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Schnupfen, Husten, Heiserkeit
Die wichtigsten Fragen rund um Erkältung und Grippe

afp, ug

Aktualisiert am 08.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Kranke FrauVergrößern des Bildes
Schnupfen, Husten, Heiserkeit: Wie ansteckend ist eine Erkältung? (Quelle: Schnupfen, Husten, Heiserkeit/getty-images-bilder)

Schnupfen, Husten, Heiserkeit – fast jeden erwischt mal eine Erkältung. Doch soll man wegen ein bisschen Halskratzen oder verschnupfter Nase gleich die Laufrunden oder den Gang ins Fitness-Studio sein lassen? Ist Küssen wegen der Ansteckungsgefahr jetzt tabu? Und kann man mit Vitamin C einem Infekt vorbeugen?

Mit Beginn der Erkältungssaison kursieren viele Irrtümer über Schnupfen und Halsschmerzen. Wir sagen Ihnen, was wirklich gegen Erkältungen hilft und welche landläufigen Meinungen ins Reich der Mythen gehören.

Schadet ein bisschen Sport tatsächlich nie?

Auch wenn Bewegung normalerweise gesund ist, schadet Sport bei einem Infekt. Denn das Immunsystem ist bereits durch die Erkältung geschwächt. Größere Anstrengungen belasten die Körperabwehr und aus einem harmlosen Infekt kann eine Angina, Bronchitis oder auch eine Herzmuskelentzündung werden. Deshalb gilt: Sich ausruhen und bei Fieber das Bett hüten. Steigern Sie nach einem Infekt ihr Training nur langsam.

Bei einem leichten Infekt kann aber Bewegung sogar gut tun, erklärt Hans Michael Mühlenfeld vom Hausärzteverband. "Wenn der Körper gefordert ist, überwindet er Infekte manchmal leichter." Übertreiben darf man es aber nicht, um den Körper nicht zu überfordern. Schließlich braucht er auch Kraft, um den Infekt abzuwehren. Kommt zur laufenden Nase oder dem kratzenden Hals Fieber hinzu, ist Bettruhe angesagt. "In dem Fall ist Sport absolut kontraproduktiv", betont Mühlenfeld.

Darf ich meinen Partner küssen?

Erkältungsviren lauern überall. An Haltegriffen in Bus oder Straßenbahn, auf Türgriffen oder der Hand ihres Gesprächspartners. Händewaschen ist die beste Hygienemaßnahme. Ein hundertprozentiger Schutz ist fast unmöglich. Und sich vom verschnupften Partner fernzuhalten, ist Unsinn. Der US-Schnupfenforscher Eliot Dick fand heraus, dass eine Übertragung von Erkältungsviren durch Küssen äußert selten vorkommt.

Der Schnupfenexperte vermutet, dass die Viren durch den Speichel in den Magen transportiert und dort durch die Säure abgebaut werden. Dafür stärkt das Küssen das Immunsystem. Auch ein Treffen mit Freunden bringt mehr Vor- als Nachteile. Wer Spaß am Leben hat, stärkt die körperliche Abwehr und ist bestens gegen Erkältungen gefeit.

Kann ich einer Erkältung vorbeugen?

Nicht die kalte Luft draußen, sondern die Heizungsluft drinnen zählt zu den größten Erkältungsfallen. Die Schleimhäute trocknen aus und können Viren nicht mehr richtig abwehren. Drehen Sie daher die Heizung, vor allem nachts, nicht zu hoch. 18 Grad reichen völlig aus. Viel frische Luft und ausreichend Flüssigkeit halten die Schleimhäute intakt. Eine gesunde Ernährung mit viel Frischkost stärkt das Immunsystem.

Vorsicht vor Diäten: Wer jetzt abnimmt, schwächt sein Immunsystem und wird für Viren anfälliger. Neben regelmäßigen Saunagängen ist zur Vorbeuge auch Ausdauersport wie Laufen, Radeln oder auch schnelles Gehen an der frischen Luft empfehlenswert. Meiden Sie außerdem Stress, Partynächte, Alkohol und besonders das Rauchen. Es ist der ideale Komplize von Erkältungsviren.

Schützen Vitamin C und Echinacea vor einer Erkältung?

Um Erkältungen vorzubeugen, greifen viele Menschen zu Vitamin C oder Echinacea-Präparaten. Lange Zeit galten beide Mittel als gute Vorbeugung gegen die Erkältung. Doch neue Studien belegen, dass weder Vitamin C noch Echinacea die Virenerkrankung verhindern können. Dagegen haben sich regelmäßige Nasenspülungen mit Salzwasser zur Vorbeugung bewährt. Die fertige Mischungen gibt es in der Apotheke, aber man kann sie auch selbst herstellen (ein Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser).

Wie unterscheide ich eine Erkältung von einer Grippe?

"Mich hat die Grippe erwischt", sagt so mancher, wenn der Hals kratzt und der Kopf brummt. Ohne Frage ist eine Erkältung unangenehm. Allerdings darf sie nicht mit der echten Virusgrippe (Influenza) verwechselt werden. Die gefährliche Krankheit geht immer mit hohem Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen einher und dauert manchmal Wochen.

In Deutschland sterben in jedem Winter mehrere tausend Menschen an der Grippe. Meist sind es alte oder immungeschwächte Menschen. Den besten Schutz vor der Influenza bietet eine rechtzeitige Grippeimpfung. Im Oktober und November ist die beste Zeit dafür – allerdings dürfen Sie bei der Impfung nicht erkältet sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • AFP
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