Stiftung Warentest Die beste Dachbox für Ihr Auto
Wenn der Familienurlaub mit dem Auto bevorsteht, wird es manchmal eng. Für sperriges Gepäck, Skateboard, Zelt, Selbstverpflegung oder Jacken ist zusätzlicher Stauraum nötig. Die Dachbox als erweiterter Kofferraum ist die perfekte Lösung. Doch welche Box ist die richtige für Ihr Auto? Die Stiftung Warentest hat zuletzt in der März-Ausgabe 2020 zusammen mit dem ADAC zehn Modelle getestet. Wir zeigen die Testsieger.
Inhaltsverzeichnis
- Stiftung Warentest prüft Dachboxen: So wurde getestet
- Dachboxen im Test: Mehr als die Hälfte schwächelt im Crashtest
- Der Testsieger: Thule Motion XT L
- Sieger beim Crashtest: Kamei Dachbox Oyster 450
- Wie schnell darf man mit einer Dachbox fahren?
- Welche Dachbox passt auf mein Auto?
- Wie finde ich heraus, ob mein Fahrzeug für eine Dachbox geeignet ist?
- Welche Verkehrsregelungen gelten für Dachboxen?
Fast jedes Auto lässt sich mit einer Dachbox ausstatten, sofern ein Dachträger vorhanden ist und das Fahrzeug eine bestimmte Dachlast tragen darf. Ausnahmen gibt es nur bei Cabrios und Sportwagen. Wichtig ist beim Kauf, dass die Maße der Gepäckbox die Dachlänge und -breite Ihres Pkw nicht überschreiten und die zulässige Dachlast (inklusive Gewicht der Box und Beladung) eingehalten wird.
Marktführer und einer der bekanntesten Anbieter von Dachboxen ist die schwedische Firma Thule. Im Test von Stiftung Warentest landet ein Modell des Herstellers ganz vorn.
Stiftung Warentest prüft Dachboxen: So wurde getestet
Die Stiftung Warentest hat zusammen mit dem ADAC zehn Dachboxen getestet. Unter anderem wurden die Handhabung, der Einfluss auf die Fahreigenschaften und die Sicherheit untersucht. Im Crashtest wurden die Boxen zudem beladen und bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h einem Bremstest unterzogen.
Dachboxen im Test: Mehr als die Hälfte schwächelt im Crashtest
Das Ergebnis im Test: Vier Dachboxen erreichen gute Noten. Testsieger ist die Thule Motion XT L mit dem Urteil "Gut (1,9)". Auf Platz zwei liegt dicht dahinter die Kamei Oyster 450 mit dem Urteil "Gut (2,1)". Dieses Modell schnitt beim Crashtest am besten ab. Ebenfalls gut sind die Modelle Atera Casar L "Gut (2,2)" und Mont Blanc Altitude 450 "Gut (2,4)".
Der Testsieger: Thule Motion XT L
Der Hersteller Thule bietet seine Gepäckbox Motion XT in sechs Größen an. Die Stiftung Warentest hat das Modell in der Größe L getestet. Die Dachbox fasst 450 Liter und lässt sich mit dem PowerClick-Schnellbefestigungssystem im Handumdrehen auf dem Dachträger montieren. Um bequem an die Ladung zu kommen, kann die Box von beiden Seiten be- und entladen werden.
Die Stiftung Warentest vergibt das Gesamturteil "Gut (1,9)". Damit ist die Dachbox der Testsieger. Die Tester loben vor allem die einfache Handhabung. Auch beim Crashtest erreicht die Box gute Noten und schneidet in jeder Disziplin mit dem Urteil "gut" ab.
Für die nötige Sicherheit sorgt die innovative Zentralverriegelung. So kann der Schlüssel nur dann abgezogen werden, wenn alle Schließpunkte verschlossen sind. Mit einer Zuladung von bis zu 75 Kilogramm bietet die Box ausreichend Platz für zusätzliche Gepäckstücke, die nicht in den Kofferraum passen.
Sieger beim Crashtest: Kamei Dachbox Oyster 450
Die Dachbox "Oyster" von Kamei ist ein robustes Modell des Wolfsburger Herstellers. Mit 450 Litern fasst sie genauso viel wie der Testsieger.
Die Stiftung Warentest lobt vor allem die Crashsicherheit und vergibt die Endnote "Gut (2,1)". Mit dem Schnellbefestigungssystem werden bei der Montage nur vier Hebel umgeklappt und die Box hält sicher auf dem Träger. Auch die Fahreigenschaften bekommen gute Noten. Die Dachbox lässt sich – wie auch alle anderen hier vorgestellten Dachboxen – von beiden Seiten öffnen. Das erleichtert die Beladung.
Mit 21 Kilogramm Eigengewicht gehört das Modell zu den schwereren Dachboxen im Test. Ein Pluspunkt: Kamei gewährt bei allen Dachbox-Modellen eine Garantie von sechs Jahren.
Der robuste Design-Sieger: Mont Blanc Altitude 450
Besonders schick und robust ist das Modell des Herstellers Mont Blanc. Die Altitude 450 Dachbox fasst 450 Liter und punktet im Test vor allem bei den Fahreigenschaften und der Kältefestigkeit. Für den Winterurlaub ist das Modell daher besonders zu empfehlen. Insgesamt erreicht das Modell die Gesamtnote "Gut (2,4)".
In der Kategorie Fahreigenschaften erhält sie die Note "Sehr gut", bei der Handhabung dagegen nur ein "Befriedigend". Die Tester merken an, dass die Klappe nicht weit genug öffnet, um sperriges Gepäck bequem zu verstauen. Im Vergleich zur Konkurrenz ist diese Dachbox dafür allerdings auch deutlich günstiger. Dank des Zentralschlosses ist die Installation besonders einfach.
Unser Fazit
Alle vorgestellten Dachboxen sind zu empfehlen und schneiden im Test gut ab. In den Größen bis 450 Liter sind sie am besten für Fahrzeuge ab der Mittelklasse geeignet. Ob die Dachboxen auch auf Ihr Automodell passen, erfahren Sie auf der Seite des jeweiligen Herstellers. Der Testsieger von Thule ist besonders leicht in der Handhabung und daher unser Favorit.
Wie schnell darf man mit einer Dachbox fahren?
Wenn Sie mit montierter Dachbox fahren, verändern sich die Aerodynamik und das Fahrverhalten Ihres Fahrzeugs. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie Seitenwinden ausgesetzt sind oder schneller fahren. Deshalb sollten Sie mit einer Dachbox oder einem Dachkoffer nicht schneller als 130 km/h fahren, empfehlen die Hersteller. Auch der ADAC und der TÜV raten zu dieser Höchstgeschwindigkeit.
Ist Ihre Dachbox beladen, verändert sich möglicherweise der Schwerpunkt beim Lenken oder Abbremsen. Empfehlenswert ist es hier, vor einer längeren Autofahrt erst einmal zu prüfen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Auto mit voll beladener Box reagiert. Schwere Gegenstände gehören möglichst mittig in die Box, Hohlräume zwischen den Gepäckstücken sollten möglichst nicht entstehen oder mit einer Decke oder einem Schlafsack ausgestopft werden.
Auch der Komfort im Auto nimmt bei schnellem Fahren mit einer Dachbox ab, da das Pfeifen und eventuelles Klappern der Box immer lauter wird. Durch die schlechtere Aerodynamik steigt bei höheren Geschwindigkeiten mit einer Dachbox zudem der Spritverbrauch stark an.
Welche Dachbox passt auf mein Auto?
Grundsätzlich sind Dachboxen für verschiedene Automarken geeignet. Wichtiger als die Kompatibilität mit der Automarke ist die Kompatibilität mit dem Dachträgersystem. Empfehlenswert ist es hier, für die Dachbox den gleichen Hersteller wie für den Dachträger zu wählen. So ist sichergestellt, dass beide Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Wie finde ich heraus, ob mein Fahrzeug für eine Dachbox geeignet ist?
Wer seine Transportkapazitäten mit einer Dachbox (auch Dachkoffer genannt) erweitern möchte, sollte zunächst in die Bedienungsanleitung seines Pkw schauen. Dort erfahren Sie, welche Dachlast bei Ihrem Autodach zugelassen ist.
Fahren Sie ein gängiges Modell, einen Kombi oder eine Limousine von Audi, BMW, Mercedes oder VW, dürfte die zulässige Dachlast in der Regel zwischen 50 und 100 Kilogramm liegen. So viel darf dann Ihre Dachbox inklusive Beladung und Träger wiegen.
Neben der Zulässigkeit spielt auch die Länge der Dachbox eine Rolle. Sie sollte weder über das Heck noch über die Windschutzscheibe hinausreichen. Deshalb sollten Sie vor dem Kauf die Länge Ihrer Dachfläche kennen. Im Optimalfall "verlängert" die Dachbox die Neigung Ihrer Windschutzscheibe und schließt diese Linie aerodynamisch ab. Gerade bei längeren Fahrten mit Box lässt sich so spritsparender Fahren.
Grundsätzlich kann jeder Pkw mit einer Dachbox ausgestattet werden, sofern er eine Dachlast tragen kann. Nicht für Dachboxen geeignet sind Cabrios und sehr flache Sportwagen.
Kurzer Check vor dem Kauf einer Dachbox:
- Ist Ihr Auto für eine Dachlast ausgelegt?
- Wie lang ist die Dachfläche?
- Kann der Kofferraum mit der gewünschten Dachbox noch geöffnet werden?
- Ragt die Dachbox über die Windschutzscheibe hinaus?
- Wofür brauchen Sie eine Dachbox? Skier, Surfbretter, Koffer?
- Wie viel Gepäck möchten Sie auf dem Autodach verstauen?
Ohne Dachträger keine Dachbox
Haben Sie geklärt, ob Ihr Pkw Lasten auf dem Dach tragen kann, benötigen Sie einen Dachträger, an dem die Dachbox befestigt wird. Doch nicht jeder Grundträger kann auf jedem Auto sicher montiert werden. Für die Befestigung von Dachträgern gibt es verschiedene Befestigungssysteme:
- Dachträger für Autos mit Dachreling: Eine solche Dachreling gibt es bei vielen Kombis und SUV. Wichtig ist, dass der Dachgepäckträger zur Reling passt, denn es gibt offene und geschlossene Relings.
- Dachträger für Autos mit Regenrinne
- Dachträger für Autos mit T-Nut: Dabei handelt es sich um zwei Profile, die rechts und links auf dem Autodach eingelassen sind. In diesen Schienen wird der Dachgepäckträger befestigt.
- Dachträger für Autos ohne alles: Es gibt auch für solche Autos entsprechende Dachträger, beispielsweise Modelle, die in den Türen befestigt werden. Fragen Sie bei Ihrem Händler nach.
Einige Hersteller bieten sogenannte Universaldachträger, die für verschiedene Automarken und -modelle geeignet sind. Um einen optimalen Halt der Dachträger sicherzustellen, sind fahrzeugspezifische Modelle empfehlenswert. Hersteller wie Thule bieten hier eine entsprechende Auswahl.
Welche Verkehrsregelungen gelten für Dachboxen?
In der Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt es keine speziellen Vorschriften für Dachboxen oder Dachkoffer. Paragraf 22 der StVO regelt grundsätzlich die maximale Breite und Höhe einer Dachladung. Im Handel erhältliche Dachboxen und Dachkoffer liegen aber weit darunter. Die zulässige Dachzuladung wird durch die Autohersteller vorgegeben.
Immer die Herstellerangaben beachten
Unabhängig davon, für welchen Hersteller Sie sich entscheiden: Sie sollten immer genau die Herstellerangaben für die Montage befolgen und sich für das Einrichten der Dachbox Zeit lassen.
Schlecht befestigte oder zu voll beladende Boxen wirken sich auf das Fahrverhalten aus und stellen ein Sicherheitsrisiko für Sie und die anderen Verkehrsteilnehmer dar. Manche Boxen verfügen über Zurrgurte, mit welchen sich die Ladung zusätzlich sichern lässt.
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