodet wird, dürfte dann ebenfalls aus dem Sortiment fliegen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressemitteilung Aldi
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