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Tomaten selber pflanzen: Tipps zur Pflege und Ernte


Eigenanbau
Tomaten selbst anbauen – worauf es jetzt ankommt

Wer seine Tomaten selbst zieht, hat nicht nur immer kostengünstiges Gemüse frisch zur Hand. Man kann auch sicher sein, dass die Pflanzen nicht mit Schadstoffen belastet sind. Tomaten selbst anzubauen, ist nicht schwer.

Aktualisiert am 17.03.2023|Lesedauer: 5 Min.
Von dpa-tmn, jb
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Unter den richtigen Bedingungen zieht der Gärtner mindestens genauso schöne Tomaten heran, wie es sie im Handel zu kaufen gibt. Und wer diese Tipps für den Tomatenanbau beachtet, kann auch fast nichts mehr falsch machen.

Tomaten am Strauch: Eine üppige Ernte erhalten Sie vor allem mit selbst veredelten Tomatenpflanzen.Vergrößern des Bildes
Tomaten am Strauch: Eine üppige Ernte erhalten Sie vor allem mit selbst veredelten Tomatenpflanzen. (Quelle: fotokostic/getty-images-bilder)

In einem kleinen Gewächshaus kann die Aufzucht der Tomatenpflanzen bereits ab Mitte März beginnen. Bei Freilandtomaten oder Pflanzen für den Frühbeetkasten kann man mit der Vorkultur auf der Fensterbank bis Ende März warten. Wie Sie mit einem Frühbeet mit Vorsprung ins Gartenjahr starten, erfahren Sie hier.

Tomatensamen brauchen Temperaturen um 24 Grad

Damit Sie Erfolg bei Ihrer Anzucht haben, benötigen Sie neben gutem Saatgut auch ein hochwertiges Substrat und eine gute Aussaatkiste. Das Substrat, in das Sie die Samen geben, sollte faserig, locker und nährstoffarm sein. Eine gute Aussaatkiste hat eine Höhe zwischen drei und fünf Zentimetern. Sie sollte zudem Abzugslöcher haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Zum Keimen benötigen die Tomatensamen Temperaturen um 24 Grad.

Sind die ersten Keimblätter sichtbar, können Sie die Jungpflanzen an einen hellen Ort stellen und die Temperatur auf 21 Grad reduzieren. An einem hellen, etwas kühleren Standort wachsen die Keimlinge kompakter heran. Wichtig ist zu wissen, dass selbst gezogene Pflanzen schnell zu lang werden, wenn sie bei höheren Temperaturen zu wenig Licht bekommen. Dem können Hobbygärtner vorbeugen, indem sie möglichst lange mit der Anzucht warten. Sind die Tage länger, gelingt dies besser.

Wann ist die beste Zeit, um Tomaten zu pflanzen?

Tomaten können Sie schon Ende März auf der Fensterbank oder in Ihrem Gewächshaus vorziehen. Wichtig ist, dass die Temperaturen bei etwa 21 Grad liegen. Verwenden Sie am besten nährstoffarme Anzuchterde für die Tomatensamen und achten Sie darauf, dass die Erde nicht zu trocken oder zu feucht wird. Schimmelbildung sollte unbedingt vermieden werden.

Nach etwa zehn Tagen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen. Sind diese etwa groß genug – nach rund drei Wochen –, können Sie die Keimlinge pikieren.

Tomatenpflanzen pikieren

Es ist wichtig, die Sämlinge frühzeitig zu pikieren, also auseinanderzusetzen, wenn sie zu dicht stehen. Andernfalls würden sie sich gegenseitig im Wachstum behindern. Den richtigen Zeitpunkt erkennen Sie, wenn sich nach den Keimblättern das erste Blätterpaar ausgebildet hat. Einige Stunden vor dem Umsetzen sollte man die Pflänzchen gut wässern.

Beim Pikieren sollten Sie unbedingt darauf achten, die kleinen Wurzeln nicht zu verletzen. Im Handel gibt es dafür spezielle Hilfen wie den Pikierstab. Es eignet sich aber auch ein Teelöffel oder ein alter Kugelschreiber.

Tomatensämlinge in Kräutererde topfen

In den nächsten Tagen sollten die Pflänzchen nicht in der vollen Sonne stehen. Setzen Sie die Pflanzen in ein Substrat für Topfkräuter in Bioqualität. Dieses enthält viele Nährstoffe, sodass das Wachstum nicht übermäßig angekurbelt wird. Mehr als einen Sack mit solchem Substrat können Sie dafür innerhalb eines Jahres aufbrauchen.

Pflanzen lieber etwas trocken halten

Während der sogenannten Anwuchsphase werden die Jungpflanzen nicht nur mäßig mit Nährstoffen versorgt, sondern auch eher etwas zu trocken gehalten. Die Pflanzen wachsen dann gedrungen – und das legt den Grundstein für einen frühen Blütenansatz.

Tomaten erst nach den Eisheiligen auspflanzen

Die kleinen Pflanzen kommen erst um den 15. Mai ins Freie, also erst nach den Eisheiligen. Tomaten im Kübel beziehungsweise im Topf können bereits früher ins Freie. Wird es noch mal kalt, kommen die Gefäße nah an die Hauswand oder werden mit Vlieshauben geschützt.

Möchten Sie Ihre Tomatenpflanzen in einen Topf und nicht ins Beet pflanzen, sollten Sie die Keimlinge in einen ausreichend großen Topf setzen. Pro Pflanze wird ein Gefäß mit einem Volumen von bis zu zwölf Litern empfohlen. Verwenden Sie am besten spezielle Tomaten- oder Gemüseerde. Sie ist locker, sandig und enthält nur wenig Torf. Besser ist es jedoch, auf Erde mit Torf vollständig zu verzichten. Wichtig ist, dass die Erde für Ihre Tomatenpflanzen nährstoffreich und durchlässig ist. Bei Bedarf können Sie diese zusätzlich mit Hornmehl oder organischem Dünger anreichern.

Tomatensamen selbst ernten

Mit der Ernte der Tomaten sorgt der Hobbygärtner auch gleich wieder für die nächste Generation im kommenden Jahr. Bei einer samenfesten Sorte – also keine F1-Hybridsorte – können Sie die Samen selbst ernten und daraus die gleiche Sorte erhalten. Die so gewonnenen Tomatensamen halten zwischen zwei und sechs Jahren, wenn sie an einem dunklen Ort bei niedrigen Temperaturen gelagert werden.

Krankheiten: Braunfäule und Blütenendfäule

Ist das Wetter zu feucht und die Temperatur zu gering, kann es schnell zu Braunfäule an den Tomaten kommen. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der sowohl die Blätter als auch die Stängel der Pflanze belagert. Sie erkennen eine Erkrankung an braunen Flecken am Stängel und an den Blättern. Vorbeugen können Sie der Braunfäule, indem Sie erkrankte Pflanze umgehend aussortieren und die entsprechenden Pflanzutensilien – wie Töpfe, Rankhilfen oder Erde – desinfizieren. Eine Verbreitung kann zudem eingedämmt werden, wenn die einzelnen Pflanzen nicht zu dicht beieinanderstehen. Entfernen Sie zudem Blätter, Stängel und Blüten umgehend, wenn Sie an ihnen braune Flecken erkennen.

Auch die Blütenendfäule ist ein Pilz. Ein Befall zeigt sich an den veralteten Blütensatzstellen. Dort bilden sich graue oder braune Flecken, die mit fortschreitendem Verlauf der Erkrankung größer werden. Vorbeugen können Sie der Pilzerkrankung mit der richtigen Nährstoffzugabe. Vor allem Calcium kann der Blütenendfäule vorbeugen.

Veredelung für Experimentierfreudige

Hobbygärtnern, die Freude am Experimentieren haben, können Ihre Tomaten auch veredeln. Diese Pflanzen sind teilweise gesünder, ertragreicher und sie wachsen besser. Im Handel gibt es dafür fertige Sets. Zur Veredelung werden zwei verschiedene Tomaten ausgesät. Die eine ist die Unterlage, und die andere bildet die Veredelung. Die Unterlagensorte muss vor allem eine kräftige Wurzel ausbilden, die Edelsorte dagegen sollte in erster Linie hochwertige Früchte bringen.

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Zunächst wird die Unterlage ausgesät. Häufig ist bei den Pflanzen die Keimfähigkeit etwas schlechter. Aus diesem Grund sollten Sie diesen Pflanzen einen kleinen Vorsprung geben. Bei der Aussaat der Edelsorte achten Hobbygärtner am besten auf einen weiten Abstand zwischen den einzelnen Samen, um die Pflanzen später nicht vereinzeln zu müssen.

Hat die Unterlage vier Blätter ausgebildet, wird sie unterhalb der Keimblätter waagerecht geköpft. Nun steckt der Hobbygärtner einen Keramikstift zur Stabilisierung in den Trieb. Darauf kommt der abgeschnittene Kopf des Sämlings der Edelsorte. Nach fünf Tagen sind die beiden Teile zusammengewachsen. Bis dahin müssen die Pflanzen mit Wasser besprüht werden, damit sie nicht welk werden. Gut ist ein heller Standort. Vermeiden Sie allerdings pralle Mittagssonne.

Balkontomaten sind perfekt für Anfänger

Die Sorten sollten Hobbygärtner auch danach aussuchen, wie sie die Früchte verwenden möchten.

Für Anfänger eignen sich Balkontomaten. Sie sind pflegeleicht, und die Seitentriebe müssen nicht regelmäßig ausgebrochen, also ausgegeizt, werden. Die Pflanzen werden so groß wie Geranien.

Welche Tomatensorte soll es sein?

Allgemein werden Tomatenpflanzen in zwei Gruppen eingeteilt: Buschtomaten und Stabtomaten. Buschtomaten wachsen eher – wie der Name bereits sagt – buschig, also auch in die Breite. Stabtomaten hingegen wachsen in die Höhe. Sie benötigen daher auch eine Kletterhilfe oder eine entsprechende Stütze. Bei Buschtomaten beziehungsweise Strauchtomaten mit prallen und großen Früchten ist es allerdings auch nicht auszuschließen, dass diese ab einem bestimmten Zeitpunkt gestützt werden müssen, damit die Triebe nicht abbrechen.

Wenn Sie sich darüber bewusst sind, wie viel Platz Sie für Ihre Tomaten brauchen oder erübrigen können, können Sie die entsprechende Tomatensorte auswählen. Auf der Verpackung der Samen sind entsprechende Hinweise vermerkt. Hier können Sie auch entnehmen, ob bei der Aussaat Besonderheiten zu beachten sind – vor allem bei robusteren Sorten ist dies möglich. Sie können teilweise eher gesät und ins Freie gepflanzt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Gartenjournal
  • Mein Schöner Garten
  • NDR
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