Tiger Woods verärgert Wie die Super League Golf-Freundschaften zerstört
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Was im Fußball noch abgewendet werden konnte, ist im Golf längst Realität: die Super League. Die Stars der Szene sind gespalten – mittendrin ein Deutscher.
Seit geraumer Zeit versetzt ein Konkurrenzangebot zur altehrwürdigen PGA Tour die Golfwelt in Aufruhr. Hinter dieser Super League steckt – wie zuletzt häufiger im Profisport – der saudi-arabische Staatsfonds. Dieser stellte 1,6 Milliarden US-Dollar zur Gründung der LIV Golf zur Verfügung.
Im Juni 2022 startete letztlich die 2021 gegründete Super Golf League. Sie lockt Golfer mit höheren Preisgeldern und kürzeren Turnieren. Einige Größen des Sports wie Dustin Johnson, Bryson DeChambeau und Altmeister Phil Mickelson haben sich der Tour bereits angeschlossen. Auch der zweimalige deutsche Major-Sieger Martin Kaymer ist mit von der Partie.
Ehemalige Mitstreiter, wie Rory McIlroy und Superstar Tiger Woods, kritisierten diese Entscheidung hart. Woods sagte beispielsweise im Sommer 2022: "Wo ist der Anreiz, da rauszugehen und sich das Geld im Dreck zu verdienen? Sie bekommen einfach eine Menge Geld im Voraus bezahlt und spielen ein paar Turniere und 54 Löcher."
Die Profis, die sich für die LIV Golf entscheiden, haben der PGA Tour den Rücken gekehrt. Denn aufgrund der engen Taktung im Sport ist nur eine der Touren spielbar.
Woods: "Einige unserer Freundschaften haben sich verändert"
Im Zuge seiner Tour-Rückkehr nach siebenmonatiger Zwangspause sprach Tiger Woods erneut über die Beziehung zu den abgewanderten Golf-Kollegen. Insbesondere beim Wiedersehen zum alljährlichen Champions-Dinner vor den Masters im April könnte eine eisige Stimmung herrschen. "Ich weiß nicht, wie die Reaktion ausfallen wird", sagte der fünfmalige Masters-Sieger zum Abendessen in Augusta im US-Bundesstaat Georgia.
Champions Dinner
Vor den prestigeträchtigen Masters veranstaltet der Vorjahressieger ein Abendessen mit allen bisherigen Gewinnern des Turniers. Zum diesjährigen Dinner von Scottie Scheffler sind dementsprechend auch die zur LIV Golf abgewanderten Phil Mickelson, Patrick Reed, Bubba Watson, Dustin Johnson, Charl Schwartzel und Sergio García eingeladen.
"Ich weiß, dass sich einige unserer Freundschaften sicherlich verändert haben, aber wir werden sehen, wie sich das alles darstellen wird", fuhr Woods fort. Bis April sei ohnehin noch Zeit, erklärte der 15-malige Major-Sieger. Diese wird wohl auch Tiger Woods benötigen.
Denn noch im November forderte er den Rücktritt des Super-League-Chefs Greg Norman. Woods warf dem ehemaligen Weltranglisten ersten vor, die PGA zerstören zu wollen. Die PGA selbst griff hart bei den abwanderungswilligen Athleten durch und sanktionierte diese unter anderem mit Turnier-Ausschlüssen.
Die Spannungen wurden von einem Kamerateam des Straming-Dienstes Netflix begleitet, die zu diesem Zeitpunkt die Dokumentation "Full Swing" aufzeichneten und somit einmalige Einblicke hinter die Kulissen erhielten.
- theguardian.com: "Tiger Woods expects awkward Masters champions dinner with LIV rebels", (Englisch, Stand: 17.02.2023)
- bbc.com: "Full Swing: Netflix golf documentary explores 'civil war' of LIV breakaway", (Englisch, Stand: 17.02.2023)
- Eigene Recherche