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Endometriose: Eine Krankheit, die das Leben bestimmt


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Mehr als nur Unterleibsschmerzen
Endometriose: Wenn eine Krankheit das Leben bestimmt


Aktualisiert am 11.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frau liegt mit Schmerzen im Bett: In Deutschland sind viele Frauen von Endometriose betroffen. (Quelle: samotrebizan via www.imago-image)

Viele Frauen leiden jahrelang unter einer Endometriose – ohne es zu wissen. Denn die Krankheit ist nicht einfach zu erkennen. Worauf Sie achten sollten.

Es ist eine Krankheit, die wenig Aufmerksamkeit bekommt. Und das, obwohl Betroffene mit starken Schmerzen zu kämpfen haben. Trotzdem sind Ärzte oft ratlos oder tun es als Frauenproblem ab, das schon wieder von selbst vergehen wird. Die Rede ist von Endometriose.

Auch Deniese S. leidet an der Krankheit: "Die Endometriose macht es mir oftmals unmöglich, wie alle anderen am Alltag teilzunehmen." Die Schmerzen kämen unverhofft und seien immer etwas anders. "Ich merke, dass meine Psyche darunter leidet." Dies liege daran, dass Betroffene jahrelang bei den Ärzten nicht ernst genommen würden, berichtet sie.

Endometriose: Was ist das?

In der Bevölkerung ist das Leiden größtenteils unbekannt, dabei ist es die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung in Deutschland. Laut der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. können bereits Heranwachsende ab der ersten Menstruation Krankheitssymptome erleben. Dabei treten Verklebungen, Zysten und Entzündungen, sogenannte Endometriose-Herde auf, die sich an Eierstöcken, Darm oder Bauchfell ansiedeln. Sie sorgen für krampfartige Schmerzen im Unterleib.

Jahrelanges Leiden

Im Schnitt dauert es 7,5 Jahre, bis eine Endometriose als Ursache der Schmerzen diagnostiziert wird. Deniese S. musste über 11 Jahre warten, bis bei ihr mittels einer Bauchspiegelung die Endometriose festgestellt wurde. Bereits in der 5. Klasse quälten Deniese S. die starken Schmerzen, sodass sie häufig krank war. In der Schule gab es dafür kein Verständnis. Auch Ärzte konnten ihr lange Zeit nicht weiterhelfen.

Unspezifische Beschwerden

Die Symptome der Erkrankung sind oft unspezifisch "Ich habe mit Schmerzen beim Wasserlassen und Unterleibsschmerzen auch unabhängig von der Periode zu kämpfen." Sie fühle sich oftmals müde und schlapp, bekomme häufig Blasenentzündungen. Magen-Darm-Beschwerden und Rückenschmerzen seien ebenfalls ihre ständigen Begleiter, sagt Deniese S.

Von ähnlichen Symptomen berichten viele Frauen, die unter Endometriose leiden. Doch die Beschwerden können auch anders aussehen: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder während der gynäkologischen Untersuchung, Zwischenblutungen, längere oder stärkere Blutungen und ungewollte Kinderlosigkeit können ebenfalls Anzeichen für Endometriose sein. Aufgrund der vielseitigen individuellen Beschwerden und Symptome wird die Erkrankung als Chamäleon der Gynäkologie bezeichnet.

Belastende Folgen

Endometriose hat darüber hinaus gravierende Auswirkungen auf das Berufsleben. Es sei zwar nicht schwer, eine Krankschreibung zu erhalten, wenn man akute Beschwerden habe, so Deniese S. Doch stets begleite sie die Angst: "Was denken die Kollegen? Was denkt meine Chefin? Verliere ich meinen Job, wenn ich öfter krank bin?"

Neben den Problemen am Arbeitsplatz können Probleme in der Beziehung, Depressionen und Angstsymptome belastende Begleiterscheinungen sein. Das mangelnde Verständnis für die Erkrankung macht Deniese S. immer wieder zu schaffen.

Fehlende Therapiemöglichkeiten

Auch fehlt es an erfolgreichen Therapiemöglichkeiten. Behandlungen mit Schmerzmitteln, hormonellen Verhütungsmitteln oder anderen Hormonpräparaten können die Symptome zwar lindern, doch sie sind nicht immer erfolgreich. Die verordnete Hormontherapie etwa hat bei Deniese S. nicht funktioniert. Die Einnahme verschiedener Pillenpräparate löste negative Nebenwirkungen aus und führte zu Stimmungsschwankungen, Haarausfall und Migräne. Dementsprechend wird ihre Endometriose zurzeit nicht behandelt. Wie Deniese S. geht es vielen Betroffenen. Sie sind deshalb gezwungen, mit der Krankheit zu leben.

Leben mit der chronischen Krankheit

Eine Hilfe für viele Erkrankte ist der Austausch mit Gleichgesinnten über Social Media. Sie fühlen sich dort verstanden und erhalten auf diese Weise weitere Tipps zum Umgang mit der Krankheit. Auch Deniese S. ist dabei, ihren eigenen Weg mit der Endometriose zu finden. Die Erkrankung wird sie vermutlich noch bis zu den Wechseljahren in ihrem Alltag begleiten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Betroffener
  • endometriose-vereinigung.de
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