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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abnehmen Übergewicht - manchmal ist die Schilddrüse schuld
Das Schokocroissant bei Stress oder der innere Schweinehund auf der Couch: Übergewicht hat viele Ursachen. Doch nicht nur psychologische Faktoren spielen eine Rolle. Auch der Stoffwechsel bestimmt oftmals über den Zeiger der Waage mit. So kann hinter Übergewicht auch eine Schilddrüsenunterfunktion stecken.
Die Schilddrüse bildet die wichtigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4). Diese Hormone regulieren den gesamten Stoffwechsel und damit auch den Grundumsatz der Zellen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sind alle Stoffwechselvorgänge verlangsamt und der Energiebedarf verringert.
Eine Schilddrüsenunterfunktion macht den Stoffwechsel schlapp
Aufgrund des Hormonmangels sinkt der Grundumsatz in den Zellen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt, das Nervensystem sowie die Fruchtbarkeit, sondern auch auf das Gewicht.
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Übergewicht: Manchmal ist die Schilddrüse schuld
Ist der Grundumsatz plötzlich verringert, steigt das Gewicht, obwohl man an seinen Essgewohnheiten nichts ändert. Denn der Körper braucht weniger Energie als bei einem normalen Schilddrüsenhormonspiegel. "Da eine Unterfunktion am Anfang oft nicht festgestellt wird, essen die Betroffenen so wie immer – und wundern sich, dass sie an Gewicht zulegen", erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer. "Hinzu kommt, dass es bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu vermehrter Flüssigkeitseinlagerung kommt, die Verdauung langsamer arbeitet und die Hungergefühle zunehmen können. All das wirkt sich auf das Gewicht aus."
Bei plötzlicher Gewichtszunahme besser zum Arzt
Wer plötzlich zunimmt, auch wenn er wie gewohnt isst, sollte die Ursache laut der Expertin immer von einem Arzt abklären lassen und auch die Schilddrüse mit in den Check einbeziehen."Schilddrüsenerkrankungen entwickeln sich meist schleichend und äußern sich durch eher unauffällige Beschwerden wie eben Unruhe, Gewichtszunahme oder Antriebslosigkeit", so Flemmer.
Hinweise, dass die Schilddrüse möglicherweise hinter der Gewichtszunahme steckt, geben zudem Symptome wie Frösteln, grundlos schlechte Laune, Nervosität sowie anhaltende Übelkeit. Auch wer häufig müde ist, sollte seine Schilddrüse überprüfen lassen.
Trotz Medikament: Pfunde purzeln nicht von heute auf morgen
Diagnostiziert der Arzt eine Schilddrüsenunterfunktion, können Medikamente helfen, das kleine Organ unter dem Kehlkopf wieder in Balance zu bringen und den Hormonhalt regulieren. Doch auch wenn sich der Stoffwechsel wieder einpendelt und sich die Symptome bald verbessern: Die Pfunde purzeln nicht von heute auf morgen.
"Zum einen braucht es Zeit, bis das Medikament richtig eingestellt ist. Da können durchaus vier Monate ins Land gehen", erklärt Flemmer. "Zum anderen dauert es, bis der Stoffwechsel beschleunigt und der Energieverbrauch wieder steigt. Ohne Geduld geht es nicht."
Abnehmen bei Schilddrüsenunterfunktion: Zwei Maßnahmen besonders wichtig
Die Expertin rät bei einer Schilddrüsenunterfunktion im Kampf gegen die überflüssigen Pfunde zu folgenden Maßnahmen: Den Magen mit kalorienarmem Essen reichlich zu füllen – denn ein voller Magen signalisiert Sättigung - unabhängig von der Menge der aufgenommenen Kalorien. Obst und Gemüse sind hierfür besonders gut geeignet. "80 Prozent der Sättigung basieren auf dem Volumen und nicht auf dem Kaloriengehalt dessen, was Sie essen", erklärt die Ernährungswissenschaftlerin.
Die zweite Maßnahme konzentriert sich auf einen reduzierten Zuckerkonsum. Der weitestgehende Verzicht auf Zucker ist deshalb so wichtig, weil die Hormone der Schilddrüse auch den Insulinbedarf und die Zuckerwerte beeinflussen. Da bei der Unterfunktion der Stoffwechsel auf Sparflamme läuft, wird weniger Insulin benötigt. "Nehmen Sie zu viel Zucker auf, etwa in Form von Limonaden, schnellt die Ausschüttung von Insulin in die Höhe. Das kann Ihren Stoffwechsel vollends aus dem Tritt bringen und Ihren Allgemeinzustand verschlechtern", so Flemmer.
Bewegung tut der Schilddrüse gut
Ausreichend Bewegung und Sport runden den Abnehm-Plan ab. Sie bringen den Stoffwechsel auf Trab und erhöhen den Energieverbrauch der Muskeln auch im Ruhezustand. Und nicht nur das: "Durch die körperliche Aktivität werden zudem die Hormondrüsen besser durchblutet, was sich positiv auf die Produktion der Schilddrüsenhormone auswirken kann", erklärt Flemmer.
Weitere Informationen zum Thema Schilddrüsenunterfunktion finden Interessierte in dem Ratgeber „Schilddrüsenunterfunktion erfolgreich behandeln“ (humboldt-Verlag, 19,99 Euro) von Dr. Andrea Flemmer.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.