Wirbel um "Superstar"-Video Jetzt reagiert YouTube auf die Vorwürfe von Laura Müller
Laura Müller liefert mit ihrem vielfach verspotteten Song "Superstar" reichlich Gesprächsstoff. Auch, weil parallel zur Veröffentlichung Verschwörungen kursierten.
Dubiose Worte machten im Zusammenhang mit dem "Superstar"-Video Laura Müllers in den letzten Tagen die Runde. Von "Zensur" sprach die Sängerin selbst, es habe einen "Shadowban" gegeben, eine Art verdeckte Verbannung des Videos. Dieses Insinuieren von Heimlichkeit, von fremden Mächten im Hintergrund, die versuchen würden, Müllers Karrierestart als Musikerin zu verhindern, mischten sich in die Diskussion um ein Lied, das von einer Vielzahl von Hörern verrissen wurde.
Tatsächlich war es seit der Veröffentlichung am 18. April nicht immer so einfach, "Superstar" bei YouTube zu finden. Wer zum Beispiel die naheliegende Kombination "Lauras Müller Superstar" in die Suchleiste der Videoplattform eintippte, bekam alle möglichen Clips anzeigt, nur nicht das offizielle Musikvideo Müllers. Inzwischen sind mit der Suchkombination auch Videos mit Titeln wie "Laura Müller Musikvideo gelöscht" oder "Laura Müller Superstar Video – Wie du es noch findest" in den Suchergebnissen gelistet. Das Problem der Auffindbarkeit scheint sich herumgesprochen zu haben.
Was ist da los? Laura Müller selbst behauptet, das Video erfülle alle Richtlinien und verstoße gegen keine Regeln von YouTube. Doch stimmt das? Schließlich ist sie freizügig und in aufreizenden Posen zu sehen, macht Werbung für ihren Nackt- und Lederkanal auf OnlyFans. Eine Anfrage von t-online bei der Videoplattform YouTube gibt Aufschluss. Demnach habe man das "Video überprüft".
"Das Video ist mit einer Altersbeschränkung versehen und in diesem Rahmen normal aufrufbar", so eine Sprecherin für das zum Konzern Google gehörende Videoportal. Weiter heißt es: "YouTube hat eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen eingeführt." Anschließend wird auf die öffentlich einsehbaren Altersbeschränkungen und Richtlinien verwiesen.
"Altersbeschränkung im Rahmen des Jugendschutzes"
Dort steht unter anderem: "Unsere Experten wenden Altersbeschränkungen an, wenn sie beim Prüfen von Inhalten auf ein Video stoßen, das für Zuschauer unter 18 Jahren nicht geeignet ist." Nutzer müssten angemeldet sein und mindestens 18 Jahre alt sein, um sich bestimmte Videos ansehen zu können. Auf "Superstar" von Laura Müller trifft das allerdings nur in Teilen zu. Es ist auch ohne Anmeldung abrufbar – wenn man es denn über gewisse Umwege auf der Plattform findet.
Eine erneute Nachfrage beim Anbieter ergibt, dass die schlechte Auffindbarkeit des Videos "mit der Altersbeschränkung im Rahmen des Jugendschutzes zusammenhängt". Einen irgendwie gearteten "Shadowban", wie von Laura Müller und ihrem Mann Michael Wendler behauptet, weist YouTube hingegen von sich.
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Ein Blick in die Richtlinien eröffnet zwei Möglichkeiten für den gefilterten Inhalt: Einmal findet er sich unter dem Stichwort "Nacktheit und sexuell anzügliche Inhalte". Unter anderem ist dort von "aufreizendem Tanzen" die Rede und von "Videos, in denen Darsteller Kleidung tragen, die in der Öffentlichkeit im Allgemeinen unangemessen wären (z. B. Unterwäsche)". Beides trifft auf "Superstar" zu.
Ein weiterer Punkt, warum Laura Müllers Video beschränkt worden sein könnte: "vulgäre Sprache". Schließlich finden sich in ihrem Liedtext Zeilen wie diese: "Ich mach' es gern im Auto, den Knüppel in der Hand" oder "Magst du meinen Hintern? Er ist prall und rund". Sexuelle Anspielungen und Formulierungen, die Anstoß erregen könnten. Dennoch findet das Video sein Publikum: Seit dem 18. April hat "Superstar" mehr als eine Million Aufrufe gesammelt.
- Anfrage bei YouTube
- youTube.com: "Laura Müller - SUPERSTAR (Offizielles Musikvideo)"