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Steuerklasse 6: Warum sind die Abzüge hier am höchsten?


Höchste Abzüge
Wann Sie in die unbeliebte Steuerklasse 6 rutschen

Von t-online, cho

Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann macht seine Steuererklärung (Symbolbild): In der Steuerklasse 6 sind die höchsten Abgaben fällig.Vergrößern des Bildes
Unbeliebte Steuererklärung: In der Steuerklasse 6 sind die höchsten Abgaben fällig. (Quelle: Benjamin Nolte/dpa-tmn)

Wie hoch Ihr Nettogehalt ausfällt, hängt stark von der Steuerklasse ab. Am ungünstigsten für Sie ist die Klasse 6. Doch wann betrifft Sie das?

Wer in Deutschland Einkommen erzielt, muss dieses auch versteuern. Sind Sie angestellt, zahlen Sie dafür Lohnsteuer. Wie viel, richtet sich nach Ihrer Steuerklasse. Als unbeliebteste gilt dabei die Steuerklasse 6. Denn dort müssen Sie die meisten Abzüge in Kauf nehmen.

Wir zeigen Ihnen, woran das liegt, wann Sie in diese Lohnsteuerklasse eingestuft werden und was Sie dabei beachten sollten.

Wann komme ich in Steuerklasse 6?

Die Steuerklasse 6 wird für Sie erst relevant, wenn Sie neben Ihrem Hauptberuf noch mindestens einen weiteren Job haben. Übersteigen die Einkünfte aus dem Nebenjob die Minijob-Grenze von 538 Euro, wird das Einkommen aus diesem zweiten Beschäftigungsverhältnis in der Regel nach Lohnsteuerklasse 6 besteuert.

Das Finanzamt ordnet den Nebenjob dann automatisch dieser Steuerklasse zu, während der Hauptjob je nach Familienstand nach Steuerklasse 1 bis 5 besteuert wird. Haben Sie neben Ihrer Hauptbeschäftigung mehrere Minijobs, bleibt der erste abzugsfrei, alle weiteren werden ab dem ersten Euro nach Steuerklasse 6 besteuert.

Diese Steuerklasse kann Sie aber nicht nur treffen, wenn Sie mehreren Berufen nachgehen. Falls Sie bereits in Rente sind und eine Betriebsrente beziehen, landen Sie mit einer zusätzlichen Nebentätigkeit ebenfalls in dieser Lohnsteuerklasse. Auch als Student mit mehreren Nebenjobs können Sie dort hineinrutschen.

Wichtig

Beziehen Sie von mehreren Arbeitgebern Gehalt, besteht Veranlagungspflicht. Das heißt, Sie müssen eine Einkommensteuererklärung abgeben. Lesen Sie hier, wie Sie das ganz einfach selbst erledigen.

Warum sind die Abzüge in Lohnsteuerklasse 6 so hoch?

In der Steuerklasse 6 sind die Abzüge besonders hoch, weil Freibeträge entfallen. Anders als in den Steuerklassen 1 bis 4 gibt es weder den steuerlichen Grundfreibetrag noch den Arbeitnehmerpauschbetrag oder den Pauschalbetrag für Sonderausgaben. Das bedeutet: Ihre Nebeneinkünfte versteuern Sie ab dem ersten Euro.

Auch die Pauschale für die persönliche Altersvorsorge oder den Kinderfreibetrag können Sie hier nicht in Anspruch nehmen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Die Freibeträge haben Sie üblicherweise bereits in der Lohnsteuerklasse für Ihren Hauptjob genutzt, um die Steuerlast zu senken.

Wie viel wird mir in Steuerklasse 6 abgezogen?

Wie hoch Ihre Abzüge in der Steuerklasse 6 genau ausfallen, hängt von der Höhe Ihres Gehalts ab. In den meisten Fällen werden etwa 50 bis 60 Prozent Steuerlast von Ihrem Bruttolohn abgezogen. Wie hoch die Abgaben genau sind, können Sie mit dem Lohnsteuerrechner des Bundesfinanzministeriums berechnen. Mehr zu den Abzügen in Steuerklasse 6 lesen Sie hier.

Gut zu wissen

Sind Sie in Steuerklasse 6 eingestuft, haben Sie zunächst hohe Abgaben, womöglich bekommen Sie aber nach der Steuererklärung Geld erstattet. Denn in Lohnsteuerklasse 6 gelten zwar viele Freibeträge nicht, Werbungskosten und Sonderausgaben dürfen Sie aber absetzen.

Worauf sollte ich bei Steuerklasse 6 achten?

Generell gilt: Sie dürfen selbst entscheiden, welchen Job Sie in welche Lohnsteuerklasse einordnen. Die Steuerklasse 6 sollten Sie deshalb für das Arbeitsverhältnis nutzen, in dem Sie die geringsten Einkünfte haben.

Bevor Sie einen solchen Nebenjob annehmen, sollten Sie aber prüfen, ob es womöglich günstiger wäre, sich stattdessen einen Minijob zu suchen. Damit verdienen Sie zwar weniger, zahlen für diese Beschäftigung aber gar keine Steuern.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bundesfinanzministerium
  • steuerklassen.com
  • taxfix.de
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