Nur noch sechs Punkte hinter Rydzek Frenzel macht Kombinierer-Weltcup mit Platz zwei zum Krimi
Nur Platz zwei, drei und vier: Die deutschen Kombinierer haben erstmals im Weltcup-Winter in Bestbesetzung nicht den Sieg abgeräumt. Eric Frenzel wurde in Oslo Zweiter und macht damit den Kampf um den Gesamtweltcup noch mal richtig spannend.
Beim zweiten Saisonerfolg des Japaners Akito Watabe landeten die Team-Weltmeister Frenzel und Björn Kircheisen auf Platz zwei und drei. WM-Held Johannes Rydzek musste sich nach verpatztem Springen mit Platz vier begnügen.
Frenzel verpasste seinen achten Saisonsieg und 39. Karriereerfolg im entscheidenden Duell gegen Watabe - um 0,4 Sekunden lag er letztlich zurück. Dennoch war der 28-Jährige, der bei der vor einer Woche zu Ende gegangenen WM in Lahti anders als der vierfache Titelträger Rydzek ohne Einzel-Gold geblieben war, der große Gewinner aus deutscher Sicht.
Showdown in Trondheim und Schonach
Im großen Duell um den Gesamtweltcup verkürzte Olympiasieger Frenzel nämlich mit nun 1434 Punkten den Rückstand auf seinen teaminternen Rivalen Rydzek (1440) auf mickrige sechs Punkte - die letzten drei Saisonrennen in Trondheim am Mittwoch sowie am folgenden Wochenende in Schonach werden nun zu Krimi.
"Zwischen Johannes und Eric bleibt der Kampf um die Weltcupgesamtwertung spannend, die für uns Sportler schon ein sehr wichtiger Titel ist: Man zeigt, dass man über das ganze Jahr hinweg der Beste war", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Beide werden dabei wohl die Rekordmarke des Finnen Hannu Manninen übertreffen, der in der Saison 2005/06 mit 1500 Zählern die bisherige Höchstpunktzahl nach dem heute gültigen Wertungsformat erreicht hat - die zwölf Saisonsiege des vom Rücktritt zurückgetretenen Weltcup-Rekordsiegers bleiben aber unangetastet.
Rydzek, bei den Weltmeisterschaften in Lahti mit vier Titeln in vier Rennen der große Triumphator, war nach einem schwachen Sprung nur von Platz 19 mit 1:02 Minuten Rückstand in den abschließenden 10-km-Langlauf gegangen. Bei seiner Aufholjagd ließ der 25-Jährige zu viel Kraft und hatte im Finale nichts mehr zuzusetzen. Frenzel lief immerhin noch von Platz neun auf das Podest.
Eindrucksvolle Siegesserie gerissen
Fabian Rießle als Sechster und Manuel Faißt als Neunter komplettierten ein erneut überragendes deutsches Team-Ergebnis mit fünf Athleten unter den besten Zehn.
Für die deutschen Kombinierer endete damit eine eindrucksvolle Siegesserie: Immer wenn der DSV in der laufenden Saison zuvor mit seinen Top-Kombinierern an den Start gegangen war, hatte der Sieger Rydzek (achtmal), Frenzel (siebenmal) oder Rießle (zweimal) geheißen. Als das Trio in Sapporo pausierte, sicherten sich Kircheisen und Watabe die Einzelsiege.