Der Rhabarber steht in voller Blüte – schön und wohlschmeckend

Wollen Sie kräftige Rhabarberstängel ernten oder geht es Ihnen um reiche Blüte? Sie können die frischen Blüten ausbrechen – oder fein zubereitet essen.

Stängel und Blüte des Rhabarbers sind essbar. Nur die Blätter müssen zum Kompost, denn sie enthalten zu viel Oxalsäure. Der blühende Rhabarber ist aber auch eine Augenweide im Garten und eine wertvolle Pollenweide für Insekten.

Rhabarberblüte richtig ausbrechen

Zunächst: Finger weg von Schere oder Messer! Das hier ist Handarbeit. Sie greifen die Rhabarberblüte mit den Fingern an ihrem Ansatz und drehen sie heraus, während Sie zugleich vorsichtig ziehen. Danach kann sich der Rhabarber wieder auf sein Stängelwachstum konzentrieren. Er dankt es Ihnen mit einer reichen Ernte, die Blütenbildung kostet ihn zu viel Energie.

Kann ich die Stängel noch essen, wenn die Staude blüht?

Ja, Rhabarber ist trotzdem noch essbar. Die Blütenbildung hat nichts mit dem Geschmack des Rhabarbers zu tun. Allerdings steigert sich die Menge der in den Blattstielen vorhandenen Oxalsäure, sodass als Faustregel gilt, Rhabarber nicht mehr nach dem 24. Juni, dem Johannistag, zu ernten. Es gibt jedoch neuere Züchtungen wie den Livingstone, bei denen diese Regel nicht mehr zu beachten ist – ihn kann man ganzjährig ernten.

Stängel und Blüte sind essbar

Auch als Gourmet weiß man Rhabarber zu schätzen. Aber dann kann es sein, dass man sich für das Blütenwachstum entscheidet, nicht für das der Stängel, deren säuerlicher Geschmack nicht unbedingt jeden begeistert. Tipps für die Küche:

1. Die herausgedrehten Blüten werden wie Brokkoli behandelt, mit Wasser und einer Prise Salz im Topf gedünstet und später mit einer cremigen Sauce gereicht.
2. Oder man mariniert die Rhabarberblüten mit Fruchtessig, Zitrone, Zucker, Salz und einem Lorbeerblatt. Mit Käse kombiniert sollen so die Rhabarberblüten eine Delikatesse für den verwöhnten Gaumen sein.
3. Süßschnäbel schätzen Rhabarberblüten gezuckert: in mundgerechte Stücke teilen, in kochendem Wasser garen, schließlich heiße Butter darüber geben und mit Zucker und Zimt bestreuen. Bon Appétit!

Schön und wertvoll

Sie können Ihren Rhabarber auch wild wachsen lassen. Die Pflanze entwickelt sich im Laufe des Sommers zu einer prachtvollen Staude und ist mit den leuchtend hellgrün-weißen Blüten über den riesigen Blättern ein Hingucker für jeden Garten. Und Gartenbesuch ist programmiert, denn Blütennektar und Pollen sind ein permanent gedeckter Tisch für Bienen und Co.

• 

  Reiche Gemüse-Ernte: Drei Methoden, Rhabarber zu vermehren: So gelingt es sicher
• 

  Unkompliziertes Staudengemüse: Rhabarber pflegen: Diese Maßnahmen sind essentiell
• 

  Vitaminreichen Saft genießen: Rhabarber entsaften: Erfrischender Genuss aus eigener Hand

Fazit

Abwechslungsreicher Rhabarberanbau, der sowohl das Stängel- als auch das Blütenwachstum fördert, ist die ideale Lösung für den gestressten Stadtgärtner. Er kann seinen Enkeln zusehen, wie sie die Rhabarberstängel in den Zuckertopf stopfen, seiner Liebsten, die sich die "Marinierten Blüten an Gruyère-Käse" schmecken lässt, und dabei auch noch seine Blicke stolz über die zauberhaften Rhabarberrispen streifen lassen. Hoher Erholungsfaktor!