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Diese Lebensmittel sind schwer verdaulich


Vorsicht, schwer verdaulich
Diese Lebensmittel sind für den Darm eine echte Herausforderung

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 20.08.2018Lesedauer: 3 Min.
Vorsicht, schwer verdaulich: Einige Lebensmittel sind für den Darm eine besondere Herausforderung.Vergrößern des Bildes
Einige Lebensmittel, darunter auch Obstsäfte, können für den Darm eine Herausforderung sein. (Quelle: YAY Images/imago-images-bilder)

Essen ist Genuss. Doch so manche Speise liegt schwer im Magen und ist für die Verdauung eine echte Herausforderung. Blähungen, Verstopfung, aber auch Durchfall sind dann häufig die Folge.

Wer welche Lebensmittel wie gut verträgt, ist individuell verschieden, denn jede Darmflora reagiert anders auf bestimmte Nährstoffe. Während der eine ohne Folgen die Portion Sauerkraut verspeist, treibt es den anderen schon kurz darauf mit Blähungen auf die Toilette. Doch so unterschiedlich die Verdauung ist: Es gibt einige Lebensmittel, die sehr vielen Menschen Magen- und Verdauungsprobleme bereiten. Welche Lebensmittel besonders schwer verdaulich sind und warum.

Vollkornprodukte machen so manchem Darm zu schaffen

Dazu gehören zum Beispiel Lebensmittel aus Vollkorn wie Müsli oder grobe Vollkornbrote. Die darin enthaltenen wasserunlöslichen Ballaststoffe sind zwar gesund, können vom Darm jedoch nicht aufgespalten werden. In Folge werden sie von den Darmbakterien vergoren und es entstehen Gase.

Fehlt zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit die Ballaststoffe aufquellen können, ist Verstopfung häufig die Folge. Die wasserunlöslichen Ballaststoffe erhöhen zwar die Stuhlmasse, nicht aber deren Gleitfähigkeit. Wer öfter mit Verstopfung zu kämpfen hat, sollte daher besser nur kleine Portionen Vollkornprodukte zu sich nehmen, um die Verdauung nicht zu belasten und darauf achten, immer ausreichend zu trinken.

Kohl und Pilze führen bei vielen zu Blähungen

Wasserlösliche Ballaststoffe hingegen, wie sie unter anderem in Leinsamen und in vielen Gemüse- und Obstsorten wie Äpfeln und Karotten zu finden sind, werden besser vertragen und machen den Stuhl gleitfähig. Allerdings gibt es auch Gemüse, das vielen nicht gut tut und zu Blähungen und Bauchzwicken führt. Dazu zählen:

  • Lauch, Zwiebeln, Knoblauch
  • Pilze (Champignons, Pfifferlinge, Steinpilze),
  • Paprika
  • Kohl
  • Gurken
  • Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen.
  • Kartoffeln

Kohl ist ist aufgrund seiner harten Zellstruktur schwer verdaulich, Pilze dagegen enthalten Chitin und andere nicht verwertbare Kohlenhydrate, die im Darm zu Rumoren führen können.

Hoher Fruchtzuckeranteil: Zu viel Obst verträgt nicht jeder Darm

Auch der Verzehr von zu viel Obst führt bei vielen zu Durchfällen und Darmwinden. Das liegt zum einen an den unverdaulichen Faserstoffen, zum anderen aber auch an dem hohen Fruchtzuckeranteil. Machen sich die Darmbakterien über den Zucker her, entstehen Gase. Unreifes Obst und Steinobst, darunter Pflaumen, Kirschen und Aprikosen, können ebenfalls Probleme bereiten.

Auch Trockenobst verursacht oft Beschwerden, da hier Ballaststoffe und Zucker in konzentrierter Form zu finden sind und in größeren Mengen abführend wirken. Daher sind Trockenpflaumen bei Verstopfung so hilfreich. Bananen bereiten ebenfalls vielen Menschen Magengrummeln und auch Birnen mag aufgrund des hohen Sorbit-Gehalts nicht jeder Darm.

Gut zu wissen: Reizmagen oder Reizdarm? Reizmagen und Reizdarm gehören zu den funktionellen Darmerkrankungen. Treten die Beschwerden im Oberbauch auf, handelt es sich um einen Reizmagen. Einen Reizdarm hat man, wenn der Unterbauch betroffen ist. Viele Betroffene haben eine Kombination aus Reizmagen und Reizdarm. Daher werden diese Begriffe fälschlicherweise oft als Synonyme verwendet.

Sorbit und Xylit: Zuckeraustauschstoffe wirken abführend

Sorbit wird in der Lebensmittelindustrie zudem als Zuckeraustauschstoff eingesetzt und findet sich in vielen Light- und Diät-Produkten. Sorbit zählt ebenso wie Xylit zu den Zuckeralkoholen. Ab einer gewissen Menge wirken sie abführend und verursachen Blähungen. Der Grund: Sie gelangen unverarbeitet in den Dickdarm. Dort binden sie nicht nur Wasser, sondern werden von den Bakterien vergoren.

Fetthaltige Speisen verbleiben lange im Darm

Auch sehr fettes Essen, etwa die Sahnetorte, der Sonntagsbraten oder das mayonnaisehaltige Salatdressing, liegen vielen schwer im Magen und können Verdauungsprobleme hervorrufen. Fett hat mit 9,3 Kilokalorien pro Gramm nicht nur eine hohe Energiedichte. Es verbleibt auch ziemlich lange im Darm, da es einiges an Galle braucht, um das Fett zu verwerten.

Die Fettverdauung findet im Dünndarm statt. Dort emulgiert die Galle das Nahrungsfett in winzige Tröpfchen, damit es durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse leichter abgebaut und anschließend verdaut werden kann. Und das braucht Zeit.

Übrigens: Auch Milchprodukte bereiten vielen Verdauungsprobleme. Größere Mengen an Laktose (Milchzucker) werden schlecht vertragen - es kommt zu Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Kommt es gar zur Laktoseintoleranz, dann können schon kleine Mengen Milchzucker schwere Verdauungsstörungen hervorrufen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert der Magen?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 17. November 2021).
  • gesundheitsinformation.de: "Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 1. Juni 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Reizdarmsyndrom". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 25. September 2019)g
  • dge-medienservice.de: "Angepasste Vollkost". Informations-Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: 3. vollständig überarbeitete Auflage, 2020)
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