"Wer wird Millionär?" Jauch tadelt Kandidatin – und wird dann überrascht
Es ist schon eine Weile her, dass bei "Wer wird Millionär?" die höchste Gewinnsumme erzielt wurde. Günther Jauch meint zu wissen, woran das liegt.
In der fast 25-jährigen Geschichte von "Wer wird Millionär?" gab es bisher 16 Gewinner. Logisch, dass es bei diesem Schnitt auch immer Jahre gibt, in denen niemand im Glitzerregen steht. Doch die Durststrecke dauert inzwischen schon mehr als drei Jahren an. Am 24. März 2020 gewann Ronald Tenholte zuletzt die Million. Auch Moderator Günther Jauch ist die lange Erfolgslosigkeit aufgefallen.
In der neuesten Folge von "Wer wird Millionär?" vom Montagabend äußerte er eine Vermutung, woran es liegen könnte. Jauch nannte es eine "Vollkasko-Mentalität". Dieses überhöhte Sicherheitsbedürfnis sei ausschlaggebend dafür, dass es Kandidaten nicht weit genug bringen würden.
"Im Grunde hatten Sie die Frage komplett beantwortet"
Auf das Thema zu sprechen kam der 67-Jährige aufgrund seiner Kandidatin Jennifer Priewer. Die Diplompädagogin nahm bei der 8.000-Euro-Frage ihren ersten Joker – und das laut Moderator völlig ohne Not. "Im Grunde hatten Sie die Frage komplett beantwortet", sagte Jauch anschließend. "Aber um die letzten drei Prozent Unsicherheit, die es im Leben immer gibt, auszuschließen, haben Sie dann den Joker genommen."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Dadurch kam er zu seiner These der "Vollkasko-Mentalität". Dies sei ein allgemeingesellschaftlicher Trend, denn heutzutage würden alle immer versuchen, "alles bis ins Letzte abzusichern". Doch obwohl Günther Jauch mit seiner langen "Wer wird Millionär?"-Erfahrung und 67 Jahren auf dem Buckel sicherlich über einiges an Lebensweisheit verfügt, wird auch er an diesem Montagabend überrascht. Denn Jennifer Priewer schaffte es trotz des frühen Jokereinsatzes bis zur 500.000-Euro-Frage.
Der Publikumsjoker hätte falsch gelegen
"Je höher ich komme, desto risikofreudiger werde ich", antwortete die Mutter von drei Söhnen bereits auf Jauchs Vermutung. Als sie es dann am Ende fast bis zur Million schaffte, gab Jauch anerkennend zu: "Das hatten wir schon länger nicht mehr." Doch die Halbe-Million-Frage "Grönland, die größte Insel der Welt, hat in etwa dieselbe Flächengröße wie welcher Staat?" stellte sich als zu schwer heraus.
"Ich bin so ahnungslos. Wenn ich eine kleine Ahnung hätte, würde ich tatsächlich zocken", ärgerte sich die Kandidatin. Zwar schloss sie richtigerweise Australien als zu groß und Chile als zu klein aus, kam damit aber nicht weiter. Erst tendierte Priewer zu Südafrika, dann eher zu Saudi-Arabien – und dies wäre die richtige Antwort gewesen.
Sie stieg aus und freute sich über "unfassbare 125.000 Euro". Übrigens testete Jauch extra noch den laut ihm ja verschwendeten Publikumsjoker. Doch dieser hätte ebenfalls nicht geholfen: Die Zuschauer im Studio votierten mit 46 Prozent für Australien. Lediglich 23 Prozent loggten die richtige Antwort ein.
- RTL: "Wer wird Millionär?" vom 25. September 2023