Oft nicht sofort spürbar Verdorbenes gegessen – wann und wie merkt man es?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wer etwas Schlechtes gegessen hat, merkt das häufig erst mit einiger Verzögerung. Wann erste Beschwerden auftreten, hängt vor allem vom Erreger ab.
Ob durch nicht durchgegartes Fleisch, Softeis oder unzureichend gewaschenen Salat: Eine Lebensmittelinfektion oder -vergiftung kann leicht entstehen.
Hinweise darauf, dass eine Speise verdorben sein könnte, kann ihr Geruch geben. Riecht ein Lebensmittel anders als gewohnt – etwa auffallend streng, säuerlich oder fischig –, ist es besser, die Finger davonzulassen. Auch ein verändertes Aussehen oder eine ungewohnte Konsistenz können Anzeichen dafür sein, dass etwas mit dem Essen nicht stimmt.
Fehlen solche Merkmale, ist das allerdings keine Garantie dafür, dass die Speise einwandfrei ist. Doch wann und wie genau merkt man, wenn etwas Schlechtes gegessen oder getrunken wurde?
Etwas Schlechtes gegessen: Wie merkt man es?
Zu den typischen Anzeichen einer Lebensmittelinfektion oder -vergiftung zählen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
Bauchkrämpfe, Blähungen und starke Magen-Darm-Geräusche sind ebenfalls häufig. Je nach Erreger und Verfassung der erkrankten Person sind zahlreiche weitere, mitunter lebensbedrohliche Symptome möglich. Welche, lesen Sie im Artikel "Welche Anzeichen für eine Lebensmittelvergiftung sprechen".
Mehr wissen
Eine Lebensmittelinfektion ist nicht dasselbe wie eine Vergiftung. Beide Erkrankungen gehen jedoch mit ähnlichen Beschwerden einher. Bei einer Infektion entstehen die Beschwerden durch Keime, welche sich im Körper vermehren. Eine Vergiftung entwickelt sich hingegen durch Gifte (Toxine), welche zum Beispiel durch Erreger gebildet werden, aber auch natürlicherweise in bestimmten Nahrungsmitteln vorkommen können (etwa in rohen grünen Bohnen).
Achtung: Symptome mitunter mit Verzögerung
Eine Lebensmittelvergiftung oder -infektion muss sich nicht zwingend unmittelbar nach dem Essen zeigen. Im Falle einer Infektion dauert es oft mehrere Stunden, bis Symptome zu spüren sind. Denn die Erreger vermehren sich zunächst im Körper. Mitunter können auch Tage oder sogar Wochen vergehen, bis eine erkrankte Person Beschwerden bemerkt.
Handelt es sich nicht um eine Infektion, sondern eine Vergiftung, können die Symptome schon kurze Zeit nach dem Essen auftreten, wenn das Lebensmittel bereits beim Verzehr Gifte enthält.
Wie schnell Beschwerden zu spüren sind, hängt insbesondere von der genauen Ursache der Infektion oder Vergiftung ab. Die Zeit von der Infektion/Vergiftung bis zum Ausbruch der ersten Symptome bezeichnen Fachleute als Inkubationszeit. Wie lang die Inkubationszeit bei verschiedenen Erregern ist, lesen Sie im Artikel "Lebensmittelvergiftung: Wann sich erste Symptome zeigen".
Im Zweifel ärztlichen Rat suchen
Wer glaubt, etwas Schlechtes gegessen zu haben, sollte im Zweifel eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen klingt eine Lebensmittelinfektion oder -vergiftung von allein innerhalb weniger Tage ab. Bei bestimmten Beschwerden ist jedoch eine ärztliche Behandlung nötig – möglicherweise auch im Krankenhaus. Mehr dazu lesen Sie im Artikel "Lebensmittelvergiftung: Wann ins Krankenhaus?"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Lebensmittelinfektion". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 4.10.2024)
- "Lebensmittelinfektionen & Lebensmittelvergiftungen". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 4.10.2024)
- "Überblick über lebensmittelbedingte Infektionen und Intoxikationen". Online-Informationen des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: bvl.bund.de (Abrufdatum: 4.10.2024)
- "Lebensmittelbedingte Ausbrüche". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 25.3.2024)
- "Lebensmittelvergiftung". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
- "Botulismus. RKI-Ratgeber". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 24.6.2022)