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Italien: Capri verdoppelt Eintrittsgebühr für Touristen


Einwohner sind geteilter Meinung
Capri verdoppelt Eintrittsgeld

Von t-online, dom

30.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Gruppe Touristen auf Shoppingtour: Wer mit der Fähre nach Capri übersetzt, muss Eintritt zahlen.Vergrößern des Bildes
Eine Gruppe Touristen auf Shoppingtour: Wer mit der Fähre nach Capri übersetzt, muss Eintritt zahlen. (Quelle: imago)

Seit vergangener Wochen zahlen Tagestouristen in Venedig Eintritt. Die Gebühr für Capri verdoppelt sich derweil sogar. Einwohner zweifeln am Nutzen – aus diesem Grund.

Die italienische Insel Capri hat ihre Landegebühr für Touristen von 2,50 Euro auf 5 Euro verdoppelt. Die erhöhte Gebühr gilt bis zum Ende der Sommersaison am 31. Oktober und wird erhoben, wenn Besucher eine Fähre aus dem nahe gelegenen Neapel oder Sorrent nach Capri nehmen, berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA.

Der Schritt folgt dem Trend anderer beliebter Urlaubsorte, die Maßnahmen gegen den Massentourismus ergreifen. Capri erwartet sich dadurch in diesem Jahr Einnahmen in Höhe von vier Millionen Euro. Aber drosselt die erhöhte Gebühr auch tatsächlich den Massentourismus?

Touristen sollen auch im Winter kommen

Franco Cerrotta, der stellvertretende Bürgermeister von Anacapri, einer Gemeinde auf der Insel Capri, bezeichnete die Landegebühr als einen Versuch, den Besucherzustrom besser zu lenken. "Die erhobenen Gelder sollen zur Deckung der Ausgaben dienen, die für die Lokalbevölkerung durch den starken Zustrom von Touristen in der Zeit von April bis Oktober entstehen", so Cerrotta. Er hoffe auch darauf, dass diese Maßnahme mehr Menschen dazu bewege, die Insel im Winter zu besuchen.

Zusätzlich zu den 5 Euro Inseleintritt wurden auch die Preise für Bahntickets erhöht, die zu den norditalienischen Dörfern der beliebten Urlaubsregion Cinque Terre an der Ligurischen Riviera führen, schreibt APA.

Diese Preissteigerung betreffe alle Strecken innerhalb der Cinque Terre zwischen Juli und August sowie an Wochenenden ab Mitte März und an Feiertagen und führe dazu, dass eine einfache Fahrt auf der sechs Kilometer langen Strecke zwischen Riomaggiore und Manarola nun zehn Euro statt fünf Euro kostet.

Diese Entscheidung stößt laut APA jedoch auf Kritik bei den Bewohnern Capris, die im Tourismus arbeiten. Sie sehen die erhöhten Preise als Nachteil für den Fremdenverkehr, heißt es. Das Komitee der Verbände der Cinque Terre plane, gegen die Vereinbarung zwischen der Region Ligurien und den Staatsbahnen einen Einspruch beim italienischen Staatsrat, dem höchsten Verwaltungsgericht des Landes, einzulegen.

Es gibt außerdem auch Bedenken, dass die Preiserhöhungen nicht zum gewünschten Ziel führen – die großen Touristenströme einzuschränken, die in den Dörfern massive Verkehrsprobleme verursachen. Stattdessen könnten sie vor allem Familien und lokale Touristen schädigen.

Die Cinque Terre, ein Unesco-Weltkulturerbe und Nationalpark, besteht aus fünf Dörfern mit insgesamt etwa 7.000 Einwohnern.

So läuft es in Venedig

Die italienische Lagunenstadt Venedig verlangt seit letztem Donnerstag von allen Tagesgästen zwischen 8.30 Uhr und 16.00 Uhr fünf Euro Eintritt. Der Test läuft zunächst bis zum 5. Mai und dann praktisch an allen Wochenenden bis Mitte Juli – an 29 Tagen in diesem Jahr.

Bis zum Jahresende soll dann entschieden werden, ob daraus eine Regelung auf Dauer wird, möglicherweise auch an weiteren Tagen und zu höheren Preisen. Touristen müssen den Eintritt über einen QR-Code entrichten (hier gibt es eine genaue Anleitung).

Verwendete Quellen
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