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Sachsenhausen | Gedenkstätten-Gästebücher voller antisemitischem Hass


Seit dem 7. Oktober
Gästebücher voll antisemitischem Hass

Von dpa
27.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, spricht zum Tag der Befreiung im Gedenkort "Station Z" in der Gedenkstätte Sachsenhausen (Archivbild): Er sieht mehr antisemitische Anwürfe seit dem 7. Oktober 2023.Vergrößern des BildesDirektor Axel Drecoll spricht in der Gedenkstätte Sachsenhausen (Archivbild): Er sieht mehr antisemitische Anwürfe seit dem 7. Oktober 2023. (Quelle: Soeren Stache/dpa)
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Seit dem Terroranschlag der Hamas gegen Israel und dem folgenden Krieg in Nahost mehren sich antisemitische Schmierereien in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Der Leiter mahnt nun die Gesamtgesellschaft an.

Die Gedenkstätte Sachsenhausen, die an das ehemalige Konzentrationslager in Oranienburg nördlich von Berlin erinnert, hat seit Beginn des Gaza-Kriegs mit einem Anstieg antisemitischer Schmierereien und Hassbotschaften zu kämpfen.

Laut Axel Drecoll, dem Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, mussten sogar Maßnahmen ergriffen werden. "Wir mussten Gästebücher austauschen beziehungsweise konnten sie nicht mehr auslegen, weil sie voll waren von Hassbotschaften", sagte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

"In perfider Weise"

Nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober gab es auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine zunehmende Zahl antisemitischer und israelfeindlicher Attacken. Drecoll sagte: "Das hat sehr stark zugenommen, unter anderem und perfider Weise gerade an den Haftstätten, in den sogenannten Baracken 38 und 39, wo sich jüdische Häftlinge befunden haben."

Es sei jedoch schwierig für die Gedenkstätte Sachsenhausen, solche Taten zu verhindern und die Täter zu identifizieren. "Die Gedenkstätte ist ja frei zugänglich und es sind bis zu 2.000 Menschen pro Tag hier. Wir können das gar nicht überwachen, selbst wenn wir es wollten. Und es muss ja auch ein offener, transparenter und freier Ort bleiben", so Drecoll.

Verhinderung der Straftaten sei schwierig

Die Gedenkstätte arbeitet eng mit den örtlichen Sicherheitskräften und der Polizei zusammen und bringt verfassungsfeindliche Symbole zur Anzeige, so der Stiftungsdirektor. Die Schmierereien und Hassbotschaften kommen jedoch selten in geführten Gruppen vor, was die Identifizierung der Verantwortlichen erschwert. Drecoll bemerkte: "Deshalb ist es für uns gar nicht so leicht, das für die Zukunft zu verhindern."

Um Antisemitismus einzudämmen, sind nach Drecolls Ansicht größere Bündnisse erforderlich – die Bildungsarbeit der Gedenkstätten allein könne dies nicht leisten. "Da braucht es die Schulen, da braucht es die Elternhäuser", sagt er.

Mit großer Sorge beobachtet Drecoll auch die Werte für die AfD in Wahlumfragen. "Alle minderheitsdiffamierenden, menschenfeindlichen Äußerungen, Parteien und Gruppen, die das vertreten, konterkarieren unsere Arbeit."

Von 1936 bis 1945 waren mehr als 200.000 Menschen im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, darunter Juden und Sinti und Roma. Zehntausende Häftlinge starben durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, medizinische Experimente oder Misshandlungen und wurden Opfer systematischer Vernichtungsaktionen der SS.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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