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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erkältungszeit Diese Ohrthermometer messen Fieber schnell und zuverlässig
Gerade im Winter ist das Erkältungsrisiko hoch. Bei Unwohlsein sind Fieberthermometer nützlich. Wir zeigen praktische Ohrthermometer, darunter den Testsieger der Stiftung Warentest.
Inhaltsverzeichnis
- Wann hat man Fieber?
- Der Testsieger: Ohrthermometer ThermoScan 6 von Braun
- Marken-Thermometer: Braun ThermoScan 7, 5 und 3
- Das Preisgünstige: Ohrthermometer von Beurer
- Multifunktionale Alternative und "Öko-Test"-Empfehlung: Fieberthermometer von Sanitas
- Wichtige Fragen rund um Ohrthermometer und Fiebermessen
Eine genaue Messung der Körpertemperatur ist wichtig, um im Krankheitsfall schnell reagieren zu können. Bei klassischen Thermometern dauert die Messung jedoch ziemlich lange und ist je nach Messort ungenau. Bei einem Ohr- oder Stirnthermometer bekommen Sie dagegen nach wenigen Sekunden ein Ergebnis mit hoher Messgenauigkeit. Vor allem wenn Kleinkinder Fieber haben, erleichtern Ohrthermometer das Fiebermessen enorm, weil sie unkompliziert und schnell zu nutzen sind.
Wann hat man Fieber?
Ob jemand Fieber hat, hängt vom Alter und der Körpertemperatur der Person ab. Auch ist zu beachten, dass an allen Messstellen (Ohr, Stirn, Mund, Achsel, Po) unterschiedliche Werte gemessen werden und deshalb die Fieberschwellen abhängig davon variieren. Im Ohr liegt sie bei 37,7 Grad Celsius, an der Stirn bei 37,4 Grad Celsius. Unter der Achsel und im Mund spricht man ab 37,2 Grad Celsius von Fieber, rektal ab 38,0 Grad Celsius.
Bei Babys beginnt Fieber erst ab 38,5 Grad Celsius, die Fieberschwelle liegt also grundsätzlich höher als bei Erwachsenen – ab dieser Körpertemperatur sollten Sie jedoch unbedingt zum Arzt gehen. Normale Messwerte bei Säuglingen liegen zwischen 36,5 bis 37,5 Grad Celsius. Bei 37,6 bis 38,4 Grad Celsius spricht man von erhöhter Temperatur.
Der Testsieger: Ohrthermometer ThermoScan 6 von Braun
Das Fieberthermometer Thermoscan 6 von Braun wurde 2021 von der Stiftung Warentest zum Testsieger unter den Ohrthermometern ernannt. Das Modell erhielt das "test"-Qualitätsurteil "gut (1,8)" und konnte auch in allen Testkriterien mit "guten" Noten glänzen. Dazu gehören unter anderem die Temperaturmessung in der Praxis sowie die Messgenauigkeit.
Der ThermoScan 6 ist unkompliziert anzuwenden: Man führt einfach das Thermometer samt Aufsatz in den Gehörgang ein. Besonders angenehm ist die Messung dabei dank vorgewärmter Messspitze. Zudem hat Braun eine Positionierungshilfe in seinem Gerät: Mithilfe von Licht und Signalton wird dem Nutzer mitgeteilt, wann die Position zur Ohrmessung stimmt. Der ThermoScan 6 hilft nach der Messung mit einem farbkodierten Display bei der richtigen Interpretation der Messwerte.
Nützlich ist auch das Nachtlicht, das Messungen im Dunkeln erleichtert. Zudem ist es praktisch, dass beim ThermoScan 6 gleich 21 hygienische Schutzkappen inklusive sind. Diese müssen nach jedem Fiebermessen ausgetauscht werden, passende Ersatzkappen können problemlos nachgekauft werden.
Marken-Thermometer: Braun ThermoScan 7, 5 und 3
Die ThermoScan-Thermometer der Marke Braun sind besonders empfehlenswert. Vor allem das Modell ThermoScan 7 begeistert mit vielen Funktionen. Das Bestseller-Thermometer punktet sogar mit einer Zusatzfunktion, über die der Testsieger nicht verfügt: Mit der sogenannten Age-Precision-Technologie wird bei der Temperaturmessung das Alter des Kindes berücksichtigt, sodass die Temperatur besonders präzise gemessen und ausgewertet werden kann. Die Ergebnisse erscheinen altersentsprechend farbcodiert, damit sie leicht zu verstehen sind.
Wer auf die zuvor genannten Funktionen des ThermoScan 6 verzichten kann, der kann auch auf ein Vorgängermodell zurückgreifen und dadurch etwas Geld sparen:
Während beim ThermoScan 5 das Nachtlicht und das farbkodierte Display noch nicht vorhanden sind, fehlen beim ThermoScan 3 zusätzlich die vorgewärmte Messspitze und die Positionierungshilfe. Letzteres löst immerhin einen Signalton bei Fieber aus. Die wichtigste Funktion, die Temperaturmessung, funktioniert aber bei beiden Geräten ebenso zuverlässig wie bei den neueren und teureren Modellen ThermoScan 6 und 7.
Das Preisgünstige: Ohrthermometer von Beurer
Auch beim Fieberthermometer vom Hersteller Beurer messen Sie in wenigen Sekunden die Körpertemperatur von Kindern und Erwachsenen. Zusätzlich kann die Temperatur von Objekten oder sogar Räumen gemessen werden. Wie beim Modell von Braun wird die Körpertemperatur mithilfe von Infrarot im Ohr gemessen. Dazu führt man die Messspitze des Ohrthermometers vorsichtig in den Gehörgang ein und drückt auf Start. Nach kurzer Messzeit erklingt ein Piepton, der das Ende der Messung signalisiert.
Der deutsche Hersteller bietet jedoch noch einen weiteren Signalton: Liegt die gemessene Körpertemperatur zwischen 37,5 und 37,9 Grad Celsius, erklingen zwei kurze Töne, die eine erhöhte Temperatur signalisieren. Ab einer Temperatur von 38 Grad Celsius folgen ein kurzer, ein langer und drei kurze Signaltöne als Fieberalarm. Praktisch sind außerdem die zehn Speicherplätze, die es ermöglichen, den Temperaturverlauf zu dokumentieren.
Wer Wert auf kurze Transportwege legt, ist mit dem Modell des deutschen Familienunternehmens gut beraten. Aus Gründen der Hygiene kann aber auch bei diesem Modell nicht auf umweltunfreundliche Wegwerfkappen verzichtet werden. Zehn Stück sind im Lieferumfang enthalten, passende Ersatzkappen können einfach nachbestellt werden. Während das Infrarotthermometer im Vergleich zum Braun-Modell wesentlich günstiger ist, liegen die Preise für die Ersatzkappen gleichauf.
Multifunktionale Alternative und "Öko-Test"-Empfehlung: Fieberthermometer von Sanitas
Mit diesem Fieberthermometer kann die Temperatur nicht nur im Ohr, sondern auch an der Stirn in wenigen Sekunden gemessen werden. Außerdem kann die Oberflächentemperatur etwa von Gegenständen und Flüssigkeiten ermittelt werden. Mit einem einfachen Schalter kann man zwischen Stirn- und Ohrthermometer wechseln.
Klarer Vorteil des Messens an der Stirn: Da man mit dem Thermometer den Körper nicht berührt, das Fiebermessen also kontaktlos stattfindet, benötigt man keine Schutzkappen und läuft dennoch nicht Gefahr, Krankheitserreger zu übertragen. So spart man im Vergleich auch Folgekosten.
Das Thermometer mit insgesamt sechs Funktionen hat ein großes Display, das sich gut ablesen lässt. Zusätzlich zeigt es Datum und Uhrzeit an. Von Vorteil ist auch die farbige LED-Anzeige, die deutlich anzeigt, wenn die Temperatur erhöht ist: Leuchtet sie rot, bedeutet das Fieberalarm (ab 38 Grad Celsius). Um den Fieberverlauf im Blick zu behalten, stehen wie beim Modell von Beurer zehn Speicherplätze zur Verfügung. Ein weiteres Plus ist die Abschaltautomatik.
Gut zu wissen: Die Prüfer von "Öko-Test" haben das Sanitas-Thermometer 2016 unter die Lupe genommen und waren überzeugt. Sie gaben ihm in ihrem Test die Note "sehr gut".
Unser Fazit zu den besten Ohrthermometern
Grundsätzlich sind alle hier vorgestellten Ohrthermometer zu empfehlen. Die Ermittlung der Körpertemperatur mit hoher Messgenauigkeit, die einfache Handhabung und die zahlreichen nützlichen Funktionen machen das Braun ThermoScan 6 für uns zum besten Ohrthermometer. Wer auf Zusatzfunktionen verzichten kann, ist jedoch auch mit dem FT 58 von Beurer gut beraten, dessen niedriger Preis gefällt. Möchte man flexibel sein, bietet sich das multifunktionale Fieberthermometer SFT 65 von Sanitas an, mit dem auch die Stirnmessung möglich ist.
Wichtige Fragen rund um Ohrthermometer und Fiebermessen
Was muss beim Fiebermessen mit einem Ohrthermometer beachtet werden?
Nutzt man ein Ohrthermometer, sollte man immer darauf achten, die Temperatur in beiden Ohren zu messen. Ausschlaggebend ist dann der höhere Wert. Zum Fiebermessen führt man die Messspitze des Geräts in den Gehörgang ein und zielt damit aufs Trommelfell. Es ist dafür häufig notwendig, das Ohr in eine Position zu ziehen, in welcher der gewundene Hörkanal langgestreckt wird. Trifft man nicht das Trommelfell, wird eine etwa ein Grad Celsius zu niedrige Temperatur ermittelt. Da die Handhabung eines Ohrthermometers jedoch in der Regel sehr einfach ist, kommen falsche Messergebnisse nur selten vor.
Zu Fehlmessungen kann auch zu viel Ohrenschmalz führen. Bei einer Mittelohrentzündung sollte Fieber nicht im Ohr gemessen werden. Man sollte außerdem beachten, dass Werte abweichen können, wenn man gerade draußen in der Kälte war, einige Zeit warm in Decken verpackt war oder auf einem Wärmekissen gelegen hat. Daher sollte man bis zur Ohrmessung erst zehn Minuten abwarten. Zudem sollte man natürlich die Vorgaben des Thermometerherstellers beachten.
Zuletzt sollte auch auf die Hygiene geachtet werden, da über den Kontakt mit der Haut und dem Ohrenschmalz Krankheitserreger übertragen werden können. Deshalb muss nach jedem Messen die bei den meisten Geräten verwendete Schutzkappe ausgetauscht werden. Modelle ohne Schutzkappen müssen gründlich gereinigt werden, bevor erneut Fieber gemessen wird.
Welche Arten von Fieberthermometern gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen Kontaktthermometern, Ohrthermometern und Stirnthermometern unterschieden. Kontaktthermometer entsprechen den klassischen analogen oder heutzutage digitalen Modellen, mit denen man im Mund, unter der Achsel oder im Po Fieber misst. Bei Stirn- und Ohrthermometern wird die Körpertemperatur mithilfe von Infrarot im Ohr oder kontaktlos an der Stirn gemessen.
Welches Fieberthermometer misst am zuverlässigsten?
Kontaktthermometer messen sehr genau, wenn man sie richtig anwendet. Unter der Achsel Fieber zu messen liefert jedoch ungenaue Messergebnisse, hier gibt es Abweichungen bis zu zwei Grad Celsius. Das Fiebermessen im Mund dagegen ist sehr genau, man muss jedoch die Wärmetaschen unter der Zunge treffen. Zudem sollte man zehn Minuten vorher nichts Warmes oder besonders Kaltes zu sich nehmen, um das Messergebnis nicht zu verfälschen.
Die Ohr- oder Stirnmessung ist wie oben beschrieben sehr präzise. Am zuverlässigsten ist weiterhin die rektale Messung mit einem Kontaktthermometer, da hierbei die Temperatur im Inneren des Körpers gemessen wird. Hierfür wird das Fieberthermometer vorsichtig ein bis zwei Zentimeter tief in den Po eingeführt. Um Verletzungen zu vermeiden, kann man die Messspitze zum Beispiel mit Vaseline einfetten. Zur Sicherheit in Zweifelsfällen empfiehlt es sich, auch ein solches Thermometer im Haus zu haben.
Wie misst man bei Kindern am besten Fieber?
Klassische Kontaktthermometer brauchen für eine Messung mit ein bis zwei Minuten relativ lange, was gerade beim Fiebermessen bei Kleinkindern eine Herausforderung sein kann. Vor allem rektale Messungen sind umständlich. Besonders sind daher aufgrund ihrer Schnelligkeit und der zum Teil sogar komplett kontaktlosen Temperaturmessung mit Infrarot Ohr- oder Stirnthermometer für Kinder geeignet.
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