Das sind die Gewinner Lacher nach Mikro-Panne beim Filmpreis
Als sie ihre Ehren-Lola entgegennahm, sorgte Hanna Schygulla für eine ungewollt komische Einlage beim Deutschen Filmpreis. Das Mikro wollte nicht so wie die Schauspielerin.
Die Schauspielerin Hanna Schygulla ("Die Ehe der Maria Braun") ist beim Deutschen Filmpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film geehrt worden. Die Deutsche Filmakademie zeichnete die 80-Jährige am Freitagabend in Berlin mit dem Ehrenpreis aus – dabei verzettelte sich die Schauspielerin ein bisschen auf der Bühne und sorgte für Lacher und ein amüsiertes Saalpublikum.
"So viel Ehre. Früher konnte ich das Wort überhaupt nicht leiden. Aber jetzt fühl' ich doch, dass es mir auch guttut", sagte Schygulla. Sie hatte mit der richtigen Höhe des Mikrofon-Ständers zu kämpfen. Laudator Dieter Kosslick, der frühere Berlinale-Intendant, eilte ihr zu Hilfe.
In ihrer Rede, die sie handgeschrieben auf Zetteln mit auf die Bühne brachte, hinterfragte sich Hanna Schygulla als Ikone. Sie fragte auch nach dem 92 Jahre alten Filmemacher Alexander Kluge, der doch immer so klug gewesen sei. Als die Veranstalter Musik einspielten, die das Ende der Rede markieren sollte, blieb die Schauspielerin noch auf der Bühne. Sie falle als Ikone auch mal gern aus dem Rahmen, sagte sie.
Goldene Lola für "Sterben"
Abräumer des Abends war Matthias Glasners Drama "Sterben". Der Film wurde mit der Goldenen Lola ausgezeichnet, gewann insgesamt vier Preise: Neben der besten Filmmusik (Lorenz Dangel) wurde Corinna Harfouch als beste Hauptdarstellerin geehrt, Hans-Uwe Bauer für die beste männliche Nebenrolle.
Der Historienfilm "Der Fuchs" von Adrian Goiginger gewann die Lola in Silber. Schauspieler Simon Morzé bekam eine Auszeichnung für die beste männliche Hauptrolle. Die Lola in Bronze ging an den Politthriller "Im toten Winkel" von Ayşe Polat. Die Regisseurin wurde auch mit einem Filmpreis für die beste Regie und das beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Österreicherin Adele Neuhauser nahm die Lola als beste Nebendarstellerin im Drama "15 Jahre" mit nach Hause.
Der Deutsche Filmpreis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Die Nominierungen und Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte dotiert. Das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Zur Verleihung waren rund 1.600 Gäste in das Theater am Potsdamer Platz eingeladen.
- Nachrichtenagentur dpa