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Ohrenschmalz entfernen mit Fön: Gefährliche Reinigungsmethode?


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Das sagen HNO-Ärzte
Kann man Ohrenschmalz mit einem Föhn entfernen?


Aktualisiert am 07.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Tipps zur Pflege: Es gibt verschiedene Wege, wie Sie Ihre Ohren säubern können.Vergrößern des Bildes
Tipps zur Pflege: Es gibt verschiedene Wege, wie Sie Ihre Ohren säubern können. (Quelle: Boy_Anupong/getty-images-bilder)

Ohrenschmalz mit einem Föhn entfernen – was kurios klingt, wird im Internet als Reinigungsmethode beschrieben. Doch wie sinnvoll ist das?

Ohrenschmalz ist ein natürliches Sekret unseres Körpers, das wichtige Aufgaben in unseren Ohren übernimmt: Es schmiert den Gehörgang, hält ihn sauber und schützt vor Fremdkörpern und Krankheitserregern. Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass sich Ohrenschmalz ansammelt und zu Beschwerden wie Juckreiz oder Ohrenschmerzen führt. Dann sollte das klebrige Sekret besser entfernt werden.

Eine Methode, die im Internet diskutiert wird, ist die Nutzung eines Föhns. Die warme Luft soll dabei helfen, verhärteten Ohrenschmalz aufzuweichen. Anschließend könne das flüssige Sekret zusammen mit Wasser ausgespült werden. In einigen Onlineshops werden sogar spezielle "Ohr-Föhne" mit extra schmalen Aufsätzen angeboten, die die Luft in das Ohr pusten sollen. Doch funktioniert das tatsächlich?

Ohrenschmalz entfernen mit Föhn: sinnvoll oder nicht?

Wichtig vorab: HNO-Ärzte raten davon ab, Ohrenschmalz mit einem Föhn zu entfernen. Denn bei unsachgemäßer Handhabung können die Geräte Risiken mit sich bringen – wie kurzzeitigen Tinnitus durch den Geräuschpegel des Haartrockners oder Verbrennungen, wenn der Föhn auf zu hoher Stufe und zu nah am Ohr verwendet wird. Auch die Gefahr von Verletzungen des Innenohrs ist erhöht, wenn die kleinen "Ohr-Föhne" eingeführt werden.

Doch wie wirksam ist die Reinigung? Der Gehörgang des Menschen ist ungefähr zwei bis drei Zentimeter lang und geht "um die Kurve". Die Aufsätze der Geräte sind oft nicht lang genug und die Leistung zu schwach, um das Ohrenschmalz effektiv aufzuweichen. Um Ohrenschmalz effektiv zu entfernen, ist die Föhn-Methode daher weniger geeignet.

Auch Wattestäbchen sind nicht unbedenklich

Es ist ein ebenso weitverbreiteter Irrtum, dass Ohrenschmalz immer entfernt werden muss und Wattestäbchen dafür die beste Methode sind. Im Gegenteil: Wattestäbchen können mehr Schaden anrichten, als Hilfreiches tun. Darauf weist der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte hin. Sie können demnach den Gehörgang oder das Trommelfell reizen oder gar verletzen.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das Ohrenschmalz tief in den Gehörgang geschoben wird und dort eintrocknet – was wiederum zu einem unangenehmen festen Pfropfen führt. Die Folgen können Symptome wie Ohrenschmerzen oder auch eine Hörminderung sein.

So entfernen Sie Ohrenschmalz richtig

Es gibt einige alternative Methoden zur sanften Entfernung von Ohrenschmalz, darunter Ohrspülungen, Ohrsprays und -tropfen aus der Apotheke oder eine professionelle Reinigung beim HNO-Arzt. Menschen, die übermäßig viel Ohrenschmalz produzieren oder Kinder, bei denen oft eine vermehrte Produktion festgestellt wird, sollten am besten alle drei bis sechs Monate zur Kontrolle des Gehörgangs gehen.

In hartnäckigen Fällen kann es notwendig sein, das verhärtete Ohrenschmalz zunächst mit speziellen Tropfen aufzuweichen, bevor es entfernt werden kann. Dies wird meist unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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