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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Düsseldorfer Tabelle Unterhaltssätze steigen: So viel müssen Sie 2024 zahlen
Die Düsseldorfer Tabelle regelt die Unterhaltssätze, die Trennungskinder erhalten. Die Mindestsätze sind zum 1. Januar 2024 gestiegen. Wovon hängen die Beträge ab?
Getrennt lebende Väter oder Mütter müssen ihren Kindern seit Januar 2024 mehr Unterhalt zahlen: Die Bedarfssätze sind erneut gestiegen. Damit haben Trennungskinder 2024 bundesweit Anspruch auf mehr Geld.
Wie bereits im vergangenen Jahr wurde nicht nur der Unterhalt für Minderjährige, sondern auch jener für Kinder über 18 Jahren erhöht. Die neue "Düsseldorfer Tabelle", so heißt die Richtlinie zur Bemessung eines angemessenen Kindesunterhalts, ist am 1. Januar 2024 in Kraft getreten.
Die Unterhaltssätze sind je nach Alter des Kindes und Einkommensgruppe des Unterhaltspflichtigen um einen zwei- oder dreistelligen Eurobetrag im Monat gestiegen, teilt das Oberlandesgericht in Düsseldorf mit.
Einkommensklassen wurden erweitert
Die Tabelle wurde bereits 2022 bis zu einer Einkommensgrenze von 11.000 Euro im Monat erweitert (zuvor endete sie bei 5.500 Euro). Für die meisten Haushalte, in denen Trennungskinder leben, dürften trotz Kindergeldanrechnung tatsächlich ein paar Euro mehr herausspringen. Die Unterhaltspflichtigen müssen entsprechend mehr berappen. Ausnahme: Wird der sogenannte Mindestbehalt des Unterhaltspflichtigen überschritten, muss der Staat einspringen und aufstocken.
Das ist die Düsseldorfer Tabelle
Die Düsseldorfer Tabelle gibt es seit 1962. Sie regelt bundesweit Unterhaltsansprüche für Millionen Trennungskinder und wird vom Oberlandesgericht Düsseldorf in Abstimmung mit den Familiensenaten der anderen Oberlandesgerichte und dem Deutschen Familiengerichtstag erstellt. Die Düsseldorfer Tabelle selbst hat keine eigene Gesetzeskraft, sie ist vielmehr als Richtlinie zu betrachten. Sie wird aber von den Gerichten bei einer Unterhaltsberechnung akzeptiert.
So viel Unterhalt müssen Sie 2024 zahlen
Der Mindestunterhalt beträgt seit dem 1. Januar 2024 für Kinder von null bis fünf Jahren 480 Euro pro Monat, ein Plus von 43 Euro. Für Kinder von sechs bis elf sind es 551 Euro und damit 49 Euro mehr. Für Kinder von zwölf bis 17 Jahren sind es 57 Euro mehr (645 Euro).
Diese Sätze gelten für die niedrigste Einkommensgruppe der Unterhaltspflichtigen bis 2.100 Euro Nettoeinkommen. Für höhere Einkommen weist die Tabelle auch höhere Beträge aus. Zwölf- bis 17-Jährige etwa erhalten in der neuen oberen Einkommensgruppe von 9.701 bis 11.200 Euro netto 1.290 Euro und damit 114 Euro mehr als 2023.
Düsseldorfer Tabelle 2024
Das sind die Unterhaltssätze für 2024 (Unterhalt in Euro):
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Düsseldorfer Tabelle 2023
Zum Vergleich sehen Sie hier die Tabelle von 2023 (Altersstufen in Jahren, Unterhalt in Euro):
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Kindesunterhalt für volljährige Trennungskinder
Auch für volljährige Trennungskinder steigen die Sätze 2024: von 628 auf 689 Euro in der niedrigsten Einkommensgruppe. Bei den Anpassungen der Tabelle 2018 und 2019 waren sie unverändert geblieben, 2020 bis 2023 waren sie erhöht worden.
Der Bedarfssatz von Studenten, die nicht bei den Eltern wohnen, blieb 2022 unverändert (860 Euro) und wurde bereits 2023 auf 930 Euro erhöht; 2024 steigt dieser Satz nicht erneut.
Unterhalt und Kindergeld
Das Kindergeld wird bei minderjährigen Kindern in der Regel zur Hälfte und bei volljährigen Kindern in vollem Umfang auf den Unterhaltsbedarf angerechnet. Das Kindergeld wurde bereits zum 1. Januar 2023 angepasst: Familien erhalten seitdem für jedes Kind 250 Euro.
Beispiel:
Der Mindestunterhalt in der ersten Altersstufe beträgt 480 Euro. Davon ist das halbe Kindergeld abzuziehen. Dieses beträgt 2023 für das erste Kind 250 Euro. Davon wird die Hälfte angesetzt, also 125 Euro. Der Zahlbetrag für den Unterhaltspflichtigen beläuft sich damit nach dem Abzug auf 355 Euro (480 Euro – 125 Euro).
Selbstbehalt für Unterhaltspflichtige 2024
Wie viel Unterhaltspflichtige von ihrem Einkommen behalten dürfen, ist ebenfalls geregelt. Der sogenannte Selbstbehalt (Eigenbedarf), der dem Unterhaltspflichtigen zusteht, hat sich 2024 ebenfalls erhöht.
Der Selbstbehalt von nicht erwerbstätigen Unterhaltspflichtigen liegt bei 1.200 Euro, zuvor waren es 1.120 Euro und somit 80 Euro weniger. Der Selbstbehalt von Erwerbstätigen liegt bei 1.450 Euro, zuvor waren es 1.370 Euro, also ebenfalls 80 Euro weniger. Zudem wird seit 2023 von einer Warmmiete von 520 Euro statt zuvor 430 Euro ausgegangen. Dieser Betrag hat sich 2024 nicht erhöht.
Der Selbstbehalt kann im Einzelfall erhöht werden, wenn die Wohnkosten diesen Betrag überschreiten und nicht unangemessen sind.
Wer erhält die Unterhaltszahlungen?
Leben die Eltern getrennt und das Kind ist noch nicht volljährig, muss der Elternteil, bei dem das Kind nicht lebt, dem anderen Elternteil die Unterhaltszahlungen, den sogenannten Barunterhalt, leisten.
Bei einem Kind, das älter als 18 Jahre ist und sich in der Ausbildung oder im Studium befindet, sind beide Elternteile zum Unterhalt verpflichtet. Das erwachsene Kind bekommt in diesem Fall selbst die Unterhaltszahlung. Wohnt es noch bei einem Elternteil, kann sich die Mutter oder der Vater die Kosten der Wohnung und der Verpflegung anrechnen lassen.
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Düsseldorfer Tabelle 2024 (PDF)
- Düsseldorfer Tabelle 2023