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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Achtung beim Beladen Urlaub im Wohnmobil: Diesen Fehler sollten Anfänger unbedingt vermeiden
Ein überladenes Wohnmobil ist lebensgefährlich und kann Ihnen ein gewaltiges Bußgeld einbringen. Wie schnell die erlaubte Zuladung überschritten ist, zeigt der ADAC.
Urlauben, wo Sie wollen. Und alles ist dabei. Wohnmobile bieten den großen Vorteil, dass man auch in den Ferien auf nichts verzichten muss. Was benötigt wird, kommt mit – genügend Stauraum ist schließlich vorhanden. Dabei wird allerdings schnell mal vergessen, dass es auch für Wohnmobile ein Zuladungslimit gibt. Und das ist häufig niedriger als gedacht.
Ein Blick des ADAC auf 15 beliebte Modelle zeigt: Manches Wohnmobil ist mit einer vierköpfigen Familie und ihrem Gepäck bereits deutlich überladen (veranschlagtes Gewicht der Modellfamilie und ihres Urlaubsgepäcks: 475 kg).
Erlaubte Zuladung schnell überschritten
Das Modell Adria VI Sonic Axess 600 SL beispielsweise ist ein vollintegriertes Wohnmobil und bietet auf fast sieben Metern Länge jede Menge Platz. Mit der Modellfamilie und ihrem Gepäck an Bord ist das Wohnmobil aber um satte 115 kg überladen.
Vollintegriert, teilintegriert, Alkoven – diese Caravan-Begriffe sagen Ihnen nichts? Hier finden Sie die Erklärung.
Mehr Reserven bietet die Klasse der kleinen Campingbusse. Sie sind zwar deutlich weniger geräumig, dadurch auch nicht so komfortabel wie die großen Wohnmobile. Ihre kompakten Abmessungen machen sie aber alltagstauglich. Deshalb ist dieses Segment sehr beliebt. Der ADAC empfiehlt aber, vor dem Kauf oder der Miete genau hinzusehen. Bestimmte Kombinationen aus Motor und Getriebe können sich stark auf die erlaubte Zuladung auswirken. Das zeigt sich besonders deutlich am Beispiel des VW California: Sein Leergewicht variiert je nach technischer Ausstattung um 200 kg. Auch ein optionaler Allradantrieb verringert die erlaubte Zuladung.
Welches Modell ist das richtige?
Je nachdem, welcher Urlaubstyp Sie sind, eignen sich manche Wohnmobil-Kategorien besser als andere. Wer beispielsweise schwere Sportgeräte im Urlaub nutzen will und dafür auf Komfort verzichten kann, ist mit einem Campingbus gut beraten. Eine bessere Ausstattung und dennoch eine hohe Zuladung bieten vollintegrierte Modelle und die sogenannten Alkoven. Relativ wenig Zuladung erlauben hingegen teilintegrierte Wohnmobile. Der ADAC hält diese Bauform deshalb für weniger attraktiv.
Zu hohe Zuladung kann sehr teuer werden
Wer das Gewicht seines beladenen Wohnmobils kontrollieren will, kann sich dazu eine Caravan-Waage kaufen. Damit messen Sie zunächst das Gewicht, das auf jedem einzelnen der vier Räder ruht. Anschließend errechnet die Waage das Gesamtgewicht des beladenen Wohnmobils. Wenn Sie nicht extra eine Waage kaufen wollen, steuern Sie einfach vor dem Urlaub eine Lkw-Waage an, beispielsweise an einer Lkw-Tankstelle. Das empfiehlt sich aus zwei Gründen. Zum einen kann ein überladenes Wohnmobil gefährliche Fahreigenschaften entwickeln. Und zum anderen kann es Ihnen ein sehr hohes Bußgeld einbringen:
- In Österreich kann die Strafe bis zu 5.000 Euro betragen.
- In Italien sind es rund 1.700 Euro (bei Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts um mehr als fünf Prozent).
- In Spanien kostet die Überladung bis zu 2.000 Euro (bei einem Viertel mehr Gewicht als zulässig).
- In Deutschland ist die Buße gestaffelt. Wer das Wohnmobil von bis zu 3,5 Tonnen um ein Viertel überlädt, zahlt 140 Euro. Ab einer Mehrlast von 30 Prozent sind es 235 Euro. Hinzu kommt ein Punkt in Flensburg.
Wichtig: Das Wohnmobil wird nicht nur voll beladen, sondern auch voll betankt gewogen. Und wer sich aus dem Urlaub größere Souvenirs mitbringen will, sollte auch deren Gewicht bedenken.
- Verkehrsclub ADAC
- Nachrichtenagentur dpa