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Anthurien: Pflege-Tipps für die prachtvoll blühenden Flamingoblumen


Exotische Blütenpracht
Flamingoblume: So pflegen Sie die Pflanze im Winter

Sie sorgt mit ihren leuchtend roten Hochblättern für einen Farbklecks in der Wohnung: die Anthurie oder Flamingoblume. Im Herbst und Winter hält sie allerdings Ruhezeit. Das sollten Sie jetzt bei der Pflege beachten.

Aktualisiert am 19.01.2024|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn, t-online, jb, ron
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Mit dem Vogel hat die Flamingoblume wenig zu tun. Botanisch heißt sie Anthurium. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet übersetzt Blumenschwanz, was den prächtigen kolbenförmigen Blütenstand beschreibt. Aus botanischer Sicht gehört die Flamingoblume zu der Familie der Aronstabgewächse. Aufgrund ihrer verschiedenen Blütenfarben und -formen zählen die Anthurien zu der artenreichsten Gattung.

Anthurium andraeanumVergrößern des Bildes
Besonders dekorativ: Die Flamingoblume blüht in unterschiedlichen Farben, zum Beispiel in Rot. (Quelle: Jason_YU/getty-images-bilder)

Herkunft: Aus Mittel- und Südamerika

Je nach wissenschaftlicher Zuordnung zählen etwa 600 bis 1.000 Arten dazu. Von dieser Vielzahl aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas stammenden Tropengewächse sind vor allem zwei Arten für den Hobbygärtner als Zimmerpflanze geeignet: Anthurium scherzerianum und Anthurium andreanum.

Beide wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben und nach ihren Entdeckern, dem österreichischen Arzt und Botaniker Karl Scherzer sowie dem französischen Gärtner und Botaniker Édouard François André benannt.

Standort: Kein kalter Untergrund

Die optimalen Bedingungen der Flamingoblumen im Wohnraum lassen sich von ihrem natürlichen Standort ableiten. "Die Flamingoblume wächst entweder terrestrisch, also auf dem Boden, oder epiphytisch als Aufsitzerpflanze auf größeren Gehölzen im Regenwald", erläutert Brigitte Fiebig, Technische Leiterin des Botanischen Gartens der Universität Tübingen.

Wichtig ist für Hobbygärtner darauf zu achten, dass die Flamingoblume nicht direkt auf kalten Fliesen oder einem kalten Untergrund steht. Dies wirkt sich negativ auf die Wurzeln aus. "In der Heimat sind Anthurien Schattenpflanzen. Das heißt, sie vertragen keine pralle Sonne, sollten aber möglichst hell platziert werden", so Fiebig. Denn stehen die Flamingoblumen zu dunkel, produzieren sie weniger Blüten.

Gelbe oder braune Blätter bei Anthurien: Was tun?

Bekommt die Anthurie gelbe Blätter, ist meist zu viel Sonnenlicht der Grund. Es ist daher ratsam, die Zimmerpflanze einen Meter vom Fenster entfernt zu platzieren. Verfärben sich die Blätter der Flamingoblume dagegen braun, erhält sie zu wenig Licht. Rücken Sie die Pflanze näher ans Licht heran, setzen Sie sie aber nicht der prallen Sonne aus.

Unser Tipp
Stellen Sie Ihre Anthurie am besten in einen hellen Raum mit maximal 25 Grad, der keinen Temperaturschwankungen unterliegt.

Anthurie verträgt keine Zugluft

Um Schädlinge und Krankheiten zu verhindern, sollten auch Zugluft und direkte, sehr trockene Heizungsluft vermieden werden. Ob der gewählte Standort richtig ist, lässt sich leicht am Blütenstand erkennen: Bildet die Anthurie glänzende Blätter und regelmäßig neue Blütenstände, ist der Standort gut.

Gießen: Wurzeln nie austrocknen lassen

Anthurien haben keinen ausgedehnten Wurzelballen. Die Blätter und Blütenstiele wachsen aus einem fleischigen Wurzelstock. Halten Sie die Wurzelballen immer gleichmäßig feucht. Trocknet der Ballen nämlich zu sehr aus, stößt die Pflanze die Blüten ab.

Gießen sollten Sie die Tropenpflanze im Frühjahr und Sommer ein- bis zweimal die Woche – am besten mit handwarmem Wasser. Damit die unterirdischen Pflanzenteile nach dem Gießen nicht im Wasser stehen, sollten Sie die Flamingoblume anstatt in Blumenerde in ein durchlässiges Substrat wie Orchideenerde setzen.

Düngen: Häufig, aber mäßig

Während der Wachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst empfiehlt es sich, alle zwei Wochen einen Schuss Flüssigdünger in halber Konzentration im Gießwasser zu verabreichen. Im Winter reicht es vollkommen aus, wenn Sie die Anthurie einmal monatlich düngen.

Überwintern: Kühler Standort

In ihrer Ruhezeit – ab dem Frühherbst bis zum Januar – mag es die Flamingoblume etwas kühler. Ein leicht warmes Schlafzimmer oder ein Wintergarten mit 16 bis 18 Grad Celsius sind optimal. Steht die Zimmerpflanze zu warm, kann es sein, dass keine Blüten gebildet werden. Das gilt besonders für Anthurium-Scherzerianum-Hybriden.

Lichtverhältnisse

Anthurien mögen helles Licht. Zwar sollte man direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. In den Wintermonaten kann es jedoch sinnvoll sein, die Töpfe näher ans Fenster zu rücken. Denn zu wenig Sonnenlicht kann den Pflanzen schaden.

Staub

Staub auf den Blättern kann das Licht abhalten und so die Photosynthese beeinträchtigen. Da in beheizten Wohnungen im Winter oft viel Staub aufgewirbelt wird, sollten Sie Anthurien gelegentlich mit einem feuchten Lappen oder einem Staubwedel reinigen. Alternativ können Sie die Pflanzen auch ab und zu unter der Dusche abbrausen. Beides natürlich vorsichtig.

Luftfeuchtigkeit

In beheizten Räumen ist die Luft im Winter oft sehr trocken. Anthurien vertragen die Trockenheit nicht. Helfen kann eine Sprühkur mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Es eignet sich auch abgekochtes Wasser oder Regenwasser.

Bewässerung

Wie oft man Anthurien gießen muss, hängt von der Raumtemperatur ab. Im Allgemeinen genügt es, einmal pro Woche zu gießen. Achten Sie darauf, dass die Wurzelballen gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne Staunässe zu erzeugen.

Große Flamingoblume = große Blüten

Wird die Blütenbildung nicht künstlich gesteuert, blüht die Anthurie in der Regel zwischen Februar und Mai. Im Handel werden heute sowohl bei Anthurium scherzerianum als auch bei Anthurium andreanum nicht die reinen Arten, sondern Hybride angeboten.

Die Große Flamingoblume (Anthurium-andreanum-Hybride) zeichnet sich durch besonders große Blüten aus. Sie wird häufig als Schnittblume verwendet. "Als Topfpflanze braucht sie viel Platz", sagt Fiebig. Die farbigen, glänzenden Hochblätter können zehn bis 15 Zentimeter lang werden. Sie stehen um den Kolben, auf dem die Einzelblüten wie kleine Noppen sitzen.

Eine frische Blüte erkennen Sie, wenn die Blüten noch nicht deutlich als Noppen erkennbar sind und der Kolben noch gelblich schimmert. Später werden die Noppen deutlich sichtbar. "Der gesamte Schauapparat bleibt bei Anthurien lange bestehen", sagt Fiebig. Das macht die Blüten so beliebt.

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Kleine Flamingoblume mit kleineren Blüten

Die Kleine Flamingoblume (Anthurium-scherzerianum-Hybride) wird zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch und trägt kleinere Einzelblüten. Das Hochblatt glänzt weniger. Der Kolben ist meist orangerot und steht spiralig gedreht über der leuchtend roten Fahne. Daher wurde die Pflanze früher auch als "Schweineschwänzchen" oder "Kleine Flamingoblume" bezeichnet.

Achtung
Die Flamingoblume ist zwar nicht so giftig wie beispielsweise der Aronstab. Dennoch sollten Sie die Pflanze von Kindern und Haustieren fernhalten.

Anthurium crystallinum und clarinervium

Es gibt auch Anthurien, die nicht wegen ihrer Blüten und Hochblätter kultiviert werden – aber dennoch als Zimmerpflanze beliebt sind: zum Beispiel die Anthurium crystallinum. Sie wird auch Schmuckblatt-Anthurie oder Kristall-Schweifblume genannt. Eine weitere Sorte ist die Anthurium clarinervium, welche auch Herzblattblume heißt.

Das herzförmige Laub dieser Sorten ist sehr dekorativ. Die Einzelblätter erreichen eine Länge von bis zu 55 Zentimetern. Anfangs metallisch-purpurrot verfärbt sich das Blattlaub bei älteren Exemplaren tiefgrün. Mittelrippe und Hauptadern sind deutlich erkennbar und schimmern silbern-weiß.

Botschaft der Flamingoblume

Haben Sie schon einmal von der Blumensprache gehört? Gemeint ist die Symbolik oder Botschaft, die jeder Blume zukommt – zum Beispiel, wenn Sie diese verschenken. Mit ihrer extravaganten Optik und ihren kräftigen Farben soll die Anthurie vor allem für Stärke und Dominanz stehen – und wäre damit das ideale Geschenk für einen selbstbewussten Mitmenschen.

Pflege-Steckbrief Flamingoblume (Anthurium)
Standort hell, aber keine pralle Sonne, maximal 25 Grad
Erde durchlässig, nährstoffreich
Düngen häufig, aber mäßig
Gießen 1- bis 2-mal pro Woche (Frühjahr bis Herbst); wenig bzw. nur den Wurzelballen feucht halten (Winter)
Blütezeit Anhurium.Scherzerianum-Hybride (Mai bis Juni), Anhurium-Andreanum-Hybride (ganzjährig)
Überwintern kühl (maximal 18 Grad), sehr wenig gießen, mit Wasser besprühen
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pflanzenfreunde: "Anthurium"
  • Mein schöner Garten: "Flamingoblume, Anthurie"
  • Eigene Recherchen
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