Europa League Alonso mahnt trotz 2:0 in Rom: "Haben alles zu verlieren"
Bayer Leverkusen steht mit einem Bein im Endspiel der Europa League. Die Werkself gewinnt 2:0 in Rom und ist nun seit 47 Pflichtspielen ungeschlagen. Doch der Trainer warnt vor trügerischer Euphorie.
Das souveräne 2:0 im stimmungsvollen Stadio Olimpico ist für Bayer Leverkusen eigentlich die halbe Miete fürs Finale, doch genau deshalb fand Trainer Xabi Alonso mahnende Worte.
"Es ist ein gutes Ergebnis, aber es ist noch nicht vorbei", sagte der Meister-Trainer nach dem Halbfinal-Hinspiel bei der AS Rom: "Es gibt noch ein Spiel in Leverkusen. Sie haben nichts zu verlieren, wir haben alles zu verlieren. Manchmal ist das eine schwere Situation. Ich habe schon viele Comebacks gesehen. Aber wir sind bereit."
Das war Bayer ganz augenscheinlich auch in Rom. Im Gegensatz zum 0:1 im Hinspiel des Vorjahres-Halbfinales, als sich beide Teams bereits gegenüberstanden, zeigten die Leverkusener nicht nur in den Augen ihres Trainers "eine sehr seriöse, erwachsene Leistung".
Alonso, der Taktik-Fuchs
Und wieder einmal war ein taktischer Schachzug Alonsos aufgegangen. Etwas überraschend hatte der Coach keinen gelernten Stürmer aufgeboten, sondern Florian Wirtz als sogenannte falsche Neun - der Nationalspieler erzielte prompt das 1:0 (28.). "Wir hatten uns mit dem Trainer etwas überlegt und das hat ganz gut funktioniert", sagte Abwehrchef Jonathan Tah: "Sie haben wohl was anderes erwartet." Robert Andrich (73.) erzielte den zweiten Treffer für Bayer.
Roms Trainer Daniele De Rossi hat trotzdem noch Hoffnung auf das Erreichen des Endspiels am 22. Mai in Dublin gegen Olympique Marseille oder Atalanta Bergamo, die sich im Hinspiel 1:1 trennten. "Ich glaube fest daran, auch wenn es schwer werden wird, aber wir werden nicht aufgeben", sagte der Weltmeister von 2006. Doch nicht zuletzt die Tatsache, dass Bayer von nun 47 Pflichtspielen keines verloren hat, macht die römische Mission sehr unwahrscheinlich. "Es war heute ihr Abend", sagte De Rossi: "Und es ist einfach ihr Jahr."
- Nachrichtenagentur dpa