Triumph Bonneville T100 Beste Therapie gegen den stressigen Alltag
In Zeiten von zunehmender Technisierung ist es schön, dass es noch Motorräder wie die Triumph Bonneville T100 gibt. Kein ABS, keine Traktionskontrolle, keine elektronisch gesteuerte Gasannahme oder verschiedene Fahrmodi. Die Bonnie hat im Grunde nur einen Motor und zwei Räder - und das auch noch in wunderschönem Retro-Look. Einfacher lässt sich nicht dem Alltagstrott entfliehen und die Freiheit genießen.
Viel Chrom prägt das Bild der Triumph Bonneville T100
Bereits äußerlich setzt die Engländerin auf schlichte Eleganz. Das Motorrad wirkt wie aus den 1960er Jahren in die Neuzeit gebeamt. Viel Chrom und runde Formen prägen das Bild, passend dazu gibt es eine flache Sitzbank und natürlich Speichenräder mit schmalen Reifen. Sympathisch auch, dass Geschwindigkeit und Drehzahl mittels klassischen Rundinstrumenten angezeigt werden.
Vergaserattrappe kaschiert die Einspritzanlage
Doch ganz ohne Digital und moderne Technik kommt das Retro-Eisen dann doch nicht aus. Eine kleine LCD-Einheit im Cockpit informiert den Fahrer über Uhrzeit, Tageskilometer etc. Zudem besitzt die Maschine eine Einspritzanlage, die zumindest durch eine Vergaserattrappe geschickt kaschiert wird. Auch die Scheibenbremsen sind eigentlich ein Stilbruch - was sich aber verschmerzen lässt. Denn wer traut sich mit den alten Trommelbremsen heute noch auf die Straße?
Auch größere Fahrer fühlen sich wohl
Doch genug geschaut, jetzt heißt es aufsitzen. Das Bein ist schnell über die 775 Millimeter hohe und fest gepolsterte Sitzbank geschwungen. Angenehm aufrecht nimmt der Fahrer Platz, hat alles im Blick. Selbst bei langen Kerls fällt der Kniewinkel dank der tief liegenden Fußrasten entspannt aus - es kann also losgehen.
Beim Sound will kein Gefühl der Sixties aufkommen
Nach dem Druck auf den Startknopf brabbelt der Zweizylinder schön sonor vor sich hin, doch beim Gasgeben ist der Sound eine Enttäuschung. Hier will überhaupt kein Gefühl der Sixties aufkommen, als Lärmgrenzen und Abgasnormen noch keine Rolle spielten. Doch Triumph hat sich dem Problem (endlich) angenommen. Ab 2014 kommen die Classic-Modelle mit lauterem und kernigerem Sound - wir dürfen gespannt sein.
Tempo 100 im fünften Gang - einfach gut!
Der Reihen-Zweizylinder mit seinen 865 Kubik und 68 PS schiebt aus dem Drehzahlkeller schön nach oben. Nicht gewaltig, aber mit spürbarem Druck. Dabei fühlt sich die Maschine im Cruiser-Modus am Wohlsten. Nichts ist entspannender, als sich mit der Engländerin auf der Feierabendrunde im fünften Gang bei Tempo 100 den Fahrtwind um die Ohren wehen zu lassen. Da kann der Arbeitstags noch so stressig gewesen sein - Bonnie-Fahren ist die beste Therapie.
Flott ja, sportlich nein
Das heißt aber nicht, dass man mit dem Motorrad nicht auch zügig unterwegs sein kann. Das Bike lässt sich trotz der satten 230 Kilogramm flink durch Kurven wedeln. Erst wenn der Fahrer richtig sportlich am Quirl zieht, macht die Engländerin nicht mehr mit. Bei hohen Drehzahlen wirkt der Motor zäh, das soft abgestimmte Fahrwerk fängt an zu schaukeln und früh aufsetzende Fußrasten signalisieren dem Fahrer unmissverständlich: Bis hierher und nicht weiter! Aber geschenkt: Das Motorrad will schließlich gecruised werden.
Entschleunigung statt Beschleunigung heißt das Motto
Fazit: Mit der Bonneville T100 hat Triumph einen zeitlosen Klassiker und ein Bike für die Sinne im Programm. Es sieht toll aus, fühlt sich toll an und lässt sich toll fahren - und das alles ohne großen technischen Schnickschnack. Back to the Roots, Entschleunigung statt Beschleunigung heißt das Motto - mit der Bonnie lässt es sich ganz einfach entspannen. Braucht man mehr, um glücklich sein?
Triumph Bonneville T100: Technische Daten und Preis | |
Motor | Luftgekühlter Zweizylindermotor |
Hubraum | 865 Kubikzentimeter |
Leistung | 68 PS |
Sitzhöhe | 775 mm |
Tankinhalt | 16 Liter |
Gewicht | 230 Kilogramm (fahrfertig) |
Kraftübertragung | Fünfganggetriebe, Kette |
Preis ab | 9290 Euro |