Tipps zum Kauf So gehen Sie beim Kindersitz auf Nummer sicher
Bei der Wahl der richtigen Babyschale oder des richtigen Kindersitzes lassen Eltern besonders große Sorgfalt walten. Schließlich gewährleistet der Sitz die Sicherheit ihres Kindes im Auto. Doch komplizierte Größeneinteilungen, i-size-Norm und Befestigungssysteme machen den Kauf zur echten Herausforderung. Wir sagen Ihnen, welcher Autositz zu ihrem Kind passt und welche empfehlenswerten Modelle es gibt.
Übersicht der Normgrößen
- Gruppe 0 für Babys von 0-10 Kilogramm
- Gruppe I für Kinder von 9-18 Kilogramm
- Gruppe II für Kinder von 15-25 Kilogramm
- Gruppe III für Kinder von 25-36 Kilogramm
- i-size Phase 1: von 40 – 105 Zentimetern
- i-size Phase 2: von 100 – 150 Zentimetern
:Wichtig zu wissen
1. Hauck Comfort Fix – der Preis-Leistungs-Hit
Einfach und günstig: Der Hauck Comfort Fix zeigt, dass Sicherheit durchaus erschwinglich ist. Die rückwärtsgerichtete Babyliegeschale gehört zur Gruppe 0+ und ist von der Geburt bis zu einem Gewicht von 13 Kilogramm zugelassen. Beim ADAC-Kindersitz-Test (11/2018) 2018 erreicht die Schale in den Punkten Sicherheit, Ergonomie, Schadstoffe und Verarbeitung eine gute Bewertung.
Der patentierte Schaumstoff im Kopf- und Schulterbereich absorbiert die Energie im Falle eines Aufpralls, der 3-Punkt-Gurt sichert zusätzlich. Der Bezug ist atmungsaktiv, so dass Babys darin weniger schwitzen. Mit 4,3 Kilogramm ist die Schale aber recht schwer. Hat Ihr Fahrzeug eine Isofix-Anbindung, kann der Hauck Comfort Fix mit der Isofix-Base mit Standfuß aufgerüstet werden.
2. Maxi-Cosi Cabrio Fix + FamilyFix - der Einfache
Der bekannte Hersteller hat große Erfahrung und im Segment der Auto-Kindersitze. Das Modell Maxi-Cosi Cabrio Fix + FamilyFix ist ein bewährter Klassiker, der bis 13 Kilogramm verwendet werden kann. Das Modell zählt zu den eher kleineren Babyschalen, so dass früh ein Nachfolge-Sitz angeschafft werden muss.
Die Babyliegeschale kann in Fahrzeugen ohne Isofix mit dem Gurt im Auto befestigt werden. Die Isofix-Base FamilyFix erleichtert jedoch das korrekte Einsetzen und verringert die Fehlerquote beim Einbau. Das Anschnallen entfällt, die optische und akustische Rückmeldung beim Arretieren sorgt für zusätzliche Sicherheit. Die Babyschale wiegt nur 3,3 Kilogramm, was die Bedienung im Alltag komfortabler macht. Verstellbare Kopfstützen, Gurte und Keilkissen sorgen für kindgerechtes Sitzen.
Besonders lobenswert ist die geringe Schadstoffbelastung wie das Testergebnis der Stiftung Warentest (11/2018) zeigt. Dass die Schale mit Kopfpolster, Sitzverkleinerer und Sonnenverdeck ausgestattet ist, ist ein weiterer Pluspunkt.
3. Kiddy Evoluna i-Size 2: der Liegestuhl
Diese Babyschale von Kiddy ist ab Geburt bis zu einem Gewicht von 13 Kilogramm zugelassen und ist eines der wenigen Babyschalen-Modelle mit echter Liegefunktion. Diese wird von Kinderärzten ausdrücklich empfohlen, um die Wirbelsäule von Neugeborenen auch bei längeren Autofahrten zu schützen. Der Evoluna i-Size 2 erfüllt auch die strengere ECE-R 129 Norm, bei der die Sitze noch intensiver auf ihre Funktionen getestet werden.
Die Befestigung im Auto erfolgt mit der Isofix-Base 2, die im Lieferumfang enthalten ist. Farb-Markierungen zeigen, wenn die Babyschale korrekt eingebaut ist. Für Babys perfekten Sitzkomfort sorgt neben der Liegefunktion auch das verstellbare Gurtsystem. Das verstellbare Sonnenverdeck schützt bei Sonnenschein.
Die durchweg positiven Amazon-Bewertungen beinhalten allerdings alle einen wichtigen Aspekt: Um die Liegefunktion im Auto auch nutzen zu können, sollte das Auto über große Beinfreiheit auf den Vorder- und Hintersitzen verfügen. Denn sonst sitzt das Kind zwar bequem, der Mitfahrer aber nicht.
4. Maxi-Cosi Axissfix Air – der Sitz mit den Luftkissen
Für Kinder ab 4 Monate bis ca. 4 Jahren gibt es den erste Kindersitz mit Airbag! Der Maxi-Cosi Axissfix Air ist ein i-Size-Norm Phase 1 gerechter Kinder-Autositz, der mit Isofix und zusätzlich Top Theater im Auto befestigt wird. Erkennen Sensoren einen Aufprall, werden die im Gurt befindlichen Airbags ausgelöst, Nacken und Kopf sind geschützt. Damit sinkt das Verletzungsrisiko bei einem Frontalcrash signifikant, stellten ADAC und Stiftung Warentest im Frühjahr 2018 fest. Das Verletzungsrisiko bei einem Seitencrash bleibt laut Test aber auf durchschnittlichem Niveau.
Ein Vorteil ist jedoch die Möglichkeit, den Sitz um 360 Grad zu drehen. Das ermöglicht das Sitzen in Rückwärtsposition und ab ca. 2 Jahren mit nach vorn gerichtetem Blick. Sehr schön ist auch, dass sich der Sitz sich auch Richtung Autotür drehen lässt. Was das Ein – und Aussteigen sowie das An- und Abschnallen für alle komfortabler macht.
Weitere Vorteile sind die 7-fach verstellbare Kopfstütze, 4 Sitz- und Ruhepositionen in jede Fahrtrichtung, das 5-Punkte-Gurtsystem, eine weiche Polsterung und ein waschbarer Bezug. Doch es gibt auch Nachteile: Der Sitz braucht viel Platz und ist durch die neuartige Konstruktion etwas schwerer.
5. Britax Römer Dualfix: der Spitzenkandidat
Der DUALFIX ist für Familien, die ständig unterwegs sind, wie geschaffen. Dank seiner 360-Grad-Drehfunktion lässt er sich ganz leicht von rückwärts- auf vorwärtsgerichtet umstellen. So können Eltern ihre Kleinen einfach ins Auto hineinsetzen und bei der Ankunft wieder herausheben – ohne dabei ihren Rücken zu belasten. Ein Stützbein gibt dem Auto-Kindersitz über den Fahrzeugboden zusätzliche Stabilität. Gleichzeitig minimiert es die Kipp- und Rotationsbewegung und federt die Kräfte ab, die bei einem Unfall auf Ihr Kind wirken – so ist es besser geschützt.
Das Model erzielt in Testreihen (ADAC Kindersitztest Herbst /2018) sehr gute Ergebnisse bei Sicherheit, Verarbeitung und Schadstoffgehalt. Der Bezug ist abnehm- und waschbar, was bei einer Nutzungsdauer von rund drei Jahren auch nötig sein wird. Wie bei allen Modellen mit Stützbein gilt auch bei diesem Modell: Er benötigt etwas mehr Platz als Modelle ohne Basis und Stützbein.
6. Recaro Zero.1 Elite i-Size – Der Innovative
Für Kinder von der Geburt bis zu vier Jahren wurde der Recaro Zero.1 Elite i-Size entwickelt. Auch er ist ein Reboarder mit Isofix-Base und Stützbein und entspricht der 2013 eingeführten neuen i-Size-Norm. Seine Besonderheit ist das Sitz-in-Sitz-System mit der herausnehmbaren Babyschale. Ist das Kind größer als 75 Zentimeter sitzt es dann ohne Babyschale im Sitz. Der 5-Punkt-Gurt sitzt laut "Autobild“ gut am Körper und ist leicht höhenverstellbar.
Bis zum Alter von 15 Monaten muss das Kind immer rückwärtsgerichtet transportiert werden. Danach lässt sich der sehr gut gepolsterte Sitz auch in eine vorwärtsgerichtete Position drehen –ohne ausgebaut zu werden. Stark ausgeprägte Seitenwangen schützen ebenso wie ausklappbare Protektoren bei einem Seitenaufprall.
Die Autozeitschrift bemängelt jedoch, dass sich die Fußstütze nicht immer gut an die Rücksitzlehne anpasst, was zu Lasten der Stabilität des Sitzes geht. Außerdem ist der Sitz groß und mit 18 Kilogramm sehr schwer. Das macht den Einbau nicht gerade angenehm. Der Bezug lässt sich zum Waschen zwar leicht abnehmen, das Anbringen ist jedoch mit Fummelarbeit verbunden.
7. Cybex Pallas S-Fix (I / II / III) – mit Fangkörper
Der Pallas S-Fix von Cybex ist ein mitwachsender Autositz für Kinder ab 9 Monate bis zu 12 Jahren. Er kann in Auto mit und ohne Isofix verwendet werden und wiegt rund 10 Kilogramm. Der tiefenverstellbare Fangkörper, der vorm Körper des Kindes angebracht wird, verringert bis zum Alter von drei Jahren das Risiko schwerer Kopf- und Nackenverletzungen. Danach wird der Sitz von der Basis abgenommen und der Fangkörper weggelassen. Der Seitenprotector lässt sich aus- und bei Platzmangel auch wieder einklappen.
Besonders einfach ist die Befestigung des Sitzes durch den Dreipunkt-Gurt des Autos und optional zusätzlich mit Isofix. Die Gurthörner am Sitz sorgen dafür, dass der Beckengurt in der richtigen Position bleibt. Der Testsieger der Stiftung Warentest vom November 2018 in den Gruppen I, II und III lässt sich mit nur einer Hand einfach in die Liegeposition verstellen, gleiches gilt für die 3-fach neigbare Kopfstütze.
Zufriedene Eltern berichten in ihren Amazon-Bewertungen außerdem von einfachem Einsteigen, weicher Polsterung und der recht schmalen Konstruktion, so dass auf dem hinteren Mittelsitz sogar noch eine erwachsene Person Platz nehmen kann. Außerdem sollen die Kinder durch die belüftete Rückenlehne auch weniger schwitzen.
8. Nuna AACE – der Bequeme
Der Sitz der Normgruppe II / III verfügt über eine 3-fach ausziehbare Sitzfläche und einer 10-fach höhenverstellbaren Kopfstütze. Die Anpassung in der Breite erfolgt automatisch bei Einstellung der Kopfstütze. Dieses 3-D-System ist sein Alleinstellungsmerkmal. Damit kann der Auto-Kindersitz immer genau an die Statur des Kindes angepasst werden. Der Seitenaufprallschutz kann ebenfalls eingestellt werden.
Die neigbare Rückenlehne passt sich nicht nur an den Autositz an, sondern wird auch so belüftet, so dass in Kombination mit dem atmungsaktiven Bezug das Schwitzen an warmen Tagen gut reduziert wird. Falls der Bezug trotzdem mal eine Wäsche nötig hat, kann er abgenommen und gereinigt werden. Wichtig und praktisch: Die Gurtführungsmaschine hält den Sicherheitsgurt immer an der richtigen Stelle, er kann so nicht hochrutschen.
Der Hersteller hat noch einen abnehmbaren Getränkehalter spendiert, der durchaus praktisch ist. Mit seinen 7, 2 Kilogramm ist der Sitz noch nicht mal sonderlich schwer, so dass der Ein- und Ausbau recht unkompliziert von der Hand geht. Natürlich gibt es eine Isofix-Vorrichtung, der Auto-Kindersitz kann aber auch einfach nur mit dem Gurtsystem des Autos befestigt werden. Auch der Nuna AACA wurde 2018 auf Herz und Nieren vom ADAC getestet und gehört mit der Note 1,9 zu den besten seiner Klasse.
9. Joie Traver Shield – der Preisgünstige
Für die Zeit nach der Babyschale ist der Joie Traver Shield ist ein Nachfolgesitz im preislichen Mittelfeld. Einer, der mit guten Testergebnissen (ADAC und Stiftung Warentest 2018) hinsichtlich Sicherheit, Bedienung und Schadstoffarmut punkten kann und die Kinder bis zum Ende der Kindersitz-Pflicht begleitet. Nicht alle Autos sind mit Isofix ausgestattet. Trotzdem möchte man sein Kind sicher wissen. Dieses Model wird entweder nur mit dem Gurt des Autos, oder falls vorhanden, zusätzlich mit Isofix befestigt. Farbmarkierungen zeigen an, wie der Gurt korrekt angelegt wird.
Für die Zeit bis zum dritten Geburtstag sorgt ein 4-fach tiefenverstellbarer Fangkörper für extra Sicherheit. Danach halten Gurthörner den Beckengurt an der richtigen Stelle. Die Kopfstütze ist 6-fach höhenverstellbar und die Sitzfläche 3-fach tiefenverstellbar. Der Seitenaufprallschutz ist ebenfalls abnehmbar und schützt Kopf, Brust und Nacken. Käufer des Sitzes beschreiben ihn als praktisch und loben vor allem die gute seitliche Sicht der Kinder trotz Kopfstütze. Allerdings ist diese nicht neigbar, so dass es keine einstellbare Schlafposition gibt. Ein weiterer Nachteil: Der Bezug lässt sich nicht abnehmen und waschen.
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.