Hüftschnupfen Grippaler Infekt kann bei Kindern Gelenkentzündung auslösen
Wenn ein Kind plötzlich nicht mehr laufen will oder unter Schmerzen hinkt, kann sich dahinter ein sogenannter Hüftschnupfen verbergen. Bei dieser Erkrankung mit dem Fachbegriff Coxitis fugax handelt es sich um eine schmerzhafte Entzündung der Hüftgelenkskapsel. Dann ist Schonung angesagt.
"Hat der Kinder- und Jugendarzt einen Hüftschnupfen diagnostiziert, ist die Entlastung des Gelenks die wichtigste Maßnahme", sagt Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Bei starken Beschwerden können schmerzlindernde Medikamente helfen. "Da Kinder bis zu etwa sechs Jahren noch nicht gut mit Gehhilfen umgehen können, sollten sie einige Tage das Bett hüten. Halten sie die Schonung ein, lassen die Beschwerden etwa nach einer Woche ohne Folgen nach."
Meistens geht dem Hüftschnupfen ein Infekt voraus
Oft geht dem Hüftschnupfen zwei Wochen zuvor ein grippaler oder ein Magen-Darm-Infekt voraus. Auch eine Erkrankung der oberen Atemwege, eine Mandelentzündung, eine Mittelohrentzündung kann das Kind durchgemacht haben. "Wie der Hüftschnupfen und die Infekte zusammenhängen, wissen wir noch nicht. Die Schmerzen in den Leisten beginnen meist plötzlich und können in den Oberschenkelbereich bis hin zum Knie ausstrahlen", erläutert Niehaus. Am häufigsten betroffen sind Kinder zwischen drei und zehn Jahren.
Hüftschnupfen: Bei Fieber gleich zum Arzt gehen
Wichtig sei es, rheumatische Erkrankungen oder eine bakterielle Gelenkentzündung auszuschließen. "Wenn die Hüftschmerzen mit Fieber verbunden sind, sollten Eltern umgehend ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen, um Schäden am Gelenk frühzeitig verhindern zu können."
Das Kinderkrankheiten-Lexikon bietet einen Überblick über die häufigsten Kinderkrankheiten. In den Artikeln werden Symptome, Behandlung und mögliche Folgen der Kinderkrankheiten erklärt. Eltern erfahren, bei welchen Anzeichen das Kind schnell zum Arzt muss und bei welchen Krankheiten auch Hausmittel helfen können. Sie finden auch die Information, ob und wie lange Kinderkrankheiten ansteckend sind. Manchen Kinderkrankheiten kann man durch Impfung vorbeugen. Einen Überblick über die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen bietet ergänzend unser Impfkalender.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.