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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hilfe bei Dauerhusten So lässt sich eine chronische Bronchitis behandeln
Eine chronische Bronchitis geht ohne Behandlung nicht weg. Wer das hinnimmt, verpasst womöglich jegliche Chance auf Heilung. Lesen Sie, was helfen kann.
Eine chronische Bronchitis ist eine lang andauernde Entzündung der Bronchien. Bemerkbar macht sie sich durch anhaltenden Husten mit Auswurf. Welche Behandlung am besten dagegen hilft, hängt vom Ausmaß der Beschwerden und vom Auslöser der Entzündung ab. In jedem Fall hat die Therapie zum Ziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Symptome zu lindern.
Chronische Bronchitis behandeln heißt: Auslöser meiden
Um eine chronische Bronchitis erfolgreich zu behandeln, ist eines unverzichtbar: die Ursache auszuschalten. Denn wenn die Bronchien weiterhin den Auslösern der Entzündung ausgesetzt sind, nützen selbst die wirksamsten Medikamente nicht viel.
Normalerweise verschlimmert sich eine chronische Bronchitis ohne ursächliche Behandlung sogar. Dabei können sich die Bronchien mit der Zeit dauerhaft verengen. Fachsprachlich ausgedrückt: Die Entzündung kann in eine chronisch obstruktive Form übergehen, auch bekannt als COPD.
- COPD ist die Abkürzung für den englische Begriff chronic obstructive pulmonary disease (übersetzt: chronisch obstruktive Lungenerkrankung).
- Obstruktion bedeutet so viel wie Verengung, Verschluss oder Verstopfung.
Meist sind eingeatmete Stoffe, welche die Atemwege reizen, die Ursache für eine chronische Bronchitis. Die Behandlung besteht dann hauptsächlich darin, diese Auslöser zu meiden. Für die Mehrzahl der Betroffenen bedeutet dies: mit dem Rauchen aufhören. Bei berufsbedingter Reizung der Atemwege kann auch ein Jobwechsel nötig sein.
Tipps für den Rauchstopp:
- Vorübergehend Nikotinersatzprodukte verwenden. Nikotinpflaster, -kaugummis, -schmelztabletten oder -mundsprays sind rezeptfrei erhältlich und können vor allem bei stärkerem Konsum (über 10 Zigaretten täglich) den Einstieg in die Tabakentwöhnung erleichtern.
- Ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Die (Haus-)Ärztin oder der (Haus-)Arzt kann beratend unterstützen und bei Bedarf ein Medikament gegen Entzugserscheinungen verschreiben (etwa mit dem Wirkstoff Bupropion oder Vareniclin).
- An einem Entwöhnungskurs teilnehmen. Ein Gruppenprogramm bietet neben pädagogischer bzw. verhaltenstherapeutischer Begleitung den Austausch mit Gleichgesinnten, was viele Entzugswillige als hilfreich erleben.
Chronische Bronchitis: Helfen Medikamente?
Normalerweise sind gegen eine einfache chronische Bronchitis keine Medikamente zur Behandlung nötig. Nur bei einem zusätzlichen Infekt können vorübergehend Mittel sinnvoll sein, um akute Beschwerden zu lindern – zum Beispiel Schleimlöser, Schmerzmittel oder Hustenstiller.
Anders sieht es jedoch aus, wenn im fortgeschrittenen Stadium die Atemwege durch die chronische Bronchitis verengt sind. Dann kommen zur Behandlung Medikamente zum Einsatz, welche die Entzündung hemmen und die Bronchien erweitern. So können die Betroffenen wieder leichter atmen. Unterstützend bieten sich hierzu auch Atemübungen an.
Wichtiger Hinweis
Wer eine chronische Bronchitis hat, ist oft besonders anfällig für Infekte. Um Komplikationen vorzubeugen, raten Fachleute Betroffenen daher, sich gegebenenfalls gegen Grippe und Pneumokokken impfen zu lassen.
Chronische Bronchitis: Ist eine Heilung möglich?
Ob es gelingt, eine chronische Bronchitis zu heilen, hängt davon ab, wie weit sie fortgeschritten ist: Solange die Erkrankung die Bronchien noch nicht dauerhaft verengt hat – also noch nicht in eine chronisch obstruktive Bronchitis übergegangen ist –, kann sie sich bei konsequenter Behandlung oft vollständig zurückbilden.
Darum ist es wichtig, eine chronische Bronchitis schon im frühen Stadium zu behandeln. Die Heilung setzt ein, sobald die Ursache der Entzündung ausgeschaltet ist: Dann gehen die Beschwerden langsam zurück, bis sie schließlich möglicherweise ganz verschwinden.
Sind die Bronchien durch die chronische Bronchitis bereits dauerhaft verengt, ist eine Heilung jedoch nicht mehr möglich: Die mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis verbundenen Veränderungen lassen sich durch keine Behandlung rückgängig machen. Bis es so weit kommt, dauert es allerdings in der Regel Jahre.
Und selbst wenn eine chronische Bronchitis nicht mehr vollständig heilbar ist, lässt sie sich dennoch behandeln: Eine individuell angepasste Therapie kann die Beschwerden lindern, das Fortschreiten der Erkrankung stoppen und mögliche Spätkomplikationen verzögern.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Chronisch obstruktive Lungenerkrankung". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 4.10.2022)
- "Warum sollten Sie das Rauchen aufgeben, und wie gelingt es?" Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 23.12.2020)
- "Bronchitis". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 18.12.2020)
- "Bronchitis: akut oder chronisch". Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München (Hrsg.): www.lungeninformationsdienst.de (Stand: 25.2.2020)
- "Chronische Bronchitis". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 15.5.2018)